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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Gesprühe blauen Lichts und grellweißer Funken, begleitet von lautem Zischen. Qualm und Blitze fuhren aus R2s offener Klappe, dünnes Geflacker bläulicher Elektrizität umzuckte und umwaberte ihn, während er einen schrecklichen Verzweiflungsschrei ausstieß.
    Han hastete an dem Droiden vorbei, trat mit der isolierten Stiefelsohle das dünne Holz der Wandfachtür ein und grabschte sich die Blaster. Alles schien binnen einer einzigen Sekunde zu geschehen. Falls R2 die Energiezellen mit dem Abzug verschweißt hat, dachte Leia, explodieren sie Han in der Hand…
    Diese Befürchtung war albern, sah sie unverzüglich ein. Die Explosion würde sie beide und auch Chewie sofort töten…
    Han riß die Energiezellen aus den Blastern und schmiß die unschädlich gewordenen Waffen durchs Zimmer aufs Bett. Leia begrub sie unter den Kissen. Die Auslösungsentladung ähnelte einem wüsten Rülpsen. Man hätte meinen können, daß sich unter den Kissen ein feistes, wüstes, mißgelauntes Vieh aufbäumte. Aber es fehlte die geballte Energie, die im Schlafzimmer alles zerpulvert hätte.
    Im nächsten Moment zerbarst mit einem Krachen die Tür, und Chewbacca stürzte herein.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Han stand am Wandschrank, betrachtete die zwei Blaster-Energiezellen, die zu seinen Füßen in der Pfütze vor sich hinzischelten.
    Der Gestank angebrannter Bettfedern und verschmorter Isolierung durchzog das Zimmer.
    Chewie sah R2 an, der vorgebeugt zur Reglosigkeit erstarrt war, geschwärzt vom Kurzschluß, still und defekt, wie tot. Dann stöhnte der Wookie aus Trauer um den Freund ein langgedehntes, tierisches Aufjammern hervor.
     

*13*
    Abgesehen davon, daß R2 das ganze Haus von der Stromversorgung abgeschnitten hatte, waren von ihm auch die Komgeräte zusammengeschmolzen worden. Chewbacca mußte sich in den dumpfigen Nebel der Nacht hinauswagen, um Jevax über den Vorfall zu informieren. Er kehrte in Begleitung des Chefadministrators zurück, der sich erschüttert und besorgt zeigte. Jevax erzählte, er sei noch wach und im AdministratCenter beschäftigt gewesen, wo er versucht hatte, die Kommunikation mit dem Nachbartal Bot-Un wiederherzustellen. Dort sei jetzt zum fünftenmal in sechs Monaten das KomZentrum ausgefallen.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte der alte Mluki, heftete den Blick vom versengten Bettzeug auf den bewegungslosen verkohlten Droiden, dem Han gerade grimmig einen Hemmbolzen verpaßte. »Die Pumpstationen und die mechanischen Baumpfleger, ja… In mancher Hinsicht geht es bei uns noch rückständig zu, egal was die Firmenbonzen reden. Ein Großteil unserer Anlagen ist nun einmal zweitklassig und zudem, offen gestanden, schon ziemlich alt. Aber Ihre R2-Einheit…«
    »Einen Moment bitte.« Mittlerweile hatte Leia die Stiefel abgestreift und einen in Karmesinrot und Schwarz gemusterten Kimono belsavischen Stils angezogen. Die Haare hingen ihr als rotbrauner Schwall auf den Rücken. Während der vergangenen fünfzehn Minuten hatte sie jeden Leuchtstreifen und jede batteriebetriebene Notleuchte zusammengesucht, die sich im Haus finden ließen, und sogar die Schwimmkerzchen aus der Pfütze auf dem Fußboden aufgelesen. »Wollen Sie damit sagen, daß solche Programmstörungen häufig auftreten?«
    »Nicht unbedingt häufig.« Unter dem dicken Strang der Brauen schauten die Augen des Mluki sie grundehrlichen Ausdrucks an. »Ab und zu veranstaltet ein Baumpfleger einen kleinen Amoklauf und verspritzt in den Straßen Dünger auf Passanten. Oder oben auf dem Eis weicht ein Gletschergänger von der Route ab und zwingt die Passagiere zum Aussteigen, so daß sie zu Fuß ins Tal umkehren müssen. Natürlich nehmen die meisten Leute, die auf den Gletschern verkehren, die beispielsweise nach Bot-Un oder Mithipsm reisen, sicherheitshalber Thermokleidung und Notsignalgeber mit.«
    Er spreizte die weißfelligen Hände, und in seinen Augen glitzerte, als er den Kopf seitwärts neigte, das Silber. »Ich persönlich glaube, obwohl ich kein Techniker bin, daß diese Vorkommnisse eine Folge der Überkupplung des Tals ist. Ziemlich feucht ist es hier immer gewesen, aber die Überdachung hat die Feuchtigkeit noch beträchtlich gesteigert. Und die Pumpstationen können unmöglich alle korrosiven Gase eliminieren oder neutralisieren, die am Unterende des Senkungsgrabens aus den Abzugsschächten dringen. Aus Bot-Un sind nie derartige mechanische Probleme bekannt geworden.«
    »Aber es ist kein mechanisches Problem«,

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