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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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ist ein bisschen zu spät, jetzt damit anzufangen, für mich da zu sein , Dad.“ Ich atmete ein paarmal flach und rasch ein, um mich zu beruhigen, aber die Wut saß immer noch wie ein Stachel in meinen Eingeweiden. „Ich brauche dein Geld nicht. Und ich brauche deine Ratschläge nicht.“
    Die Art, wie ich es sagte, machte deutlich, was ich von seinen Ratschlägen hielt.
    „Sprich nicht in diesem Ton mit mir.“
    „Sprich du nicht in diesem Ton mit mir “, stieß ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Du hast mir die Firma übergeben, weil ich die Einzige war, die sie haben wollte. Und es war zweifellos schwierig, aber ich habe die Sache in den Griff bekommen. Die Leute mögen mich. Sie mögen, wie ich die Firma führe. Erklär mir also, was dich so stört? Die Tatsache, dass ich mein Geld für etwas ausgebe, das dir nicht gefällt, oder die Tatsache, dass ich klarkomme, auch wenn du mir nicht ständig sagst, was ich wie tun soll?“
    Mein Dad sprühte vor Wut, sein Gesicht wurde knallrot, aber ich wartete nicht auf seine Antwort.
    „Das dachte ich mir“, fuhr ich fort. „Es tut mir leid, dass du enttäuscht von mir bist, Dad, wirklich leid. Aber was ich mit meinem Geld mache, ist meine Sache. Und was ich mit meiner Firma mache, geht auch nur mich etwas an.“
    Er rief hinter mir her, aber ich drehte mich nicht noch einmal um.
    Auf der Autofahrt zurück zu meiner Wohnung schwieg ich, während es in meinem Inneren immer noch vor sich hin brodelte. Sobald wir da waren, sprang ich aus Sams Auto und stapfte die Treppe zu meinem Apartment hinauf. Sam folgte wenige Augenblicke später und nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Ich dachte darüber nach, ebenfalls eins zu trinken, aber mein Magen fühlte sich an wie verknotet, sodass ich befürchten musste, alles wieder von mir zu geben, wenn ich versuchte zu trinken.
    Sam sah mir dabei zu, wie ich im Wohnzimmer herumlief, Kissen zurechtrückte und die überall herumliegenden Zeitschriften ordentlich stapelte. Ich ordnete sogar die Fernbedienungen in ihrer Halterung. Irgendetwas musste ich mit meinen Händen tun, damit ich nicht blindlings auf irgendetwas einprügelte.
    „Es tut mir leid“, sagte Sam schließlich. „Ich habe nicht nachgedacht.“
    Ich blieb am anderen Ende des Zimmers stehen und schaute ihn an. Er lehnte am Küchentresen und hielt sein zweites Bier in der Hand.
    „Was?“, erkundigte ich mich begriffsstutzig. Ich war so mit meiner Wut beschäftigt, dass ich nicht einmal in der Lage war, darüber nachzudenken, was er gemeint haben könnte.
    „Weil ich vor deiner Mom gesagt habe, dass wir miteinander schlafen. Das war dumm.“
    „Oh Sam.“ Das sagte ich in letzter Zeit ziemlich oft. „Das macht mir nicht das Geringste aus. Wenn meine Eltern so tun wollen, als wäre ich noch Jungfrau, ist das ihr Problem.“
    Die Ironie, die darin lag, ließ mich innerlich zusammenzucken. Offensichtlich wusste mein Dad, dass ich Sex hatte. Verdammt. Er hatte mir sogar noch Schlimmeres unterstellt. Er hatte gedachte, ich hätte einen bezahlten Liebhaber mit zum Familienfest gebracht. Hätte einen Typen, mit dem ich gelegentlich vögelte, in die Nähe meiner Nichte und meines Neffen gelassen. Je länger ich darüber nachdachte, umso wütender wurde ich.
    „Verdammt noch mal!“ Ich schleuderte ein Sofakissen quer durchs Zimmer, das die Wand traf, ohne größeren Schaden anzurichten.
    „Was ist los?“, erkundigte sich Sam.
    Ich wollte, dass er zu mir kam und mich auf jene Art umarmte, die er so gut beherrschte, aber er rührte sich nicht. Er kippte nur den Rest des Biers hinunter und stellte die Flasche zurück auf den Tresen. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und betrachtete mich.
    „Es geht um meinen Dad“, stieß ich hervor. „Er ist ein neugieriger Scheißkerl.“
    „Puh.“ Der Ausdruck in Sams Gesicht sorgte dafür, dass es mir leidtat, überhaupt etwas gesagt zu haben. Väter waren ein schwieriges Thema für ihn. „Was hat er getan?“
    „Er hat versucht, mir Geld zu geben.“
    Sam zog eine Braue hoch. „Und das ist schlimm, weil …?“
    „Er glaubt, dass ich es brauche“, erklärte ich seufzend.
    „Ich kann dir nicht ganz folgen.“
    „Er glaubt, dass ich sein Geschäft ruiniere, aber das tue ich nicht.“
    Sam nickte, als würde das Sinn machen. „Er ist dein Vater, Grace. Ich bin sicher, er macht sich einfach nur Sorgen um dich.“
    Ich schnaubte ohne jede Zurückhaltung. „Er hat meine privaten E-Mails

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