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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Intrige? Ich habe nie Beachtung für die Palastaffären erübrigt, weder für das ständige Machtgerangel um Positionen zwischen den Imperiumsministern noch für die um so widerlicheren, hinter den Kulissen ausgetragenen Machtkämpfe der Gattinnen und Mätressen, von denen jede anstrebte, Mutter des letztendlichen Erben Palpatines zu werden.
    Dergleichen sei unter der Würde eines Gelehrten, habe ich mir weisgemacht.
    Für diese gedankenlose Ignoranz mußte ich inzwischen hohes Lehrgeld zahlen.
    Ich kann nur hoffen, daß nicht auch Elizie und unsere Tochter Shenna dafür büßen müssen.
    Leia schloß die Augen. Alle Berichte, die sie nach der Vernichtung Alderaans und der Zerstörung des Todessterns erhalten hatte, waren von der Annahme ausgegangen, Magrody wäre absichtlich untergetaucht – wahrscheinlich in eine der infamen Denkfabriken des Imperators –, um sich der Rache der Rebellen für seine Taten zu entziehen. Wenigstens galt das für jene Berichte, denen zufolge die Leute nicht unterstellten, Leia selbst sei für das plötzliche Verschwinden des berühmten Wissenschaftlers verantwortlich. Viele sprachen ihm eine Mitarbeit am Sonnenhammer zu… mit Frau und Tochter irgendwo Unterschlupf gesucht…
    Hätte ihr Vater, Bail Organa, seine Ideale verraten, für den Imperator gearbeitet, um sie zu schützen?
    Das war an Bord von Darth Vaders Sternenzerstörer und später auf dem Todesstern ihre größte Sorge gewesen: daß Bail Organa Drohungen nachgeben könnte, um sie zu retten.
    Sie wußte es bis heute nicht. Das Angebot jedenfalls war ihm nie unterbreitet worden.
    Mon Mothma wird wohl darüber lachen, vermute ich, wie leicht es gewesen ist, mich in die Falle zu locken. Und zurecht, sollten die Umstände es ihr erlauben, je wieder über irgend etwas zu lachen, das mit den Greueln zusammenhängt, die zu verüben ich gezwungen gewesen bin. Ich hatte gedacht, es ginge lediglich um einen einzigen Dienst, und danach ließe man Elizie und Shenna frei, setzte mich auf irgendeinem einsamen Planeten aus, wo man mich bald fände…
    Ich hatte erwartet, mir stünde ein zwar häßliches, aber nur kurzes Erlebnis bevor.
    Kurz! Ihr Guten Götter meines Volkes…
    Roganda Ismaren hat behauptet, es geschähe alles im Namen des Imperators. Sie war von einer kleinen Gruppe Schläger umgeben, alles Militärtypen, allerdings nicht in Uniform. Es ist ohne weiteres denkbar, daß sie sie mit aus Reptilienfonds der imperialen Staatskasse abgezweigten Geldern bestochen hat, oder sie sind von ihr, genau wie ich, getäuscht worden. Sie war schon immer gewieft genug im Umgang mit Geld – und in der Anwendung erpresserischer Mittel –, um an alles zu gelangen, was sie wollte. Anscheinend hat sie mehr Geld als Komplizen. (Das war Leia übrigens auch schon aufgefallen.) In jeder Hinsicht die beste, hervorragendste, ausgefeilteste Ausrüstung, die modernsten Computerprogramme und Gerätschaften, aber immer nur dieselben zehn bis zwölf Gorillas.
    Obwohl sie mir – und den Wächtern – stets versicherte, ein Auftrag des Imperators sei zu erfüllen, habe ich nie irgendeinen Hinweis auf eine derartige Auftragserteilung entdeckt, nie irgend etwas bemerkt, das für den Wahrheitsgehalt ihrer Behauptung gesprochen hätte.
    In meiner Situation spielte das jedoch gar keine Rolle.
    Ich weiß nicht einmal, zu welchem Planeten man mich geschafft hat. Ebensowenig ist mir bekannt, wohin Elizie und Shenna gebracht worden sind, nachdem ich sie das letzte Mal gesehen hatte.
    Es schauderte Leia, obwohl sie am Fenster den wärmsten Platz des Zimmers einnahm. Sie schaute hinaus in die geisterhaften Regenbogen, die unter der Antigravkuppel in der Atmosphäre schimmerten. Ihre Erinnerung kehrte zurück an den Abend vor der Zeit der Versammlung, an dem sie bei einem der Springbrunnen im Dachgarten der ithorianischen Gästeherberge saß.
    Han hatte Jaina und Jacen zeigte, welcher Stern Coruscants Sonne war. Auf Coruscant, dem Schillernden Planeten, wie die alten Lieder ihn nannten, verhinderten die Leuchtschleier der nächtlichen Auroren jede Amateurastronomie. Dagegen störten auf Ithor nicht einmal Stadtlichter. Dort schien der Nachthimmel regelrecht Sterne zu atmen.
    Um die meisten Sterne kreisten diese oder jene Welten, vielleicht nur kahle Kugeln aus Gestein, Eis oder gefrorenen Gasen, eventuell bewohnbar erst nach so kostspieligem Terra- und Bioforming, daß ein derartiger Aufwand sich von selbst verbot. Weniger als zwanzig Prozent der Sonnensysteme

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