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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlanken, verweichlichten Gentlemen ihrer eigenen Kreise unterschied.
    Schnell vertrieb sie diesen Gedanken wieder. „Entschuldigen Sie.“
    „Gehen Sie noch nicht.“ Er stand ganz dicht vor ihr, und seine Körperwärme schien sie bis ins Innerste zu erhitzen.
    Verwirrt von ihrer eigenen Reaktion auf ihn, lachte sie auf. „Bei jedem anderen Mann würde ich das für eine Liebeserklärung halten. “
    „Sie bringen die Dinge bloß durcheinander, falls Sie Butler erzählen, Sie hätten den Brief nur versehentlich geschrieben.“
    „Die Dinge sind dank Ihrer Mithilfe bereits durcheinander geraten.“
    „Abby.“ Er stieg zwei Stufen hinunter, so dass sich sein Gesicht jetzt mit dem ihren auf gleicher Höhe befand. In dem dunklen Flur wirkte er geheimnisvoll, verführerisch, sinnlich ... und faszinierend. „Lassen Sie den Dingen ihren Lauf. Was Sie in diesem Brief schrieben - Ihre Aufrichtigkeit, Ihre Leidenschaft, das ist etwas sehr Seltenes. Ich will Ihnen sagen, was Butler jetzt empfindet, nachdem er die Worte gelesen hat.“
    Jamie strich mit dem Daume n über ihr Handgelenk, und Abi gail war so überwältigt, dass sie ihm nicht schnell genug auswei chen konnte. „Er fühlt sich zehn Fuß groß, Abby.“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Das Objekt einer solchen Liebe zu sein ... das ist mehr wert als alles andere. Glauben Sie mir, Abby. Glauben Sie an Ihr eigenes Herz. Gott im Himmel, Butler tut es. Nehmen Sie ihm das nicht wieder fort.“
    „Woher wollen Sie wissen, was er fühlt?“
    Jamie beugte sich vor, und Abigail merkte entsetzt, dass er ihr jetzt näher war als je zuvor ein Mann. Es fehlt nicht viel, und er wird mich küssen, dachte sie.
    „Weil ich mich selbst vor langer, langer Zeit so fühlte, Abby“, lautete seine Antwort.

8. KAPITEL
    J emand traktierte ihn mit einem Punzhammer. Mitten in der Nacht lag Jamie im Dunkeln und konnte nur folgern, dass irgendein Attentäter ins Haus eingebrochen war, sich nun über ihn beugte und auf seinen Schädel einschlug.
    Mühsam öffnete er die Augen. Sein Mund fühlte sich an wie der Boden einer mit Fledermauskot angefüllten Höhle.
    Himmel, was hatte er nur angestellt?
    Taumelnd stand er auf und stolperte durch das Zimmer, wobei er sich das Schienbein an irgendetwas stieß. Fluchend ertastete er sich den Weg zum Waschstand und fand die Schüssel voller Wasser vor. Er wusch sich das Gesicht und spülte sich den Mund aus. Langsam fühlte er sich wieder wie ein Mensch.
    Er hatte immer Freude gehabt an einem oder zwei Glas Whiskey. Während seiner verlorenen Jahre in Übersee hatte er sich dann dem Absinth zugewandt, den man mit einem Streichholz unter einem winzigen Glaslöffelchen erhitzte. Im Laufe der Zeit hatte er indes gemerkt, dass der Alkohol die Erinnerung nicht aus seinem Geist zu löschen vermochte. Laylas Betrug und der Albtraum seiner Gefangenschaft, die verpfuschte Flucht und das Opfer, das Noah ihm gebracht hatte - das alles konnte er nicht mehr vergessen.
    Er stützte die Hände auf die Kante des Waschstands und starrte in die Finsternis. Seine Unmäßigkeit von gestern Abend hatte ganz andere Gründe. Er hätte nicht tun dürfen, was er getan hatte. Es war hinterlistig und unehrenhaft.
    Deshalb haben mich die Bürger Virginias sicherlich auch in den Kongress gewählt, sagte er sich.
    Er dachte wieder an Noah und den Grund, weswegen er sich überhaupt für die Wahl hatte aufstellen lassen. Noah gab es nicht mehr, und jetzt war auch noch alles gefährdet, was dieser für seine Familie aufgebaut hatte. J a mie musste dessen Erbe schützen, und genau hierfür brauchte er Cabots Unterstützung. Der Senator hatte zwei Töchter. Wenn so viel auf dem Spiel stand, musste jedes Mittel erlaubt sein. Falls er es schaffte, dass eine von ihnen den jungen Butler heiratete, dann würde er sicherlich auch die beiden mächtigsten Männer im Kabinett für sich gewinnen.
    Das Hämmern in seinem Kopf fühlte sich jetzt dumpfer an. Er fand seine Uhr auf dem Fensterbrett, schob den Vorhang ein wenig zur Seite, hielt sie ins Licht, um die Zeit abzulesen, und stellte fest, dass es Viertel vor drei in der Frühe war.
    Das Licht des Mondes warf einen milchigen Schein über die Dächer von Georgetown. Nichts bewegte sich, und die Nacht war still. Jamie hatte den Eindruck, er sei der einzige Mensch auf der Welt.
    Plötzlich bewegte sich etwas draußen. Es war ein Flackern, nicht mehr. Zunächst schien es ihm, als wenn ein Schatten an ihm vorbeigeflogen

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