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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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wartete. »Hey, junger Mann, sehen Sie zu, dass Sie in Zukunft besser auf sie aufpassen: Sie hätte sich da draußen den Tod holen können!«
    »Das ist nicht seine Schuld«, murmelte ich peinlich berührt, dass er Xav Vorwürfe machte. Zum Glück hatte er italienisch gesprochen. »Das war ein Junggesellinnenabschied.«
    »Hmpf. Also, was ist bloß aus den jungen Mädchen heutzutage geworden! In meiner Jugend hätte es so was nicht gegeben.« Er warf Xav ein Seil zu und er fing es auf und machte das Boot am Pier fest. »Aufpassen beim Aussteigen, Meerjungfrau.«
    Xav streckte sich nach mir aus und zog mich hoch in seine Arme. Er drückte mich dermaßen fest an sich, dass ich kaum noch Luft hatte, um meinem guten Samariter ein ersticktes ›Danke‹ zuzuhauchen.
    »Vielen Dank, Sir, dass Sie Crystal zurückgebracht haben.« Xav reichte dem Hobbyfischer die Hand. »Wir würden gern für Ihre Umstände aufkommen – wenigstens für die zusätzlichen Benzinkosten.«
    Mein Retter verstand zwar Englisch, lehnte das Angebot aber ab. »Nicht notwendig. Hier ist meine Karte, falls Sie noch irgendwelche Fragen an mich haben sollten. Jemand muss für diese Sache zur Rechenschaft gezogen werden. Sie da draußen zurückzulassen, und das auch noch ohne Jacke, war nicht nur fahrlässig, sondern kriminell.«
    Xav steckte die Visitenkarte ein. »Da haben Sie recht. Ich werde dafür sorgen, dass die Verantwortlichen nicht ungeschoren davonkommen.«
    Der Hobbyfischer machte die Leinen los und fuhr wieder davon.
    »Oje, Xav, wie konnte das alles nur dermaßen schiefgehen?«,fragte ich. »Das ist meine Schuld, stimmt’s? Ich habe die Party organisiert. Aber ich hatte doch keine Ahnung, was sie betrifft.«
    »Du bist nicht für jeden bösen Savant verantwortlich, Schatz. Von dem, was du erzählst hast, hatte sie das Ganze doch von dem Moment an geplant, als sie hörte, dass Diamond meinen Bruder heiratet. Das war nichts, was man hätte verheimlichen können.«
    Xav wickelte die Decke fester um mich herum, dann hob er mich hoch und trug mich in seinen Armen, so wie er es schon einmal getan hatte.
    »Das lässt du dir langsam zur Gewohnheit werden.« Allerdings war es eine, die ich ihm nicht ausreden würde.
    Er trug mich bis zu unserem Gartentor. »Was war noch mal der aktuelle Preis für Rettungsaktionen? Ich meine mich erinnern zu können, dass du mich mal für die gleiche Dienstleistung zur Kasse bitten wolltest.«
    »Ich zahle jeden Preis, sag mir einfach, dass ihr die anderen gefunden habt.«
    »Ich fürchte nicht, aber dass wir dich wiederhaben, ist schon mal viel wert. Mein Vater, Trace und Victor haben die Behörden eingeschaltet, wir brauchen allerdings jemanden, der Italienisch spricht.«
    »Ich werde mich sofort darum kümmern.«
    »Nein, du wirst dich jetzt erst mal aufwärmen und etwas essen und trinken. Yves ist in der Küche und bereitet ein Frühstück vor.«
    »Die Mühe hätte er sich nicht machen müssen.«
    »Du tust ihm einen Gefallen damit. Wir halten ihnmit allen möglichen Sachen beschäftigt, das lenkt ihn ab. Er ist krank vor Sorge um Phoenix. Zed geht vor lauter Panik, dass Sky etwas zugestoßen sein könnte, schon die Wände hoch. Wenn du den beiden irgendwie die Angst davor nehmen könntest, dass die alte Hexe ihren Seelenspiegeln körperliche Gewalt antut, wäre das enorm hilfreich.«
    »Ich glaube nicht, dass man ihnen wehtun wird. Sie sind Geiseln, also ist es doch in Contessa Nicolettas Sinne, dass sie am Leben und unversehrt bleiben.«
    Xav stieß das Tor mit einem Fußtritt auf und stieg die Treppe hinauf. Die Benedict-Männer warteten im Wohnzimmer auf mich und mussten sich sichtlich zusammenreißen, mich nicht gleich mit Fragen zu bestürmen. So wie es aussah, hatte Xav aber eine klare Ansage gemacht und bestimmt, dass ich erst mal ankommen und mich aufwärmen sollte. Die Jungs waren schon eine eindrucksvolle Truppe: Alle hatten sie die dunklen Haare ihrer Eltern und die Größe des Vaters geerbt. Und doch waren sie keineswegs Kopien voneinander, dafür unterschieden sie sich charakterlich zu stark – der stille, tiefgründige Uriel; er war der Zweitälteste und der einzige Wissenschaftler in der Familie, der locker-flockige Will und der schnell aufbrausende Zed, der drauf und dran war, sich mit Xav anzulegen. Aber Xav blieb standhaft und so hatte ich kurz Zeit, mich umzuziehen. Zehn Minuten später saß ich, eingemummt in eine Decke, auf dem Sofa, schlürfte heißen Kakao und berichtete Victor, der

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