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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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beschrieb einen Kreis…
    »Gehorche«, forderte Irek in leisem Ton. »Wirf es auf den Boden.«
    Währenddessen formulierte ohne Zweifel sein Geist, wie er es auf Geheiß seiner Mutter von Magrody gelehrt hatte, die subelektronischen Befehle, deren es zum Vollzug der verlangten Handlung bedurfte.
    Mit einer ruckhaften Wurfbewegung schleuderte der Droide das Glas zu Boden. Dann fuhr er sofort in Höhe seines Unterrands einen Bürstenarm und einen Saugschlauch aus, um die Scherben zu beseitigen.
    »Noch nicht.«
    Die Extremitäten verharrten.
    »Nimm die Flasche und schütte den Inhalt aus.«
    Die innere Zerrissenheit versetzte den Droiden regelrecht ins Schlottern. Er mußte den unumstößlichsten seiner Programmbefehle überwinden, das Gebot, nie, niemals irgend etwas zu verschütten… Sichtlich genoß Irek die Konfusion des kleinen Droiden. Trotzdem zuckte er mit keiner Wimper seiner blauen Augen, blieb voll auf die Anwendung der Macht konzentriert, kanalisierte sie durch den seinem Gehirn implantierten Chip…
    Da wandte er unversehens den Kopf. Leia spürte, wie er dem Droiden die Aufmerksamkeit entzog, als ließ er lediglich ein auf einmal uninteressant gewordenes Spielzeug stehen. Der Droide stellte die Flasche auf die Marmorplatte zurück und sauste, so schnell seine Laufrollen es zuließen, in den Saal. Irek beachtete ihn nicht mehr.
    Langsam drehte er den Kopf, suchte den Korridor ab. Lauschte. Schnupperte.
    »Du bist hier«, sagte er halblaut. »Irgendwo hier. Ich fühle dich.«
    Leia merkte, wie er die Macht um sich ballte, als ob ein grauenvoller Schatten ihn einhüllte; nun sah sie ihn mit gänzlich anderen Augen: als Erscheinung eines Gespensts aus Ektoplasma und Glut.
    »Ich finde dich…«
    Leia fuhr herum und ergriff die Flucht. Sie merkte, wie Irek hinter ihr mit doppelt langen Schritten zu einer der roten Tasten eilte, die man in gewissen Abständen an den dunklen Steinwänden des Korridors installiert hatte, hörte ihn die Hand daraufschlagen. Dann schwere Stiefelschritte und Lord Garonnins Stimme. »Was gibt es, Lord Irek?«
    »Holen Sie meine Mutter. Und bringen Sie die kleinste Stahlkugel aus dem Spielzimmer in die Zelle der Prinzessin…«
    Leia rannte durch die Korridore, die sich durchs Gewirr der Gewölbe wanden. Sie fühlte, wie Ireks Geist die Räume durchdrang, nach ihr suchte, wie finstere Schwingen aus Rauch die unzulänglich beleuchteten Gänge mit Schatten infiltrierten. Daß sie nicht real sein konnten, wußte sie, aber sie erschreckten sie trotzdem.
    Mental zu ertasten, in welcher Richtung ihr Körper lag, erwies sich als außerordentlich schwierig. Es fiel schwer, dem entfernten Herzschlag zu folgen, an dem sie sich orientieren mußte…
    Entsetzt prallte sie mitten im Lauf zurück, als die schwarze Kugel eines Verhördroiden um eine Ecke bog und auf sie zuschwebte. Seine Scheinwerfer gleißten, blinkten… Eine Illusion, keine Realität, und doch floh sie vor ihm in einen anderen Korridor. Dort lauerte die riesige, kloßige, schlechtriechende Gestalt eines Hutt ihr auf, seine lange Greifzunge wabbelte auf sie zu, abstoßende Gelüste verengten und weiteten ihm wechselweise die kupferfarbenen Augen.
    Leia schluchzte und stürzte davon, suchte einen anderen Weg. In ihrem Bewußtsein fispelte Ireks Stimme, hörte sie sein schrilles Gelächter. Ich kriege dich. Ich finde dich. Ich erwische dich. Du entkommst mir nicht…
    Das Medikament, dachte Leia. Das ihr verabreichte Mittel mußte so etwas wie eine psychische Markierung hinterlassen haben, die ihm als Spur diente…
    Sie durfte auf gar keinen Fall wiedereingefangen werden. Er durfte sie nicht überholen. Finsternis versperrte ihr den Weg, scheinbar undurchdringlich wie Felsblöcke und Steinplatten. Brandungen fürchterlichen Gestanks schlugen ihr entgegen, beeinträchtigten ihr Orientierungsvermögen. Es roch nach Kretch. Dann nach Rosen. Und dann nach Unrat.
    Immense Wogen purer Kraft zerrten und rissen an Leia, wollten sie rückwärtsziehen, zur Seite werfen. In den Hintergrundbereichen ihres Bewußtseins gewahrte Leia, wie Irek leichtfüßig durch die Korridore eilte, ihr auf den Fersen blieb, sie von der Felskammer, in der ihr Körper lag, abzuschneiden versuchte. Aus heller Freude an der Verfolgungsjagd hüpfte und schlitterte er übermütig dahin.
    Luke, dachte Leia verzweifelt, Luke, hilf mir…
    O Lukie, hilf mir, äffte Irek sie wie ein hämisches Echo höhnisch nach.
    Da. Dieser Korridor. Ihn kannte sie. Sie wußte es,

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