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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Todesstrahlen abschalten kann. Ich träume, daß ich durch die Gänge laufe und etwas… irgend etwas, ich weiß nicht was, in der Hand halte… Und wenn ich es bis in die Ignitionskammer schaffe, wenn es mir gelingt zu tun, was notwendig ist, kann ich sie allesamt retten. Dann wären die Todesstrahlen abgeschaltet, und ich könnte nach Hause heimkehren.«
    Han umarmte sie fester, drückte ihre Gestalt kräftiger an seinen Körper. Er wußte, daß sie träumte. Schon viel häufiger, als er sich noch entsann, hatte er sie aus solchen Träumen geweckt und sie, während sie sich ausweinte, an seine Brust gedrückt. Sie fühlte, wie sein Atem von den Lippen durch die Haare ihres Scheitels strich. »Du hättest es unmöglich irgendwie verhindern können.«
    »Ich weiß. Aber ich denke mindestens einmal am Tag: Retten konnte ich niemanden, aber ich könnte sie alle an denen rächen, die es getan haben.« In Hans Armen drehte sie sich um, schaute ihn im diesigen, aprikosenfarbenen Lichtschein an. »Tätest du es?«
    Han grinste sie an. »Sofort. Aber ich bin ja auch nicht Regierungschef.«
    »Würdest du es mir zuliebe tun?«
    Er legte eine Hand an ihre Wange, neigte den Kopf, um sie auf den Mund zu küssen. »Nein«, antwortete er halblaut. »Nicht einmal auf deinen besonderen Wunsch.«
    Han führte sie zurück ins Zimmer. Als er an der Tür verharrte, um die Rolläden zu schließen, ging Leia zu dem kleinen Tisch des Zimmers, auf dem in einer breiten Schüssel voller Wasser ein Halbdutzend Kerzen aus gefärbtem Wachs schwammen. Sie betätigte den Schalter des langstieligen Anzünders und berührte damit nacheinander die Dochte. Das Umhertreiben der brennenden Lichter warf verschwommene Kreise bernsteinbrauner und kadmiumgelber Helligkeit auf Decke und Wände.
    Über die schwimmenden Kerzenflämmchen hinweg trafen sich Leias und Hans Blick. Sie ließ das Tuch von den Schultern rutschen, das sie sich umgeschlungen hatte, und streckte Han die Hand entgegen.
     
    Sie gönnten ihr keinen Schlaf.
    Immer wieder kamen sie in die durch Stahlwände gesicherte Zelle, quälten sie mit Fragen, drohten ihr, hielten ihr vor, diese Person hätte ihnen das und das, die Person dies und jenes erzählt. Sie sei verraten worden, alles sei aufgeflogen, ihr Vater hätte jederzeit nur für das Imperium gearbeitet, alle Menschen, denen sie vertraute, hätten sie hintergangen… Man beabsichtige sie zu lobotomisieren und in ein Sternenflottenbordell zu stecken. Zu foltern und zu exekutieren gedächte man sie. Fortwährend hatte sie sich bemüht, ihre Gedanken allein auf die Todessternpläne zu konzentrieren, auf die Gefährdung des Senats, die Gefahr für Hunderte von Planeten, statt sich mit den Schrecknissen zu befassen, die sie selbst erlitt…
    Nein, raunte Leia, versuchte aus dem Wahntraum des Ertrinkens und Erstickens zu erwachen. Nein…
    Dann hatte die Tür der Isolationszelle sich mit bösartigem Fauchen geöffnet, und Vader stand vor ihr, die riesige, scheußliche, schwarze Erscheinung Vaders, umgeben von Sturmtrupplern. Und hinter ihm folgten, schwebten, glänzten, noch düsterer und abscheulicher, die glatten, schwarzen Konturen des Folterdroiden…
    »Nein!«
    Sie hatte schreien wollen, jedoch nicht mehr als ein Aufröcheln ausstoßen können. Dennoch weckte der eigene Laut sie, sie erwachte im Dunkeln – und hörte das leise Summen eines Droidenmotors, sah rote Lichter glimmen und durch die Finsternis geistern…
    Dann wurde sie auf ein anderes Geräusch aufmerksam, ein durchdringendes, hartnäckiges, halb vertrautes Schrillen…
    Den Überladungswarnton eines Elasters?
    »R2?«
    Verwirrt setzte Leia sich panikartig im Bett auf, fragte sich, ob das alles noch ein Teil des Traums, das gräßliche Gefühl des Bedrohtseins ein Nachklang des Alpdrückens sein mochte. Irgendwo im Schlafzimmer ertönte ein leises Zischgeräusch, und in der nächsten Sekunde erhellte am Fußende des Betts R2-D2s Elektroschweißglut den rundlichen, stämmigen Rumpf des kleinen Droiden. Ein zweiter Warnton gellte.
    Im Zimmer war es unnatürlich dunkel. Leia begriff noch gar nicht, wieso eigentlich, da zuckte neben ihr Han zusammen und wälzte sich blitzartig zur Seite. Gleichzeitig hörte sie die Tür eines kleinen Wandfachs zugleiten.
    Sofort erklangen die Geräusche der Blaster-Überladungswarntöne dumpfer.
    Mehr ahnte sie, als sie es sah, daß Han nach dem Halfter haschte, das neben dem Bett hing. Das weißliche Gleißen von R2s Schweißstrahl

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