Calibans Krieg

Titel: Calibans Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey

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wird das Konto gut gefüllt sein. Wir besitzen ein hochmodernes Kriegsschiff und können so ziemlich alles tun, was wir wollen.«
    »Jesus, Käpt’n«, sagte Amos. »Ich krieg jetzt beinahe einen Ständer.«
    »Schon klar«, antwortete Holden grinsend.
    Prax hörte auf, die Zutaten in der Schale umzurühren, und schob sie in den Kühlschrank. Er drehte sich um und beobachtete die anderen mit der vorsichtigen Haltung eines Menschen, der fürchtete, man werde ihn bitten zu verschwinden, sobald jemand ihn bemerkte. Holden ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. »Unser Freund Prax ist doch sicher nicht der Einzige, der ein Schiff wie unseres mieten will, oder?«
    Alex nickte. »Wir sind schneller und gefährlicher als alles, was sich ein Zivilist sonst beschaffen könnte.«
    »Und wenn wir Mei finden, werden alle über uns reden«, fuhr Holden fort. »Eine bessere Reklame können wir gar nicht bekommen.«
    »Gib’s zu, Käpt’n«, sagte Amos. »Du bist nur scharf darauf, berühmt zu werden.«
    »Wenn wir dadurch Jobs bekommen, jederzeit.«
    »Eher werden wir pleitegehen, keine Atemluft mehr haben und tot durch den Weltraum treiben«, wandte Naomi ein.
    »Das ist durchaus möglich«, gab Holden zu. »Aber, hey, willst du nicht mal eine Weile selbst der Boss sein? Wenn wir feststellen, dass wir es nicht schaffen, können wir immer noch das Schiff für eine immense Summe verkaufen und mit dem Geld getrennte Wege gehen. Wir haben also noch einen Plan für den Notfall.«
    »Ja«, bekräftigte Amos. »Verdammt, ja. Lasst es uns machen. Wie fangen wir es an?«
    »Tja«, sagte Holden. »Da wäre noch eine Neuerung. Ich glaube, wir müssen abstimmen. Keiner von uns besitzt das Schiff allein, also müssen wir von jetzt an über wichtige Dinge abstimmen.«
    »Wer dafür ist, eine Firma zu gründen, der das Schiff gehört, soll die Hand heben«, sagte Amos.
    Zu Holdens Freude wurden alle Hände in die Höhe gereckt. Selbst Prax wollte reagieren und beherrschte sich im letzten Moment.
    »Ich treibe auf Ceres einen Anwalt auf, der den Papierkram erledigt«, erklärte Holden. »Aber das führt zu einem weiteren Punkt. Eine Firma kann ein Schiff besitzen, aber eine Firma kann nicht der registrierte Kapitän sein. Wir müssen abstimmen, wer den Posten übernimmt.«
    Amos lachte. »Nun hör schon auf. Wer meint, dass Holden nicht der Kapitän ist, soll die Hand heben.«
    Niemand meldete sich.
    »Siehst du?«, fragte Amos.
    Holden wollte etwas sagen, doch in seiner Kehle und hinter dem Brustbein passierte etwas Unangenehmes.
    »Hör mal«, meinte Amos freundlich, »du bist einfach der richtige Mann für den Job.«
    Naomi nickte und lächelte Holden an, was die Schmerzen in der Brust auf eine angenehme Weise verstärkte. »Ich bin Ingenieurin«, warf sie ein. »Auf diesem Schiff gibt es kein Programm, das ich nicht angepasst oder umgeschrieben habe, und wahrscheinlich könnte ich inzwischen die Kiste eigenhändig zerlegen und wieder zusammensetzen. Aber beim Kartenspielen kann ich nicht bluffen, und ich werde nie dazu fähig sein, die vereinigte Raummarine der inneren Planeten in Grund und Boden zu starren und ihnen zu sagen, dass sie sich verpissen sollen.«
    »Genau«, pflichtete Alex ihr bei. »Und ich will das Baby einfach nur fliegen. Das ist alles. Wenn ich das tun kann, bin ich zufrieden.«
    Holden wollte antworten, doch zu seiner Überraschung traten ihm Tränen in die Augen, sobald er den Mund öffnen wollte. Amos rettete ihn.
    »Ich bin bloß der Schmiermaxe«, verkündete er, »jongliere mit dem Werkzeug, und meistens warte ich darauf, dass Naomi mir sagt, wo ich jonglieren soll. Ich habe keine Lust, etwas Größeres als die Werkstatt zu leiten. Du bist derjenige, der reden kann. Ich war dabei, als du es Fred Johnson, den Kapitänen der UN, den Cowboys von der AAP und den bekifften Raumpiraten gezeigt hast. Du kannst dich mit Worten besser durchschlagen als alle anderen Leute, die ich kenne.«
    »Danke«, sagte Holden endlich. »Ich liebe euch alle. Das wisst ihr doch, oder?«
    »Außerdem«, fuhr Amos fort, »wird niemand auf diesem Schiff so schnell wie du herbeispringen, um eine Kugel abzufangen, die für mich gedacht war. Das finde ich ziemlich nett für einen Kapitän.«
    »Danke«, sagte Holden noch einmal.
    »Damit wäre das geklärt.« Alex stand auf und ging zur Leiter. »Ich muss jetzt dafür sorgen, dass wir keinen Felsen rammen oder so was.«
    Holden sah ihm nach und freute sich, dass auch der Pilot sich die Augen