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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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wollte mir das Leben retten. Ich weiß es genau. Er wußte, daß ich es mir denken konnte.«
    »Aber es war seine, nicht deine Entscheidung.«
    An der Brust spürte Luke ihr andeutungsweises, verschmitztes Lächeln. »Eben weil es seine Entscheidung war, mußte sie doch richtig sein, oder? Verzeihung. Das klingt so verbittert… Er hat viele richtige Entscheidungen gefällt. Ein ungeheurer Kämpfer war er. Aber in dem Fall… Ich habe es geahnt. Ich wußte, daß wir, sobald wir erst einmal fort wären, nicht an Bord zurückgelangen könnten. Ich bin ziemlich lange wütend gewesen.«
    »Heute bin ich auf ihn wütend.«
    Er entsann sich an die schwache, knappe, fast geisterhafte Wahrnehmung, die er in der Feuerleitzentrale von ihr gehabt hatte; ein Schattendasein hatte sie geführt, war verschlissen gewesen, durch Auslaugung auf nahezu ein Nichts reduziert.
    »Es wundert mich, daß du mir überhaupt geholfen hast.«
    »Ursprünglich hatte ich es gar nicht vor«, antwortete Callista. Luke spürte, wie sie den Arm hob, sich Haare aus dem Gesicht strich. »Nicht aus Haß, das könnte ich nicht behaupten, aber… Alles schien sich so fernab zu vollziehen. So unwirklich zu sein. Als schaute man Morrts zu, die durchs Raumschiff krabbeln.«
    »Du bist geblieben«, sagte Luke. Während er sprach, begriff er, daß er träumte; erkannte er, daß die Wärme ihres Körpers, ihre langen Glieder, das weiche, feine Haar und die Wange an seiner Schulter ihren Erinnerungen an den eigenen Körper entstammten, dem entsprangen, was ihr Gedächtnis von damals behalten hatte und lange verschüttet, fast vergessen gewesen sein mochte.
    »Du hast deine letzten Kräfte aufgeboten, deine letzte Verfügungsgewalt über die Macht genutzt, um dich dem Zielerfassungscomputer zu introjizieren. In der Absicht, zu verhindern, daß irgend jemand das Raumschiff übernimmt. Soviel du gewußt hast, für immer.«
    Er fühlte an der Schulter, daß Callista aufseufzte. »Ich durfte doch… niemanden an Bord lassen.«
    »All diese Jahre…«
    »Nach einiger Zeit war es… nicht mehr so schlimm. Djinn hatte uns die Methoden gelehrt, den Geist in etwas anderes zu introjizieren, ein zur Aufnahme geeignetes Objekt, das sowohl Intelligenz wie auch Bewußtsein in Empfang nehmen kann, war mit uns das Erforderliche theoretisch durchgegangen. Aber anscheinend betrachtete er diese Technik als Feigheit. Als Ausdruck der Furcht oder mangelnden Bereitschaft, auch den nächsten Schritt zu tun, ins Jenseitige überzuwechseln. Und als ich erst einmal im Computer steckte…«
    Sie schüttelte den Kopf, und gleichzeitig spürte er eine Geste ihrer Hand; sie versuchte ihm etwas zu vermitteln, das außerhalb seines Erfahrungsbereichs stand. »Schon einige Zeit später schien es mir, als hätte ich nie ein anderes Leben gehabt, als wäre es seit jeher so gewesen. Alles was es davor gegeben hatte, Chad, das Meer, Vater, Djinns Lehren, die Plattform über Bespin und… und Geith… Es erweckte den Eindruck, nur ein Traum gewesen zu sein. Aber die Dreibeiner… sie sind ein bißchen wie bei uns daheim die Treems, sie sind nett und harmlos, haben nur Freundliches im Sinn. Ich hatte dauernd den Wunsch, ihnen zu helfen. Deshalb war ich sehr froh, als du ihnen behilflich warst. Das war der erste Anlaß, aus dem ich dich tatsächlich… tatsächlich wahrgenommen habe. Und sogar die Jawas…«
    Callista seufzte nochmals, klammerte sich fester an Luke. Ihr um seine Rippen geschlungener Arm machte ihm mit schreckhaft-spontaner Deutlichkeit ihre Nähe bewußt, als zeichneten Form, Kraft und Druck ihrer Hand sich durch irgendeine Bedeutung und Wahrheit aus, denen alles übrige in seinem Leben verbunden bleiben mußte.
    Zum erstenmal verstand er, wieso sein Freund Wedge Gedichte über Qwi Xux' helles, fedriges Haar schreiben konnte. Die Tatsache, daß es ihr Haar war, verkörperte den maßgeblichen Unterschied.
    »Luke…«, sagte Callista. Er hob ihren Kopf seinem Gesicht entgegen und küßte sie auf den Mund.
     

*18*
    In flackernder, indiogoblauer Dunkelheit bog Framjem Spathen den Kopf in den Nacken, so daß die langen Elektroschnüre seines Leuchthaars über den Fußboden peitschten, rammte die von subkutanen Diamanten glitzernden Arme hoch empor ins blutrote Licht und stieß einen Schrei aus. Der Schrei schien ihn auf die Zehenspitzen zu heben, in Welle um Welle des Aufheulens, der Schmerzen und der Ekstase durch seinen muskelharten Körper zu vibrieren, während er den Kopf auf den

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