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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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Fingerspitzen seinen Hinterkopf ab und zuckte dabei wieder zusammen. „Das wäre gut. Und Aspirin, wenn du welches hast. Zur Hölle, eine Flasche Smirnov würde wahrscheinlich besser wirken.“
    „Ich kann dir Eis und Aspirin bringen, aber ich habe keinen Wodka.“ Und Eis und Aspirin waren nicht direkt zur Hand, sie waren oben. „Willst du zu deinem Dad zurückkehren, oder soll ich es dir hierher bringen?“
    Sam schüttelte den Kopf. „Wenn du meiner Mutter und meinem Bruder nicht verrätst, dass ich ihn allein gelassen habe, komme ich mit und hole es mir. Für heute Abend habe ich genug vom Singen.“
    Ich zögerte, weil ich nicht sicher war, ob ich ihn mit in mein Apartment nehmen wollte, obwohl mir kein Grund einfiel, der dagegen sprach. „Bist du sicher?“
    Er zog eine Grimasse und nickte. „Ja. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Mein Dad hat während der letzten fünfzehn Jahre keinen Fuß in eine Synagoge gesetzt. Seine Lieblingsvorspeise waren Shrimps im Speckmantel. Aus irgendeinem Grund bezweifle ich, dass der alte Mann sich auch nur einen feuchten Kehricht darum schert, ob jemand bei ihm herumsitzt, bis er in die Erde kommt.“
    Ich verstand Sams Bemerkung im Hinblick auf die jüdischen Ernährungsvorschriften nur vage, aber ich nickte, als wüsste ich, was er meinte. „Okay. Wenn du dir sicher bist.“
    „Todsicher.“
    Witze wie diesen hatte ich schon öfter gehört, aber es schien, als hätte Sam gar keinen machen wollen, denn kurz nachdem er das Wort ausgesprochen hatte, zuckte er zusammen.
    „Tut mir leid. Schlechte Wortwahl“, entschuldigte er sich hastig.
    „Das ist in Ordnung. Ich bin daran gewöhnt.“ Ich machte eine Handbewegung zur Tür. „Dann komm mit nach oben.“
    Sam folgte mir die Treppe hinauf, und wieder tat ich so, als würde ich die Hitze seines Blickes nicht auf meinem Hinterteil spüren. Ich ignorierte auch die Tatsache, dass ich niemals, niemals Männer mit hierhernahm. Absolut nie. Und da war ich nun also und nahm einen Mann nicht nur mit nach oben in mein Büro, das mein persönlicher Raum war, sondern auch in mein Apartment. In mein Zuhause.
    Es war nur geringfügig besser, als es gewesen wäre, wenn ich die Polizei gerufen hätte, doch nun war ich froh, den Notruf nicht gewählt zu haben. Ich wäre in große Verlegenheit geraten, wenn die Ordnungshüter aufgetaucht wären.
    Ich hatte nicht einmal meine Wohnungstür zugemacht. Sam folgte mir nach drinnen. Er schaute sich gerade interessiert um, als ich mich ihm zuwandte.
    „Hübsche Wohnung“, stellte er fest.
    „Danke. Setz dich.“
    Als wären wir auf einer Cocktailparty. Wie lächerlich, ganz besonders wenn ich daran dachte, dass ich ihm zwanzig Minuten nach unserem allerersten Kennenlernen in sein Hotelzimmer gefolgt war. Mein Kopf mochte willens sein, die Erinnerung daran auszublenden, mein Körper war jedoch absolut nicht dazu bereit. Immer noch klopfte mein Herz viel zu schnell, und jede meiner Bewegungen fühlte sich an, als müsste ich meine Arme und Beine durch süße, weiche Butter schieben.
    Hastig angelte ich nach einem Sweatshirt, das an der Innenseite meiner Badezimmertür hing, und zog es mir über den Kopf, dann holte ich einen Beutel gefrorenen Rosenkohl aus dem Tiefkühler, fand die Sparpackung Ibuprofen und trug alles zusammen mit einem Glas Wasser zu Sam, der es sich auf meiner Couch bequem gemacht hatte.
    „Hier.“
    Er hob den Kopf und nahm die Dinge, die ich ihm anbot. Zunächst schluckte er die Tabletten, dann legte er sich den improvisierten Eisbeutel auf den Hinterkopf. Schließlich gab er mir das Wasserglas zurück und lehnte sich wieder gegen die Kissen, wobei er seine meilenlangen Beine so behaglich ausstreckte, als würde er dort hingehören.
    Und, der Himmel mochte mir beistehen, er sah tatsächlich so aus, als sei genau das der Fall. Als würde meine Couch nur existieren, damit er es sich darauf bequem machen konnte. Als wäre mein Rosenkohl nur gewachsen, damit er damit seine Prellung kühlen konnte.
    Während ich das Glas in die Küche trug, schüttelte ich über mich selbst den Kopf. Sams Mund hatte einen Abdruck am Glasrand hinterlassen, und ich berührte ihn mit meiner Fingerspitze, bevor ich das Glas in meinen uralten Geschirrspüler stellte. Als ich zu Sam zurückkehrte, hatte er sich lang ausgestreckt und seinen Kopf auf den gefrorenen Rosenkohl gelegt, der wiederum auf der Armlehne der Couch lag. Seine Beine reichten bis zum anderen Ende des Sofas.
    Als ich um die Couch

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