Café Eden - Roman mit Rezepten
keine Ruhe geben, bis sie dich am Boden hat. Warte nur ab, Ende des Jahres bist du verheiratet.«
Eden überlegte. »Aber ihr beide habt ihr doch auch die Stirn geboten und geheiratet. Warum sollte mir das nicht gelingen? Ich heirate, wen ich will«, fügte sie trotzig hinzu. Victor und Connie blickten auf ihre glimmenden Zigaretten, und Eden wurde auf einmal klar, dass alle Lances vermuteten oder wussten, dass sie auf einen Mann wartete, der nicht kommen würde. Dass sie versetzt worden war.
Die Zeitschaltuhr am Herd klingelte, und sie gingen hinein, um zu essen.
»Eden braucht einen Job, Victor«, sagte Connie. »Sie könnte doch beim Herald arbeiten. Sie hat Erfahrung. Sie hat jahrelang für eine Zeitung in Idaho geschrieben. Es stimmt doch, oder?«, wandte sie sich an Eden.
»Ja«, erwiderte diese überrascht und bauschte ihre Zeit bei der Enterprise ein wenig auf. Victor aà weiter, während sie erzählte.
»Sie ist Kriegsveteranin«, fuhr Connie fort. »Wenn sie ein Mann wäre, würdest du bestimmt etwas für sie tun, so begabt wie sie ist.«
»So einfach ist es nicht. Das verstehst du nicht, Liebling.«
»Der Herald hat ein neues Gebäude in der Stadt, aber sie leben immer noch im finsteren Mittelalter. Braucht ihr nicht langsam mal ein wenig frisches Blut? Ist es nicht an der Zeit, dass Winifred Merton mal in Rente geht?«
Victor Levy hustete und trank einen groÃen Schluck Eistee.« Winifred Merton in Rente? Sie ist seit... seit vierzig Jahren Gesellschaftsreporterin des Herald . Nein, länger! Sie war wahrscheinlich schon hier, noch bevor die Mormonen 1854 in dieses Tal kamen! Winifred Merton wird nur in einem Sarg aus der Redaktion getragen werden, vorher nicht! Und dazu werden sie ihr noch die Schlüssel aus den Fingern winden müssen.« Sein Gesicht war ganz rot geworden.
»Ich habe nicht gesagt, dass du sie feuern sollst«, sagte Connie.
»Feuern? Winifred Merton feuern? Das ist ein guter Witz. Nein - verzeih mir bitte, Eden -, aber es würde noch nicht einmal eine Rolle spielen, wenn deine Cousine Eden Pearl S. Buck wäre, die sich in St. Elmo um einen Job bewerben und ihre gerahmte Nobelpreisurkunde über den Schreibtisch hängen würde. Dann könnte ich Winifreds Posten trotzdem nicht antasten. Niemand kann das. Mein Vorgänger hat es versucht.« Er verzog das Gesicht. »Und ich habe dir ja erzählt, was aus ihm geworden ist.«
»Na ja, gut. Dann lass Winifred Merton bleiben. Vielleicht braucht sie ja eine Assistentin«, schlug Connie vor. »Du weiÃt schon, eine Hilfskraft.«
In dieser Hinsicht war Connie genau wie Afton. Entweder sie bekam ihren Willen schnell, oder sie blieb beharrlich am Ball. Victor blickte Eden Louise Douglass prüfend an, und sie konnte förmlich hören, wie es in seinem Gehirn ratterte.
»Kannst du Schreibmaschine schreiben?«, fragte er.
7-Up-Salat
Connie Lance Levy aà schrecklich gerne 7-Up-Salat. Unterschiedliche Sorten Wackelpudding ergaben unterschiedliche Farben, die sie mit groÃzügigen Mengen an Lebensmittelfarbe noch verstärkte. Für das Picknick am 4. Juli machte sie sogar eine Version in Rot, Weià und Blau, aber in der Hitze des Sommers in St. Elmo schmolz alles zu einer unappetitlichen Masse zusammen.
Dieser Salat war in der amerikanischen Küche nach dem Krieg äuÃerst beliebt: leicht zuzubereiten, beinahe narrensicher und bunt. Das 7-Up hatte keinen wahrnehmbaren Eigengeschmack.
1 groÃe Packung Wackelpudding (jede beliebige Farbe)
1 kleine Dose Ananasstücke
1 Schachtel Hüttenkäse
Bereiten Sie den Wackelpudding unter Verwendung des Ananassaftes und des 7-Up anstelle von kaltem Wasser zu. Geben Sie Ananas und Hüttenkäse dazu. In einer flachen Schüssel über Nacht im Kühlschrank erstarren lassen und in Quadrate schneiden. Auf einem Blatt Kopfsalat servieren.
MOMENTAUFNAHME
Die Heimkehr
1 962 bekam Constance Lance Levy im Alter von sechsunddreiÃig Jahren Krebs. Der Tod ereilte sie so schnell, dass ihre Eltern noch nicht einmal mehr lernen konnten, den Namen des Krebses, der sie tötete, richtig auszusprechen. Sie starb innerhalb von vier Monaten im August. Afton, Tom und Victor waren bei ihr, und die letzten Worte, die sie von ihr hörten, klangen wie: Das ist nicht fair.
Die Beerdigung - Victor widersetzte sich Aftons Wünschen nicht - fand in der Kirche von Jesus
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