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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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drückte Sams Hand, bevor er ihnen folgte, und küsste ihn, um ihm Kraft mitzugeben. Dann hetzte ich durch die Küchenarbeit, während ich die bohrenden Fragen meiner Schwester und das Gerede meiner Mutter darüber, ob Sam genug zu essen bekommen hatte oder nicht, abwehrte.
    „Ein großer Mann wie er“, stellte meine Mutter fest, „muss einen riesigen Appetit haben.“
    „Mom, er ist ganz sicher satt geworden.“ Ich füllte Spülmittel in die Geschirrspülmaschine und schaltete sie ein. „Mach dir keine Sorgen.“
    „Nun, wenn du sicher bist …“
    Hannah und ich tauschten einen Blick und ein Lächeln. Es war einer der seltenen Momente, in denen wir uns gegen unsere Mutter verschworen und nicht die beiden gegen mich. „Mom, lass Grace jetzt hinübergehen und Sam vor Dad und Craig retten.“
    Meine Mutter nickte. „Gute Idee. Geh nur, Grace. Bevor sie ihn in die Enge treiben und anfangen, ihn auszufragen. Himmel, Hannah, erinnerst du dich, wie es war, als du Jerry das erste Mal mitgebracht hast?“
    „Verdammt“, fluchte ich und achtete nicht auf das missbilligende Geräusch, das meine Mutter machte. „Ich gehe da jetzt besser rein.“
    Doch als ich das Zimmer betrat, unterhielten sich Craig und Sam über New York City, und mein Dad und Jerry hatten sich aus dem Gespräch ausgeklinkt und saßen vor dem Fernseher. Die Kinder waren aus ihrem Fort vertrieben worden und stritten sich über einem alten Cluedo-Spiel.
    „Hallo.“ Ich setzte mich auf den Rand von Sams Stuhl, und er legte den Arm um meine Taille. Ich küsste ihn auf den Scheitel. „Schneidet mein Bruder gerade wieder gewaltig auf?“
    Sam lachte. „Er wohnt um die Ecke von dem Delikatessengeschäft, wo ich gearbeitet habe, als ich nach New York gezogen bin.“
    „Die größte Stadt der Welt, und wir beide bringen unsere Sachen zur selben Reinigung“, stellte Craig kopfschüttelnd fest. „Die Welt ist klein. Hast du vor, zurück nach New York zu gehen, Sam?“
    Sam sah mich nicht an, als er erwiderte: „Ich habe mich noch nicht entschieden.“
    Bei seiner Antwort zog sich mein Magen zusammen. Ich hatte ihn oft mit seiner Rückkehr nach New York aufgezogen, aber ich erwartete nicht ernsthaft, dass er tatsächlich wieder dorthin zog. Das würde er doch jetzt nicht mehr tun, oder etwa doch? Jetzt, wo wir zusammen waren.
    Das Gespräch wandte sich anderen Themen zu. Die Kinder überredeten Sam und anschließend auch mich, mit ihnen Cluedo zu spielen. Wir aßen Torte und sahen meiner Mom dabei zu, wie sie ihre Geschenke auspackte, von denen sie samt und sonders behauptete, dass sie sie toll fand und nicht verdient hatte.
    Ich konnte nicht aufhören, Sam anzusehen, wie er da inmitten meiner Familie saß. Ebenso wie er auf meine Couch und in mein Badezimmer und in mein Bett passte, ging er ganz vertraut mit meiner Nichte und meinem Neffen um. Als er aufstand, um meiner Schwester zu helfen, das herumliegende Geschenkpapier einzusammeln, erlaubte sie ihm sogar, die Mülltüte zu füllen, und bei meiner Schwester war es ein kleines Wunder, wenn sie jemand anders irgendeine Haushaltstätigkeit überließ, ohne besondere Instruktionen zu erteilen, wie sie zu erledigen war.
    Ich hatte keine Angst davor gehabt, Sam meiner Familie vorzustellen, war aber ein bisschen zögerlich gewesen, und nun war es eine Erleichterung, dass alles so gut lief. Nur mein Dad zog sich ein wenig von der Unterhaltung zurück, und mehr als einmal ertappte ich ihn dabei, wie er mich anschaute, doch sobald er bemerkte, dass ich in seine Richtung sah, wandte er rasch den Blick ab. Die Party war noch nicht zu Ende, als wir beschlossen zu gehen. Wie üblich musste ich am nächsten Morgen eine Trauerandacht überwachen.
    „Keine Rast und Ruh für die, die es nicht besser verdient haben“, scherzte ich, als ich die Runde machte und mich mit Umarmungen und Küssen verabschiedete.
    Mom tätschelte meinen Rücken. „Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Es ist so schön, deinen Dad jetzt während der Wochenenden zu Hause zu haben.“
    Mein Dad schnaubte. „Sagst du mir deshalb ständig, ich solle mir ein Hobby suchen, damit ich dir nicht dauernd vor den Füßen herumlaufe?“
    „Während der Woche“, erklärte meine Mom. „Es ist schön, dich an den Wochenenden hier zu haben. Und auch, dass das Telefon nicht mehr ständig mitten in der Nacht klingelt. Das vermisse ich nicht.“
    „Ja, das ist ziemlich schwierig“, bestätigte Sam. „Es ist, als würde man das Bett mit

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