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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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sprechen lassen?
    Nein, Luisa verließ sich nicht auf die Karten, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Ebenso wenig wie auf Horoskope oder Glückskekssprüche. Aber hin und wieder tat es einfach gut, die Bilder zu ordnen, sich eine passende Interpretation dazu auszudenken und sich selbst zu fragen, was genau man eigentlich wollte!
    Sie schloss die Augen und zog eine der Karten hervor – „Das Universum“. Wie treffend. Die Karte bedeutete, dass alles möglich, alles drin war. Aber was sie konkret machen sollte, wusste sie noch immer nicht. Vielleicht sollte sie doch mal die Zeit nutzen, um sich ganz ausführlich die Karten zu legen? Exakt in dem Moment, als sie nach den restlichen Karten griff, klopfte es. Schnell schob Luisa das Tarot wieder zurück in ihre Tasche. Nur die obere Karte fiel zu Boden – die Königin der Scheiben. War das ein entscheidender Hinweis? Sinnlichkeit und Genuss. Na, vielen Dank! Den letzten Genuss – nämlich den Kuss von Konstantin – hatte sie mehr als bitter bezahlt!
    Gisi steckte den Kopf hinein „Ich geh dann jetzt, brauchst du noch irgendetwas?“
    Luisa schüttelte den Kopf. „Nein danke, schönen Feierabend“, und winkte der Sekretärin hinterher. Was sie eigentlich bräuchte – nämlich jemanden, der ihr sagte, was sie tun sollte –, nun, so etwas gab es hier nicht. Weder die Karten noch ihre Mutter oder Molly konnten ihr wirklich helfen. Luisa musste schon für sich selbst entscheiden! Vielleicht sollte sie die Karten eher danach befragen, ob sie tatsächlich mit Molly auf diese Party gehen sollte. Auch wenn eines klar war: Tarotkarten hin oder her, um diese Feier kam sie nicht herum. Schließlichhatte Molly sich in den Kopf gesetzt, sie abzulenken! Dazu wollte sie nicht nur ihren neuen Nachbarn aus dem Hinterhaus rekrutieren, sondern den auch noch fragen, ob er – wenn schon keinen gut gebauten Bruder – nicht einen netten Freund ohne Partnerin hatte. Luisa schloss die Augen und hoffte inbrünstig, Molly hatte ihren Nachbarn nicht erreicht!
    Claus von Heidenthal saß in seinem Atelier und sah aus dem Fenster. Er war sicher. Die Tür war abgesperrt. Niemand im Haus, außer ihm selbst. Und falls nicht, war ihm das inzwischen auch egal. In Claus gärte etwas, das nicht mehr zu stoppen war. Wüsste Valerie, dass sie mit ihrem herablassenden Getue heute Morgen Schuld daran trug, dass sich ihr Ehemann langsam, aber sicher wieder daran erinnerte, wer er war, wäre sie bestimmt nicht besonders begeistert. Doch sie hatte nichts davon mitbekommen. Claus hatte die Unterlagen durchgelesen, nicht unterschrieben und wollte sie am nächsten Montag mit in die Firma nehmen, um ein paar Dinge abzuklären. Und gerade jetzt in diesem Moment lag vor ihm ein Brief. Rund fünf Seiten an Christine. Ein Mal hatte er ihn durchgelesen und entschlossen, dass er gut war. Was er sagen wollte, stand drin – und das war die Hauptsache. Auch wenn er sich vielleicht manchmal nicht ganz so elegant ausgedrückt hatte, waren alle seine Worte ehrlich.
    „Die Wahrheit braucht kein Seidenkleidchen!“, hatte Christine einmal lächelnd erklärt, und das war Claus, wie so vieles, in Erinnerung geblieben. Claus verschloss den Umschlag, schrieb die Adresse darauf und lehnte sich zurück. Mehr konnte er heute nicht tun. Morgen würde er ihn zur Post bringen. Ob Christine antworten wollte, war ihr natürlich freigestellt. Und doch – sein Leben würde sich ändern, musste es! So viel war sicher. Also, warum sollte er dann nicht auch in dieser Hinsicht ein wenig Glück haben?
    Ha! Das war ja wohl ihre Chance! Die letzte wohlgemerkt, denn aus irgendeinem Grund war Molly bei ihrem sexy Nachbarn von gegenüber schüchterner, als sie es von sich kannte. Bei jedem anderen wäre sie einfach hinübergelaufen, hätte geklingelt und ein „Ich seh dich jetzt seit fünf Wochen, wollen wir zusammen ausgehen?“, vom Stapel gelassen. Bei Tom jedoch war das komischerweise anders. Molly wollte, dass alles wie zufällig wirkte, auch wenn man ein klitzekleines bisschen nachhelfen musste!
    Geschlagene 45 Minuten hatte sie ihm nun von Fenster zu Fenster dabei zugesehen, wie er sich zum Ausgehen fertig machte. Eine lange Dusche, eine ordentliche Ladung Parfüm, nachdenkliche Minuten vor dem Kleiderschrank, bevor er sich für ein Outfit entschieden hatte. Nun löschte Tom endlich das Licht in der Diele! Das Startzeichen! Molly griff wahllos nach einer Jacke und stürmte aus ihrer Wohnung. Das wäre ja wohl gelacht! Und

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