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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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gefüllten Matratze und einem so alten Schaumstoffkissen, daß es vergilbte; einen gleichfalls aus Amphorholz sehr schön hergestellten Arbeitstisch, dessen Fächer und Schubladen jedoch nichts enthielten; ferner einen leichten Plastikstuhl in einem wahrhaft abstoßenden Lavendelblau.
    In einer durch Wandschirme abgetrennten Ecke befanden sich sanitäre Anlagen. Ein Wandbrett mit hineingehämmerten Pflöcken bezeugte, daß hier irgendwer einmal Kleidung aufgehängt hatte.
    Beiläufig nahm Leia zur Kenntnis, daß die Möbel auf menschliche Proportionen abgestimmt waren, die Sanitäranlagen menschlichen Bedürfnissen entsprachen.
    Man hatte die Räumlichkeit zwar akkurat ins Felsgestein gehauen, sie jedoch in ziemlich grobem Zustand belassen; die Wände waren annähernd eben, allerdings nie glattgeschliffen worden. Die noch recht neue Tür bestand aus Metall. Spuren früherer Angeln bewiesen, daß man eine wahrscheinlich weniger widerstandsfähige Tür gegen sie ausgetauscht hatte.
    In dieser Höhe über den heißen Quellen, die den Höhlen Wärme spendeten, wäre es Leia ohne den T-Anzug bald widerwärtig kalt geworden.
    Leia berührte die Stellen, an denen die alten Angeln gesessen hatten. Dieser Raum ist in eine Gefängniszelle umgebaut worden, dachte sie. Aber wann? Sie wünschte, sie wüßte genauer über die Zerfallszeit von Schaumstoffkissen Bescheid. Daraus könnte sie gewisse Rückschlüsse ableiten.
    Und für wen?
    An der Tür knackte das Schnappschloß.
    Gleichzeitig verspürte Leia im Kopf ein träges, schweres Ziehen, verbunden mit einer beinahe überwältigenden Müdigkeit. Für einen Moment konnte sie an nichts anderes denken, als zum Bett zu gehen und sich hinzulegen…
    Die Macht. Ein mittels der Macht versuchter Trick.
    Sie schüttelte den lästigen Einfluß ab – mit einiger Anstrengung – und entfernte sich so weit wie möglich von der Tür. Sie wußte, wer einzutreten beabsichtigte.
    »Sie sind noch wach…« Ireks Stimme zeugte von Verdutztheit.
    Er hatte einen Blaster und ein Lichtschwert mit. Leia blieb in der Nähe des Fensters. Ihr war völlig klar, daß es keinen Sinn hätte, zum Ausgang zu rennen.
    »Sie sind hier nicht der Einzige, der die Macht anzuwenden versteht.«
    Wieder musterte er sie von oben bis unten; seine blauen Augen spiegelten Verachtung wider. Vierzehn oder fünfzehn Jahre zählte er, schätzte Leia. Sie fragte sich, ob er das Lichtschwert, das ihm an der Hüfte hing, selbst angefertigt hatte, oder ob es… von jemand anderem stammte. » So was nennen Sie Anwendung der Macht?«
    Er drehte sich zur Seite und heftete den Blick auf eine Stelle der Steinwand rechts neben dem Bett. Leia fühlte, was er mit dem Geist verrichtete, wie er die Macht benutzte; ganz so wie vorher im Stollensystem spürte sie seine geschulte Willenskraft und den finsteren Makel, der jeden Gebrauch befleckte, zu dem er die Macht heranzog.
    Wo eben noch dunkelrötlicher Stein gewesen war, klaffte jetzt ein Höhlung von rund einem halben Quadratmeter Größe.
    Kindlich hell kicherte Irek. »Da staunen Sie, was?« Er stapfte zu der in der Wand geschaffenen Vertiefung, doch merkte Leia, daß er sie unvermindert unter Beobachtung hielt. Seine Hand blieb dicht am Blastergriff. Leia entsann sich der Äußerung, die er an dem unterirdischen Bach von sich gegeben hatte.
    Ohne sie bricht die Republik zusammen.
    Daß jemand ihm widersprach, hatte ihm mißfallen. Außerdem glaubte er nicht, daß er unrecht hatte. Leia hegte den Verdacht, daß er vollständig ausschloß, überhaupt je unrecht haben zu können.
    Irek hätte sie zu gerne »auf der Flucht erschossen«.
    Er entnahm der Wandnische einen schwarzen Plastbeutel und nickte. Sofort sah die Steinwand genau wie zuvor aus. Erneut grinste er Leia unverfroren hochnäsig zu. »Nicht mal meine Mutter kennt das Versteck«, sagte er merklich selbstgefällig. »Und wenn sie davon wüßte, könnte sie's nicht öffnen.«
    Er ließ den Beutel leicht auf dem Handteller hüpfen. Leia erkannte sofort, um was es sich handelte – um ein Gegenstück des Packens, den sie im alten Spielzimmer der Jedi-Sprößlinge entdeckt, und des Päckchens, das Tomla El aus Drub McKumbs Tasche geholt hatte.
    »Sie weiß längst nicht soviel, wie sie glaubt. Sie bezweifelt sogar, daß ich der jetzigen Herausforderung gewachsen bin. Ich könnte die Macht nicht in einen neuen Kraftquell umwandeln, denkt sie.«
    Seine blauen Augen funkelten. »Aber mit der Macht zu meiner Verfügung ist alles ein

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