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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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waren kartografiert. Vor Drub McKumbs Erscheinen auf Ithor hatte Leia noch nie von Belsavis gehört gehabt.
    Das Universum war groß.
    Und das Leben schrecklich kurz.
    Es sei ganz einfach, was sie von mir verlangten, sagten sie. Meine spezielle Begabung, von der ich angenommen hatte, niemand wäre auf sie aufmerksam geworden, war für mich ein Ansporn gewesen, die Aufzeichnungen der alten Jedi zu studieren, selbst mit den mentalen Effekten zu experimentieren, die sie der Nutzung des von ihnen als »Macht« bezeichneten Energiefelds zuschrieben.
    Spezielle Begabung? dachte Leia frappiert. War Magrody etwa machtbegabt?
    Davon hatte sie nichts geahnt, zumal es von Cray nie erwähnt worden war, wahrscheinlich weil sie es auch nicht gewußt hatte. Berücksichtigte man die Einstellung des Imperators zu den Jedi – mit der er keineswegs allein gewesen war –, konnte es kaum befremden, daß Magrody damals bemüht blieb, es zu verheimlichen.
    Ich hatte geglaubt, es sei mir gelungen, mein Talent, meine Experimente, meine Fähigkeit zur Beeinflussung dieses Energiefelds durch Konzentration der Gedankenwellen – eine Fähigkeit, die ich für vererblich und keinesfalls als auf die menschliche Spezies beschränkt ansehe – vor aller Welt zu verbergen. Aber möglicherweise hat Roganda Ismaren – oder vielleicht der Imperator persönlich – aus meinen Artikeln im Journal der Energiephysik die Schlußfolgerung gezogen, daß ich über direktionalisierte Gedankenwellen mehr weiß, als mir geläufig sein dürfte.
    Konkret bestand meine Sünde darin, daß ich Überlegungen in bezug auf die Überlieferung bzw. allgemein verbreitete Ansicht angestellt hatte, die Jedi seien nicht dazu in der Lage gewesen, durch die »Macht« auf Maschinen oder Droiden einzuwirken. Unter Beachtung der Natur subelektronischer Synapsen spekulierte ich über die Möglichkeit der Konstruktion eines implantierbaren subelektronischen Konverters, der chirurgisch in das Gehirn einer Person, die über die erbliche Begabung zur konzentrierten Direktionalisierung von Gedankenwellen verfügt, eingepflanzt werden und es dieser Person nach hinlänglicher Schulung gestatten könnte, durch mentales Beeinflussen der individuellen synoptischen Ebene auf künstliche Intelligenzen unterschiedlicher Komplexität effektive Einwirkung auszuüben.
    Und genau dieses Projekt sollte ich verwirklichen.
    Irek, dachte Leia. Man konnte nicht ausschließen, daß der Junge der Sohn des Imperators war; in Anbetracht von Palpatines Alter am wahrscheinlichen Zeitpunkt der Zeugung Ireks – und angesichts der Fähigkeit Rogandas zu kühler, skrupelloser Planung – bestand eine gute Aussicht, daß es sich nicht so verhielt.
    Und mit Roganda zur Mutter hatte es gar nicht Palpatines Samen bedurft, um sicherzustellen, daß er mit starker Machtbegabung zur Welt kam.
    Berücksichtigte man die Atmosphäre an Palpatines Hof, die dort üblich gewesene gegenseitige Einschüchterung und Bedrohung, das unaufhörliche Ringen der Fraktionen und Parvenüs um Einfluß, konnte Leia nur in Ansätzen ahnen, welche Vielfalt von Anschlägen auf Rogandas Leben versucht worden sein mußten, bevor sie ihr Kind geboren hatte.
    Kein Wunder, daß sie zur eingefleischten Lügnerin geworden war, einem Chamäleon, zu einer tüchtigen Manipulatorin der Gefühle, Situationen und hintergründiger Kräfte. Andernfalls hätte sie den Tod gefunden.
    Aus dem zeitlichen Zusammenhang ließ sich deutlich ersehen, daß Roganda, selbst ein Jedi-Kind, sich fast sofort daran gemacht hatte, den Trumpf auszuspielen, den ihr das Schicksal mit Ireks Geburt zugeschoben hatte.
    Irek mußte das Konverterimplantat im Alter von etwa fünf Jahren eingepflanzt erhalten haben, noch ehe Alderaans Trümmer um die Sonne des ehemaligen Planeten schließlich einen endgültigen Asteroidengürtel mit unregelmäßigem Orbit bildeten.
    Hätte Leia selbst in ihren bösartigsten Tagträumen Vergeltung geplant, es wäre ihr kaum gelungen, eine schlimmere Rache an dem Mann zu ersinnen, den die Todesottern-Konstrukteure zum Lehrer gehabt hatten.
    Man hatte Nasdra Magrody (wie sich dem weiteren Text entnehmen ließ), permanent ruhiggestellt mit schwachen Dosen von Antidepressiva, die gerade ausreichten, um seinen Fluchtwillen zu annullieren, in einer luxuriösen Villa festgehalten – allerdings auf einem so unwirtlichen und gefährlichen Planeten, der dermaßen von grauenvollen, durch Insekten übertragenen Viren wimmelte, daß das Verlassen des die

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