Caitlin, du bist zauberhaft
kann ich das“, versicherte Nathan seiner Mutter. „Ich bin schließlich der Erwachsene, Mom, und ich habe Isabelle schon klar gemacht, dass ich die Regeln aufstelle.“
„Gut, jedes Kind braucht nämlich zusätzlich zur Liebe und Unterstützung auch Regeln und Grenzen.“ Lenore stockte und sah ihrem Sohn direkt in die Augen. „Leider habe ich mich nicht ganz an meinen eigenen Rat gehalten. Ich war nicht für dich da, Nathan, und dafür entschuldige ich mich. Ich habe nur an mich gedacht, und darauf bin ich nicht stolz. Aber auf dich bin ich stolz.“ Natürlich war er sofort in jeder Hinsicht versöhnt. „Mom, ich…“ Caitlin wandte sich schnell zum Gehen, um die beiden in dieser Situation allein zu lassen. „Ich hole Isabelle in die Küche.“
„Sie brauchen sich nicht diskret zurückzuziehen, Caitlin“, sagte Lenore. „Isabelle sieht Deborah wirklich sehr ähnlich, nicht wahr?“ fragte sie Nathan und wischte sich über die Augen.
„Ja, sehr“, bestätigte er.
„Haben Sie schon gegessen, Mrs. McCloud?“ fragte Caitlin.
„Nein, ich war gerade von der Kirche heimgekommen, als Nathan anrief.“
„Möchten Sie sich uns anschließen?“ schlug Caitlin vor, und Nathan nickte. „Nathan hat uns Spaghettisoße versprochen.“
„Er macht eine grauenhafte Spaghettisoße“, erwiderte Lenore. „Ich bleibe nur, wenn ich selbst kochen darf.“
„Danke, Mom.“ Nathan war unendlich erleichtert darüber, dass sich ihre Beziehung verbessert hatte.
So erleichtert, dass er sich nicht mal an der Kritik seiner Soße störte, die er übrigens sehr gut fand.
Isabelle aß unter Caitlins Aufsicht die Suppe in der Küche, während Nathan und Lenore sich um das Essen für die Erwachsenen kümmerten. Dabei beobachtete Isabelle interessiert, wie Nathan und seine Mutter über die Zubereitung von Spaghettisoße diskutierten. Deshalb vergaß sie zu essen.
Caitlin nahm ihr schließlich den Löffel weg und fütterte sie. Das Kind aß zwar ohne Begeisterung, leerte jedoch den halben Teller, ehe es sich standhaft weigerte, auch nur einen weiteren Löffel zu nehmen.
„Nathan, setzt du dich bitte hin und gehst mir endlich aus dem Weg?“ fragte Lenore schließlich genervt. „Kümmere dich meinetwegen um den Salat.“
„Ich behaupte trotzdem, dass man Knoblauch und Oregano in die Soße tut“, beschwerte er sich und öffnete den Kühlschrank.
Seine Mutter, die sich eine Schürze umgebunden hatte, drohte ihm mit einem Kochlöffel. „Ich habe schon Spaghettisoße gemacht, als du noch gar nicht auf der Welt warst. Achte auf deine Umgangsformen, sonst stehst du in der Ecke, bis das Essen fertig ist.“ Isabelle kicherte. „Nates Mom ist lustig“, vertraute sie Caitlin an. „Ich mag sie.“
„Ja, ich auch“, erwiderte Caitlin und merkte, dass Lenore erstarrte.
Dann lächelte Lenore dem Kind etwas gezwungen zu. „Danke, Isabelle. Trink jetzt deinen Saft. Du brauchst Flüssigkeit.“
„Ja, gut“, erwiderte Isabelle und hob den Plastikbecher an die Lippen.
Lenore widmete sich erneut der Arbeit. „Nathan, wo hast du… hat sich schon erledigt.“ Er wusch einen Salatkopf und setzte sich damit an den Tisch. „Fühlst du dich etwas besser, Schatz?“
„ja“, erwiderte lsabelle und stellte den Becher weg. „Aber ich bin müde.“
„Das macht die Medizin. Schlaf ein wenig.“
Sie überlegte kurz und nickte dann. „Bist du noch da, wenn ich aufwache, Nates Mom?“
„Das weiß ich nicht, aber ich bleibe noch eine Weile. Und wir müssen uns mal überlegen, wie du mich nennst.“
„Wie denn?“ fragte Isabelle.
Lenore suchte nach einer Antwort und sah ihren Sohn an, der nur mit den Schultern zuckte.
„Wie wäre es mit Nanna?“ schlug Lenore schließlich vor.
„Nanna?“ wiederholte Isabelle.
„Nanna?“ fragte Nathan.
Lenores Wangen bekamen Farbe. „Ich habe mir immer vorgestellt, dass meine Enkel mich so nennen würden. Sofern ich jemals welche haben werde“, fügte sie mit einem Blick auf Nathan hinzu, der Caitlin nervös machte. „Also kannst du mich so nennen.“
„Nanna“, wiederholte Isabelle erneut. „Das gefällt mir.“
„Du kannst es dir ja noch überlegen“, bot Lenore an.
Nathan stand auf. „Komm, Schatz, ich bringe dich ins Bett“, kündigte er an und trug das Kind hinaus.
Caitlin brachte Isabelles Geschirr zur Spüle und stellte es in die Spülmaschine. Danach wusch sie sich die Hände, um sich möglichst nicht anzustecken.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie
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