Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
widersprach Leia. »Es ist eine Programmstörung.«
    »Tja, das sagen die Techniker.« Jevax kratzte sich am Kopf. »Die Programmierer dagegen behaupten, es sei ein mechanischer Defekt.«
     
    Das klingt glaubhaft, weil sie es immer so machen, dachte Leia am späten Morgen. Sie sah zu, wie Chewbacca in R2-D2s mechanischen Innereien stocherte. Funkengarben zischten heraus. Sie war noch keinem Programmierer begegnet, der eingeräumt hatte, unerwünschte Ergebnisse konnten einmal auf etwas anderes als technische Defekte oder Bedienungsfehler zurückzuführen sein. Auch Qwi Xux glaubte noch heute in aller Einfalt und Ehrlichkeit, selbst der Todessstern hatte ein wunderbares kosmisches Bergbauinstrument abgegeben.
    Und es stimmte, die Luft im Plawaler Senkungsgraben war extrem feucht. Leias dunkle Leinenbluse klebte ihr an Armen und Rücken. Sie stand ans Geländer der Terrasse gelehnt, auf der sich Han und der Wookie, um dabei das Tageslicht zu nutzen, mit dem Droiden befaßten.
    Jevax hatte versprochen, daß Techniker das Haus wieder an die Stromversorgung anschließen und die verschweißten Rolläden reparieren wurden, aber sie waren noch nicht eingetroffen. Falls die Auftragsverteilung so ablief wie die übrige Planung im AdministratCenter, überlegte Leia, kamen sie wahrscheinlich erst, nachdem am Abend die Verpackungsfirmen geschlossen hatten.
    Als richtig mußte ebenso gelten, daß bei Apparaten, die nicht speziell fürs Funktionieren in hochfeuchtem Klima konstruiert waren, gelegentlich Störungen auftraten.
    Allerdings war zu vermuten, daß die Techniker in alles Entfeuchter einbauten. In den kurios altmodischen Mixern, Mühlen und Zerkleinerern der Küche waren sie jedenfalls vorhanden. Und R2 hatte längere Zeit in den Sümpfen Dagobahs zugebracht, ohne durchzudrehen. Nach allem, was Leia dank Lukes Schilderung dieses Schlangenplagen-Grünplaneten wußte, war sie sich keineswegs sicher, ob ihr das gleiche gelungen wäre.
    Wie ihre alte Kinderfrau es ausgedrückt hatte: Irgendwie paßte das alles einfach nicht zusammen.
    Unabhängig von allem, was Programmierer daherreden mochten, schlußfolgerte Leia, während sie sich auf die Steinbrüstung des Balkons hockte, eine »mechanische Störung« könnte sicherlich erklären, daß R2 am gestrigen Abend vom Weg abgewichen und zwischen die Bäume abgeirrt war… Hingegen überforderte es jedes Vorstellungsvermögen zu glauben, so ein Defekt hätte ihn dazu veranlaßt, eine komplizierte Reihe bestimmter Aktivitäten zu vollziehen, zu denen das Absperren von Türen, Verschweißen von Rolläden und das Zertrennen von Drähten in Wänden und Blastern zählten.
    Sie hatten unzweifelhaft R2 vor sich. Die Seriennummern auf Aggregatblock und Motivatorgehäuse stimmten. Chewbacca – der an Armen und Schultern etliche geschorene Stellen hatte, an denen Verletzungen mit Synthofleisch geschlossen worden waren, der das gestrige Höhlenabenteuer ansonsten jedoch unbeschadet überstanden hatte -hatte in R2s Motivatoren keinerlei Relaismechanismen entdeckt, durch die dem Droiden von außen hätten Befehle übermittelt werden können.
    Außerdem, wann hätte dem Droiden ein Relais installiert werden sollen? Leia hatte ihn gestern abend nur für ein paar Momente aus den Augen verloren, und während dieser kurzen Zeitspanne hatte sie ihn sich ständig bewegen gehört.
    »Nun, was hältst du von der Sache?« Han wischte sich die Finger an einem längst unsäglich dreckigen Lappen ab.
    Chewbacca schob sich die Schirmmütze in den Nacken und stieß ein nichtssagendes Gebrumme aus. Der Wookie hatte die Antriebsaggregate des Millenium Falken neu zusammengebaut, obwohl sie sich in üblerem Zustand als R2 befanden, und das Raumschiff war geflogen. Doch in bezug auf den Droiden hatte Leia, während sie das wirre Knäuel der Leitungen und Kabel betrachtete, das rings um R2 auf den Steinfliesen der Terrasse lag, ihre Zweifel.
    R2 wackelte ein wenig auf seinen Laufrollen und ließ ein leises, anscheinend zur Beschwichtigung gedachtes Piepsen hören.
    »Was hast du dir eigentlich dabei…?« fragte Han, aber Leia legte ihm rasch eine Hand auf die Schulter, hielt ihn von Vorwürfen zurück. R2 mußte sowieso ganz mies zumute sein.
    »Kannst du uns die Angelegenheit erklären?« fragte Leia freundlich.
    R2 erbebte kräftiger, seine Kuppel rotierte, flehentlich piepte er.
    »Ob er sie uns erklären kann?« meinte Han unwirsch. »Ich kann sie dir erklären. Er wollte uns umbringen.«
    Der Droide stieß

Weitere Kostenlose Bücher