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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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mitgespielt. Es ist eine deutsch-jugoslawische Produktion, sehr klischeehaft, aber sie hat harte Dollars eingebracht und Rex berühmt gemacht.«
    Â»Wir waren gerade in Europa«, ergänzte Beverly. »Seit Weihnachten schon. Hauptsächlich in Rom. Alle Studios haben dort investiert.«
    Sie erzählte weiter von Rom, aber Eden hörte gar nicht mehr zu. Dann waren die beiden also gar nicht am Baldy gewesen. Sie hatte angenommen, sie seien bei den Dreharbeiten dabei gewesen. Jetzt aber stellte sich heraus, dass sie erst zu Lois Bonners Beerdigung wiedergekommen waren und danach Matt auch im Krankenhaus besucht hatten.
    Â»Rom ist neuerdings die angesagte Stadt«, fuhr Gus fort und goss einen Schuss mexikanischen Kaffeelikör in sein Glas. »Die Innenaufnahmen werden in Rom im Studio gemacht und die Außenaufnahmen in Spanien oder Jugoslawien.«
    Â»In Jugoslawien?« Matt machte eine unbedachte Bewegung und zuckte zusammen, weil ihm die Rippen wehtaten. »Das ist aber nicht der Wilde Westen.«
    Â»Im Film wirkt es so.« Gus zuckte mit den Schultern. »Und es arbeiten eine ganze Menge Amerikaner mit.«
    Â»Ja«, warf Beverly ein, »auch dieser Schwarze, der in Lariat mitgespielt hat. Wie hieß er noch mal?«
    Â»James Hayes«, sagte Matt. »Guter Mann.«
    Â»Ja, er ist drüben ziemlich erfolgreich. In Europa gibt es nicht so viele Vorurteile wie hier.«
    Â»Und die übrigen Excowboys finden Arbeit in den ganzen Toga-Filmen. Herkules, Samson, die letzten Tage von Pompeji und so. Heutzutage ist Rom das Hollywood am Tiber, und manche von den Typen leben wie die Könige in Europa.«
    Â»Na ja, das ist vielleicht übertrieben«, sagte Beverly.
    Â»Aber sie haben zumindest Arbeit, und hier säßen sie auf der Straße«, erwiderte Gus. »Außerdem sind in Rom zahlreiche Typen, die hier in den Fünfzigerjahren auf der schwarzen Liste standen. Frankie Pierinos Bruder zum Beispiel.«
    Â»Paul ist Frankies Onkel«, sagte Matt. »Er ist der wesentlich jüngere Bruder seines Vaters und musste das Land verlassen, weil er homosexuell ist.«
    Â»Na, in Italien interessiert es keinen, mit wem er schläft. Rex Hogan erinnerte sich daran, dass du mit den Pierinos so gut befreundet bist. Er hat Paul angerufen, und am nächsten Tag haben wir uns mit ihm zum Essen getroffen. Wir sollen dich grüßen, und wenn du jemals in Rom bist, sollst du dich melden.« Gus prostete Matt zu. »Das ist der Ort, an dem die nächsten großen Western gedreht werden, ich sage es dir.«
    Â»Entschuldigt mich«, erklärte Stella und erhob sich. »Nein«, abwehrend hob sie die Hände, »Eden, Annie, Ginny, ihr bleibt hier. Ich beginne schon einmal mit dem Abwasch.«
    Â»Na, auf jeden Fall war es schön, dass wir den guten alten Rex mal wieder gesehen haben, was, Baby?«, erklärte Gus, ohne auf Stella zu achten.
    Â»Ja«, pflichtete Beverly ihm bei. »Wir waren mit ihm im Studio in Cinecittà. Es ist riesig da, eine ganze Filmstadt.«
    Â»Wie kann Rex denn in italienischen oder deutschen Filmen mitspielen?«, fragte Annie. »Rex Hogan kann ja kaum Englisch lesen.«
    Â»Das braucht er auch nicht. Er braucht nur zu spielen, und die Stimmen werden später im Studio unterlegt.«
    Â»Na, da schließt sich ja irgendwie der Kreis, was?« Matt trank seinen letzten Schluck Limoncello. »Mein Onkel war ruiniert, als der Tonfilm kam, weil er nur gebrochen Englisch sprach. Und heutzutage werden in Rom die Schauspieler synchronisiert, sodass sie in ihrer Muttersprache reden können. Es wäre schön gewesen, wenn Ernesto das noch erlebt hätte.«
    Am liebsten hätte Eden Gus und Beverly mit der Fliegenklatsche hinausgejagt, aber stattdessen sagte sie mit ihrer besten Winifred-Merton-Stimme: »Ich glaube, es wird für Matt zu anstrengend. Er ist erschöpft. Es war ein langer Tag.« Das Fest war vorüber.
    Â 
    Eden schaltete die Lampen auf ihren Nachttischen ein und half Matt beim Ausziehen. Zusammengesunken saß er auf dem Bett, und sie zog ihm die Cowboystiefel aus. »Bald gehst du in diesen Stiefeln wieder überall hin, Matt.«
    Â»Ohne Schneidezähne.«
    Â»Das kann man richten. Man kann alles richten, Matt.« Vorsichtig sank er aufs Bett. »Bleib bei mir, Eden.« Er rutschte ein wenig, damit sie sich neben ihn setzen konnte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie

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