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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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zuletzt elf Jahren am Hofe des Imperators gesehen hatte. Andere dagegen, so wie die Bevollmächtigten der Mekuun Corporation und den Seinar-Aufsichtsratsvorsitzenden, kannte sie aus neuerer Zeit.
    Lady Theala Vandron, allgemein als Wortführerin der Senex-Sektor-Aristokratie akzeptiert, weil sie dem ältesten und edelsten Alt-Herrscherhaus entstammte, hatte erst vor kurzem vor dem Senat Rede und Antwort stehen müssen. Der Oberste Gerichtshof hatte auf Unmenschlichkeit und Ausplünderungspolitik lautende Anschuldigungen gegen sie erhoben. Allem Anschein nach war die Lady ungemein überrascht über die Tatsache gewesen, daß jemand daran Anstoß nahm, wenn sie auf ihrer Heimatwelt Karfeddion Sklavenhändler Zuchtinstitute betreiben ließ.
    »Eure Exzellenz, es sind nur Ossan und Bilanaka«, hatte sie zur Rechtfertigung angeführt, als ob schon die Nennung der beiden zwar kulturell rückständigen, aber zweifellos intelligenten Spezies den Fall von selbst aufklärte.
    Die Lady, eine gedrungene, stattliche Vierzigerin mit unverhohlen herrischem Blick in den blauen Augen, vertrat soeben gegenüber einem Grüppchen Zuhörer – Roganda, Irek und Garonnin – nochmals mit Nachdruck ihren Standpunkt. »Es ist schlichtweg sinnlos, derartige Angelegenheiten mit Senatsfunktionären zu diskutieren, die keinerlei Begriff von den lokalen ökonomischen Bedingungen haben.«
    Ein kleiner R-10-Droide rollte mit einem Tablett voller Gläser zu der Gruppe. »Sie sollten den Wein kosten, Eure Hoheit«, empfahl Roganda. »Ein halbtrockener Celanon. Hervorragender Jahrgang.«
    »Aha.« Lady Vandron probierte einen ganz winzigen Schluck. »Wie interessant.«
    Aus Leias Gedächtnis drang Tante Rouges Stimme: Halbtrockener Wein wird ausschließlich in Raumhafenspelunken goutiert, meine Liebe. Du mußt wirklich bald einen kultivierteren Geschmack entwickeln. Jedes Wort Tante Rouges fand bei Lady Vandron seinen Widerhall, seinen konzentrierten, betonten Ausdruck, in dem kaum merklichen Herabsinken der Lider, der leichten Vertiefung der Fältchen rings um den Mund.
    »Wäre vielleicht ein Algarine erhältlich?« fragte Garonnin. Algarinische Weine, entsann sich Leia, hatten auch zu den Lieblingstropfen ihres Vaters gezählt.
    »Selbstverständlich.« Roganda wandte sich an den R-10. »Dekantiere im Keller den Algarine. Das Glas ist auf acht Grad, der Wein auf zehn Grad zu kühlen.«
    Rasch rollte der Kellermeisterdroide davon.
    »Es verhält sich doch nicht so, als ob wir Leute aus Haus und Heim verschleppen«, konstatierte Lady Vandron entrüstet. »Diese Kreaturen werden eigens für landwirtschaftliche Arbeiten gezüchtet. Ohne die Zuchtinstitute würden sie ja überhaupt nicht geboren, das muß man doch auch beachten. Und Karfeddion befindet sich mitten in einer ernstzunehmenden wirtschaftlichen Konjunkturflaute.«
    »Den Funktionärsbonzen auf Coruscant ist dergleichen doch einerlei.« Lord Garonnin stellte sein Glas auf einer atravianischen Marmor-Bronze-Anrichte ab. Die Anrichte aus der Hochleistungsperiode der Möbelmanufaktur Atravians war in dem langgestreckten, mit Steinfußboden ausgestatteten Saal eines der wenigen Einrichtungsstücke.
    »Eben aus diesem Grund, Eure Hoheit«, äußerte Roganda mit ihrer gedämpften, wohlklingenden Stimme, »müssen wir mit den Kriegsherren und dem Senat aus einer Position der Stärke in Verhandlungen eintreten, statt in der untertänigen Bittstellerhaltung, die man offensichtlich erwartet. Wir werden… ein Machtfaktor sein, den man nicht außer acht lassen kann.«
    Sie legte ihrem Sohn eine Hand auf die Schulter, verzog die roten Lippen zu einem Lächeln des Stolzes. In gekünstelter Bescheidenheit senkte Irek den Blick.
    »Er sieht dem Imperator nicht allzu ähnlich, oder?« meinte in der Nähe des Büffets ein biosupplementierter sullustanischer Firmenbevollmächtigter in kaum vernehmlichem Flüsterton zu Drost Elegin. Das Büffet war mit einer Auswahl der verschiedensten Naschereien und Delikatessen behäuft und offenkundig von einem Droiden zusammengestellt worden. Quer durch den Saal taxierte der Sullustaner Irek und seine Mutter; beide waren konservativ gekleidet, er schwarz, sie in Weiß.
    Irek plauderte jetzt mit einem Juvex-Lord, an den Leia sich undeutlich erinnerte: er war das Familienoberhaupt einer militanteren Linie des Hauses Sreethyn. Der Junge hatte eindeutig ein gewisses Charisma.
    Elegin hob die Schultern. »Welchen Belang hat sein Äußeres? Wenn er zu dem imstande ist, was sie

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