Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Caius, der Lausbub aus dem alten Rom.pdf

Titel: Caius, der Lausbub aus dem alten Rom.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Winterfeld
Vom Netzwerk:
her.
    „Jetzt ist er für eine Weile zufrieden", sagte Antonius.
    Als sie zu Xantippus zurückkehrten, stand Mucius vor ihm und redete aufgeregt auf ihn ein.
    „Mucius!" schrien die Jungen freudestrahlend im Chor. Sie hätten ihn am liebsten auf die Schultern gehoben und im Kreise herumgetragen.
    „Na, endlich bist du wieder zurück!" sagte Julius. „Wir haben schon große Angst um dich gehabt."
    „Ich wäre auch beinah in Ägypten gelandet", sagte Mucius ernst. Er hatte gerade Xantippus von seinem Abenteuer auf dem Schiff erzählt und was er über Caius' Schicksal erfahren hatte.
    Xantippus saß düster da und starrte tief in Gedanken versunken vor sich hin. „Reichtümer. . . Reichtümer. . .",murmelte er mehrmals.„Mir dämmert etwas." Die Jungen achteten nicht darauf. Sie hatten Mucius wieder; das war für sie die Hauptsache.
    „Wo bist du nur so lange gewesen ?" fragte Julius.
    „Und warum wärst du in Ägypten gelandet?" rief Antonius erregt.
    „Erzähl! Erzähl!" riefen Flavius und Rufus.
    „Wir haben keine Zeit", sagte Mucius. „Wir müssen leider sofort zu Claudia. Da hilft nichts. Wir müssen ihr die Unglücksnachricht bringen, was mit ihrem Bruder geschehen ist."
    „Das ist nicht nötig", sagte jemand.
    Die Jungen fuhren verblüfft herum.
    In der Tür stand Caius, blaß und verstört, aber unversehrt.
23. Kapitel
Eine erschütternde Wendung
    Die Jungen trauten ihren Augen nicht. Wie war es möglich, daß Caius noch lebte ? Es mußte ein Wunder der Götter geschehen sein. „Er ist es nicht wirklich", hauchte Antonius. „Es ist sein Geist." Xantippus aber glaubte mal wieder nicht an Geister. Er strahlte.
    „Bei dem goldenen Licht von Helios!" rief er aus. „Das ist aber eine herzerwärmende Überraschung, daß du wieder da bist, Caius! Wir hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, dich je wiederzusehen."
    „Udo hat mich gerettet", sagte Caius.
    „Udo?" riefen seine Freunde verblüfft.
    „Dann ist er nur deinetwegen hier ausgerückt?" fragte Julius.
    Caius nickte bejahend.
    „Woher wußte er, daß du in den Katakomben eingesperrt warst?" fragte Publius.
    Caius setzte sich auf den Bettrand und starrte düster zu Boden. Er schien rätselhafterweise nicht glücklich zu sein über seine Rettung. „Er hat hier nebenan in der Geheimkammer an der Wand gelauscht und Antonius erzählen hören, daß ich in der Zelle dreizehn bin", erzählte er. „Da ist er sofort losgerannt. Plötzlich, vor ungefähr einer Stunde, machte er leise meine Zellentür auf und winkte mir zu, ihm zu folgen.
    Die Gladiatoren schliefen noch alle. Er wußte auch, wann die Wächter auf ihrer Runde an meiner Zelle vorbeikamen. Dann hat er mich durch einen unterirdischen Kanal ins Freie gebracht."

    „Der Geheimweg -! " rief Antonius.
    „Aber wo ist Udo?" fragte Xantippus besorgt. „Warum ist er nicht mitgekommen ?"
    „Er ist wieder in die Katakomben zurück geschlichen. Weswegen, hat er mir nicht gesagt."
    „Er muß wahnsinnig geworden sein, zweimal sein Leben zu wagen!" rief Antonius.
    „Ich kam durch einen Einsteigeschacht in einer einsamen Gasse der Subura ans Tageslicht", fuhr Caius fort. „Ich bin, so schnell ich nur konnte, nach Hause gelaufen. Ich hatte Angst, daß der Exgladiator vielleicht schon hinter mir her war."
    „Jetzt wirst du aber staunen, Caius!" rief Julius. „Diesem Halunken haben wir ein für allemal das Handwerk gelegt." Er erzählte hastig von dem heimtückischen Uberfall des Exgladiators und des Zwerges Minimos und auch von Ramses.
    „Denk dir doch", rief Antonius lachend. „Der Exgladiator wollte uns allen die Köpfe abschneiden." „Du hast gut lachen", warf Flavius erbost ein. „Mich hätte er beinah erstochen."
    Caius hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Er hockte vornübergebeugt auf dem Bett und stierte niedergeschlagen vor sich hin. „So? Ihr habt ihn gefangengenommen?" murmelte er. „Das konnte ich natürlich nicht wissen. Deswegen hab' ich mich aus Vorsicht von vier unserer Sklaven in einer geschlossenen Sänfte zu euch bringen lassen."
    „Claudia muß doch vor Seligkeit über deine Rettung in die Luft gesprungen sein", sagte Rufus.
    Caius antwortete nicht. Er seufzte nur tief.
    Seine Freunde wunderten sich. Sie dachten, Caius stünde noch immer unter dem Druck seiner Erlebnisse in den Katakomben. Er war zwar ein zäher und tapferer junger Römer, aber eine Nacht in den Katakomben hätte selbst einen Erwachsenen kleingekriegt.
    „Wißt ihr was ?" rief Antonius mit einem

Weitere Kostenlose Bücher