Café Luna: Verbotenes Glück
seufzte schwer und schwenkte die Flasche. Sah leer aus. Nun gut … Oder auch nicht gut, sondern: egal. Schlafen gehen. Jetzt. Sofort. Einen Moment lang überlegte sie noch, ob sie auf Luisas Mailbox eine Entwarnung geben sollte, aber der Weg zum Telefon war einfach zu weit …
„Und du glaubst, das hilft?“ Luisa saß mit Konstantin auf der Rückbank eines Taxis, den schlaffen Katze in die Decke gewickelt, und versuchte dem Hund Tröpfchen für Tröpfchen Wasser aus Konstantins Radrennflasche einzuflößen.
„Matthis kennt sich aus“, erklärte Konstantin beruhigend und streichelte dem Hund immer wieder über den Kopf. Kaum aus dem Wasser gestiegen, hatte er Luisas Handy genommen und seinen besten Freund angerufen. Der wartete nun in seiner Praxis auf die drei. Zum Glück konnten sie auch den Taxifahrer von dem Notfall überzeugen, der anfangs nicht gerade begeistert schien, eine aufgelöste junge Frau, einen tropfnassen Mann und einen nur noch kläglich hechelnden Hund in sein Auto zu lassen. Doch nun machte er ein derart hektisches Wendemanöver mitten auf der Straße, dass Luisa gegen Konstantin geschleudert wurde. Reflexartig legte er den Arm um sie. Dass dabei auch ihr Pullover feucht wurde, war ihr völlig gleichgültig. Die Geste alleine beruhigte sie.
„Wenn Matthis auf eine Vergiftung tippt, hat er sicher recht. Und dann ist die Flüssigkeit auch das Beste, was wir für Katze tun können“, flüsterte Konstantin ihr ins Ohr. „Mach dir keine Sorgen, es dauert nicht mehr lange, wir sind gleich in der Praxis. Und Matthis ist der Beste, wirklich!“
Luisa zitterte am ganzen Körper. Dabei war sie die einzige Trockene hier im Auto. Konstantin neben ihr zitterte ebenfalls, sodass sie sich noch näher zu ihm setzte, um ihn zu wärmen. Katze lag – noch immer bewusstlos – quer auf Luisas und Konstantins Knien. Der Taxifahrer warf einen Blick in den Rückspiegel auf seine lädierten Fahrgäste und grummelte „Festhalten!“, als er über eine dunkelorange Ampel bretterte. Luisa war ihm dankbar. Ihretwegen konnte die Polizei ihnen eine Buße aufbrummen, die sie dann liebend gerne bezahlte. Solange sie nur möglichst schnell vorankamen. Schließlich ging es hier um Leben oder Tod.
Luisa strich ihrem geliebten Labrador zärtlich über den Kopf und traf dabei auf Konstantins Finger. Er drückte ihre Hand einen Moment beruhigend, dann streichelten beide den Hund weiter.
„Nicht aufgeben, Katze, kämpfe, du schaffst das, bald bekommst du Hilfe!“, flüsterte Luisa leise in das weiche Ohr ihres Vierbeiners. Katzes Augen waren geschlossen, der Atem ging unregelmäßig. Luisa konnte nur hoffen, dass Konstantin recht hatte und sein Freund wirklich so gut war, wie er behauptete. Sie hoffte, er würde Katze retten. Denn sonst … wüsste sie wirklich nicht, was sie machen würde. Tränen liefen ihr aus den Augen und in das noch feuchte braune Fell von Katze.
8. KAPITEL
Völlig verspannt schlug Luisa am nächsten Morgen die Augen auf, konnte sich aber ein spontanes glückliches Lächeln nicht verkneifen. Ineinandergeschlungen mit Konstantin lag sie auf ihrem Sofa. Dass sie im weiteren Verlauf dieser ereignisreichen Nacht nicht dazu gekommen waren, das zu beenden, was auf seinem Boot begonnen hatte, machte überhaupt nichts. Eine ganze Nacht in Ruhe mit Konstantin – die würde sicherlich noch kommen. Doch die letzten Stunden hatten beide vor lauter Sorge um Katze vor allem eines getan: sich gegenseitig Mut gemacht. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Luisa streckte sich vorsichtig, soweit es ihr möglich war, ohne sich aus Konstantins Armen zu lösen. Luisa konnte seinen ruhigen Herzschlag hören, und Katze, in seinem Körbchen, schlief in Reichweite. Sein regelmäßiges Atmen war Musik in Luisas Ohren. Alle zwei Stunden hatten sie letzte Nacht Katzes Atmung kontrolliert und ihm die Medikamente verabreicht, die Konstantins Freund ihnen nach einer umfangreichen Untersuchung mitgegeben hatte.
„Sieht aus, als hätte er Rattenköder gefressen“, hatte Matthis erklärt und sich Katzes Lefzen genauer angesehen. „Allerdings sind landläufig ausgelegte Rattengifte meist einfach nur Blutgerinnungshemmer, sprich, gut zu behandeln. Da müssen wir nicht mal den Magen auspumpen. Trotzdem tut es mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen.“
„Und was, wenn es etwas anderes ist?“, hatte Luisa panisch gefragt und ängstlich auf ihren wie leblos daliegenden Hund geguckt.
„Das werden wir
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