Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
von ihm behauptet…« Er nickte in Rogandas Richtung.
    Roganda bemühte sich noch immer angestrengt, Lady Vandrons Stimmung ein wenig zu verbessern. Genauso aussichtsreich wäre der Versuch gewesen, hätte Leia ihr verraten können, einen ausgewachsenen Hutt ins Handtäschchen zu stopfen. Ladys der großen, bedeutenden Alt-Herrscherhäuser verschwisterten sich nicht mit Frauen, die einmal Konkubinen gewesen waren, ganz gleich, was ihre Söhne nicht alles an Kunststückchen fertigbringen mochten.
    »Na gut«, meinte der Sullustaner, »wenn die alte Aristokratie ihn unterstützt…« Dennoch merkte man ihm Vorbehalte an. Er adjustierte seine Brillenschärfe.
    Elegin zog die Stirn kraus, eine Gebärde, die den schwarzhaarigen Jungen mehr oder weniger als unmaßgebliche Erscheinung abtat.
    »Wenigstens hat er anständige Manieren«, sagte er. »Seien Sie unbesorgt, Naithol. Wenn das Raumschiff eintrifft, steht uns der Grundstock einer künftigen Flotte zur Verfügung. Es ist stärker als alles, was diese sämtlichen verstreuten Kriegsherren gegenwärtig aufzubieten haben.« Er schmunzelte maliziös. »Wenn diesen kümmerlichen Evertebraten erst einmal veranschaulicht worden ist, was Irek leisten kann, werden sie nichts eiliger zu tun haben, als sich mit uns zu verbünden und sich nach unseren Wünschen zu richten.«
    Schiff? dachte Leia beklommen.
    Der Sullustaner widmete sein Interesse wieder dem Büffet, verharrte jedoch plötzlich. Die hochverstärkenden Visualrezeptoren, die er trug – wahrscheinlich um die Hornhautdefekte zu kompensieren, die bei vielen Sullustanern nach dem dreißigsten Lebensjahr auftraten –, schwenkten auf Leia ein.
    Sie war sich nicht sicher, was er sah – ob oder wie die psychischen Effekte des Medikaments sie den Rezeptoren erkennbar machten –, doch im nächsten Moment zuckte er andeutungsweise die Schultern und schenkte seine Beachtung erneut dem Büffet.
    Leia nahm diesen Vorfall als Warnung und entfernte sich, wallte wie ein Geist zwischen den anderen, längst verblaßten Geistern umher, die im Saal, für Leia unübersehbar, zugegen waren: gespenstisch schwache Nachbilder von Kindern, die zwischen den kühlen Aristokraten, achtsamen Bürokraten, Sekretären und Firmenaufpassern auf dem Fußboden spielten.
    Unterdessen schlenderte Irek, beobachtete Leia, mit der selbstsicheren diplomatischen Gewandtheit eines Senats-kandidaten durch den Saal, verbeugte sich höflich vor den Lords und Ladys der großen Alt-Herrscherhäuser, ließ sich mit sparsam akzentuiertem noblesse oblige zu kurzen Gesprächen mit Konzernvertretern und Sekretären der Lords herab. Wie Lord Elegin zurecht konstatiert hatte, zeichnete sich Irek durch glänzende Manieren aus. Förmlich ausgetragene Duelle zählten zu den Werten, die die Lords innerhalb ihrer Klasse sehr schätzten, und Irek war in der Lage, darüber mit den jüngeren Aristokraten sachkundig und anregend zu diskutieren.
    »Wir haben schon viel über dieses Raumschiff gehört«, sagte Lord Venseil Picutorion, der anwesend gewesen war, als Leia im Senat ihr Debüt gab. »Um was für einen Typ von Raumer handelt es sich denn eigentlich? Woher kommt es? Sind Sie der Überzeugung, daß es groß genug ist, genügende Stärke und Bewaffnung hat, um auf dieser Grundlage eine eigene alliierte Flotte zu gründen?«
    Respektvoll neigte Irek den Kopf, und die übrigen Senex-Lords scharten sich um ihn. »Diese Raumschiffseinheit ist, um es schlicht und einfach auszudrücken, der größte und am stärksten bewaffnete Kampfmond, der noch aus der ruhmvollsten Epoche der imperialen Flotte existiert«, erläuterte er mit seiner klaren, weithin hörbaren Stimme. »Sie ist der Übergangsprototyp zwischen den Torpedoplattformen und dem ersten Todesstern gewesen. Das Schiff ist nicht mit der geballten Vernichtungskraft der Destruktorstrahlen ausgerüstet« – Leia bemerkte in seinem Tonfall Anklänge, als hätte er sich deswegen am liebsten entschuldigt – »aber es hat beinahe den Kampfwert eines Todessterns…«
    »Ich kann nur anmerken, wir sind uns alle, glaube ich, darüber einig, daß Planetenkillertechnik, gelinde gesagt, pure Ressourcenverschwendung bedeutet«, stellte Lord Garonnin seine Ansicht klar.
    »Aber Sie müssen zugeben«, erwiderte Irek mit bösartigem Glitzern der blauen Augen, »daß sie eine wunderbar wirkungsvolle Terrorwaffe abgibt.«
    »In Wahrheit ist das absolut nicht der Fall«, widersprach Seine Lordschaft. »Die Ereignisse, die zum Zerfall

Weitere Kostenlose Bücher