Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Leutnant Butler weitergeleitet!
    „Fehlt Ihnen etwas?“ fragte Mr. Calhoun. „Sie sehen auf einmal etwas spitz aus.“
    „Verzeihen Sie mir“, fauchte Abigail ihn an. „Aber ich bin noch niemandem begegnet, der mir so etwas Abscheuliches angetan hat.“
    „Ich habe doch nichts Abscheuliches getan. Sie erzählten mir selbst, Sie seien in ewiger Liebe zu diesem Mann entbrannt; der mit seinem bisschen Hirn glaubt, er sei in Ihre Schwester verschossen, die ihrerseits selbstverständlich kein Interesse für ihn aufbringt. Also muss er lernen, die richtige Schwester zu lieben. Und womit könnte man ihn leichter dazu bringen als mit Ihrem bezaubernden Brief?“
    „Das war nicht mein Brief.“
    „Sie haben ihn geschrieben.“ Er kam immer näher und stützte schließlich die Hände auf die Armlehne des Sessels, in dem Abigail saß. Sein Gesicht befand sich jetzt auf gleicher Höhe mit dem ihren. Der stechende Blick verriet ihr, dass er furchtbare Geheimnisse in sich trug. Und seine wohlgeformten, feuchten Lippen versprachen fleischliche Genüsse ...
    Abigail zwang sich fortzuschauen. „Ja, ich war so närrisch, ihn zu schreiben, doch der Leutnant erwartete, von Helena zu hören.“ „Sie hätte es geschafft, selbst ihn zu langweilen.“
    Abigail fühlte sich hilflos in die Ecke getrieben. In ihren Schläfen pochte es, und sie musste sich zwingen, nicht auf die harten Konturen seines Gesichts zu starren. „Und welche Rolle spielen Sie bei der ganzen Intrige?“
    „Für die Mitbürger etwas zu unternehmen, das ist die Pflicht eines Abgeordneten.“ Erschreckt fuhr sie zusammen, als er sich auf ein Knie niederließ und ihre Hand in die seine nahm. Er roch nach Whiskey und Zigarren, doch aus irgendeinem merkwürdigen Grund konnte sie sich nicht überwinden, den Blick abzuwenden.
    „Abby“, sagte er jetzt ganz nüchtern und ernst, „ich mag Sie, und zwar vom ersten Moment an. Auch Ihre alberne Schwester mag ich, und ich gestehe sogar, Verständnis für den Sohn des Vizepräsidenten aufzubringen. Sie und die anderen beiden müssen nur Klarheit schaffen.“
    „Und Sie haben sich selbst dazu bestimmt, das zu tun.“
    „Sie waren ja nicht besonders erfolgreich damit.“
    „Dennoch ging das nur uns etwas an.“
    „Und so ist es noch immer. Glauben Sie mir, Abby, ich weiß, wie solche Dinge laufen. Butler wird auf Ihren Brief antworten - wie könnte er auch nicht nach allem, was Sie ihm geschrieben haben? -, und dann werden Sie und er die Korrespondenz fortsetzen. Am Ende wird er mit Ihrem Vater reden, der seine Freude über die ganze Sache hinausposaunen wird, und dann ,lebten sie glücklich bis an ihr seliges Ende“.“
    All das war so absurd und hoffnungslos, dass Abigail einfach lachen musste. Sie hielt Mr. Calhouns Hände und lachte, bis sie die Tränen in ihren Augen nicht mehr brennen fühlte. Plötzlich zuckte sie entsetzt zusammen. „Ich habe diesen Brief nicht mit meinem Namen unterschrieben.“
    Jamie blickte an die Decke. „Ich glaube, Sie unterschrieben ihn mit ,Ihre einzig wahre Liebe“.“
    „Dann wird der Leutnant annehmen, der Brief komme von Helena.“
    „Wichtig ist nur, dass er sich in die Verfasserin des Schreibens verliebt. Das weiß selbst eine Topfpflanze. Sie benötigen mehr Selbstvertrauen. Und vielleicht sogar ein bisschen Vertrauen in das Urteilsvermögen des guten Leutnants.“
    „Wie, um alles in der Welt, sollte das denn Ihrer Meinung nach funktionieren? Ich kann ihn schließlich nicht zwingen, mich zu lieben.“
    „Warten wir es ab. Das menschliche Herz besitzt die Fähigkeit, so lange zu warten, bis es Erfüllung gefunden hat.“ Er richtete sich auf und streichelte ihr über die Wange. „Und Ihr Herz, meine Liebe, ist wahrscheinlich das hartnäckigste, das es gibt.“
    „Für einen Zyniker haben Sie einen tiefen Glauben an die Macht der Liebe.“
    „Nein. Ich glaube an die Logik der Strategie. In der Liebe liegt weder Logik noch Magie. Sie ist ein einfaches Spiel, und das beherrschen Sie ausgezeichnet. Dieser Brief war ein wahrer Geniestreich.“
    Abigail erhob sich aus ihrem Sessel und drückte sich an Jamie vorbei. Dies war ein einziges Fiasko. In den Zeilen, die sie geschrieben hatte, war sie so anmutig und begehrenswert wie eine Prinzessin, doch tatsächlich war sie ein schüchternes, tollpatschiges Nichts.
    „Herrgott!“ rief sie ärgerlich. „Dieser Brief war doch keine alberne Spielerei. Das war etwas, das aus meinem tiefsten, ehrlichsten Inneren kam!“
    „Ach

Weitere Kostenlose Bücher