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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Whiphiden und nach Xylen und Gold. Und das gleiche noch einmal am Haus in der Bemalte-Türen-Straße. Dort hatte er den Tunneleingang vermutet.«
    »Was hat er denn der Mieterin des Hauses eingeredet?«
    »Miß Roganda?« Der Junge grinste. »Es sei eine ›katastrophale Insektenplage‹ gemeldet worden, deshalb müßte in der ganzen Stadt jedes alte Mluki-Fundament inspiziert werden. Sie war richtig hilfsbereit und hat ihnen Tee angeboten.«
    »Roganda?« Han merkte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. »Du meinst, sie ist diejenige, die Nubblyks früheres Haus gemietet hat?«
    »Klar«, bestätigte Kemple, schenkte seine Beachtung wieder dem Tanzduo. »Eine nette Person, und obendrein eine verdammt schöne Frau. Sie könnte hier in der Bar eine Bombenkarriere machen, aber es gibt keine Lokale mehr in der Stadt, die noch ein Fünkchen Niveau haben, und in diesem Loch findet man's am wenigsten. Allerdings muß sie irgendwen haben, der ihr einen gehobenen Lebensstil ermöglicht. Sie ist hier ein, zwei Monate nach dem Verschwinden des Slyten aufgekreuzt und hat verbreitet, sie hätte das Haus von ihm gemietet. Ihrem Auftreten nach muß sie ihn da schon gekannt haben.« Er zwinkerte Han auf eine schelmische Weise zu, die wohl durchtriebenste Gerissenheit und größten Durchblick zum Ausdruck bringen sollte, jedoch ausschließlich infantil wirkte. »Roganda Ismaren heißt sie.«
     
    Das Zimmer, in das man Leia brachte, war in den Fels gehauen worden, hatte große Maße und – zu ihrer Überraschung – ein Fenster mit drei breiten Scheiben. Schwaches Tageslicht drang herein, bevor Lord Garonnin einen Wandschalter umlegte und die Deckenleuchten aufglommen.
    »Wenn es Ihnen Spaß macht, vergnügen Sie sich ruhig mit einem Fluchtversuch, Eure Hoheit«, meinte er, als er beobachtete, auf was Leias Interesse sich unverzüglich richtete. »Diese Räumlichkeiten sind lange vor Etablierung der Antigravkuppel geschaffen worden, und die Schlösser halten so gut wie allem stand.«
    Leia schlenderte zum Fenster, ließ Lord Garonnin, Irek und Roganda an der Tür stehen. Das Fenster befand sich in einer Art von Nische, deren unteres Außensims im Fels des Kliffs es wahrscheinlich vom Plawaltal aus unsichtbar machte. Oben überragte ein klotziger Gesteinsvorsprung die Fensternische; an ihm baumelten, wie von jeder Unregelmäßigkeit der Felswand, Rankengehänge herab, so daß durchs Fenster kein Licht ins Tal leuchten konnte. Durch diesen Vorhang aus Kletterpflanzen erspähte Leia zehn oder zwölf Meter rechts unten die Obergeschosse der Turmruine.
    Sie entsann sich, vom Turm aus diesen rankenüberwucherten Felsüberhang, einen von vielen solchen Vorsprüngen am Kliff hinter Pletts Zitadelle, schon bemerkt zu haben. Wie viele davon, fragte sie sich jetzt, tarnten Fenster dieses Irrgartens der Stollen und Kammern? Wenn sie den Kopf zur Seite bog, konnte sie in die steinernen Mauern hinabblicken, in denen sie über Zeit und Raum hinweg psychische Echos spielender Jedi-Kinder vernommen hatte.
    Dahinter erstreckte sich wie ein See aus Nebel und Baumwipfeln der Senkungsgraben. In der Höhe schwebten die Hängegärten wie eine Armada mit Blumen garnierter Luftschiffe. Leia konnte sogar die Gärtner erkennen, überwiegend Angehörige zierlich gewachsener Spezies, beispielsweise Chadra-Fan oder Verpinen, weil Mechanoiden unter den gegebenen Umständen nicht in Frage kamen. Sie turnten an Strickleitern oder über Laufstege von Beet zu Beet, oder von den Pflanzungen zur Lieferverteilungsanlage, die inmitten üppigster Süßbeeren-Kaskaden an der Felswand thronte.
    »Ich bin noch immer der Auffassung, wir sollten sie lieber in eine der unteren Kammern sperren«, quengelte Irek. Er schüttelte seine lange Mähne schwarzen Haars. Es hatte Schulterlänge, war schwarz wie eine winterliche Mitternacht und etwas lockiger als bei seiner Mutter. Wie bei ihr hatte seine Haut einen leichten Goldbraunton, doch weil er sich vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhielt, war er merklich blasser. Ähnlich wie sie kleidete er sich schlicht, aber trat mit der anmaßenden Arroganz von jemandem auf, der sich selbst als den Nabel des Universums ansah.
    Mit dieser Pose war Leia aus den Zeiten der Heiratskuppelei am Hof des Imperators bestens vertraut. Zahlreiche junge Männer hatten sich so aufgeführt, weil sich damals das Universum um sie – sie allein – zu drehen schien.
    »Falls wir uns überhaupt mit ihr abgeben«, fügte Irek hinzu, musterte Leia auf

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