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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Freunden steht. Aber sie…«
    Das Holofon piepste, und Han sprang zum Schalter, als könnte er durch dessen Betätigen eine planetare Katastrophe abwenden. Aber statt des lokalen Grünlichtlogos glomm im Empfangsfeld der blaue Stern des Subraumfunks. In der nächsten Sekunde erschien Mara Jades schlanke, in Leder gekleidete Gestalt.
    »Ich habe euch die Koordinaten besorgt.« Sie hielt einen Speicherträger in gelber Plastenhülle hoch. »Wie hoch ist eure Übertragungsgeschwindigkeit?«
    »Warum hast du uns verschwiegen, daß du hinter Nubblyk dem Schleimigen Slyten her warst?« verlangte Han in grobem Ton zu erfahren.
    »Weil ich meine Freunde nicht anlüge«, erwiderte Mara scharf. »Und wenn das alles ist, was du zu sagen hast…«
    »Entschuldigung.« Han schaute, verärgert über sich selbst, zur Seite. »Aber mir ist erzählt worden…«
    »Was ist los, Solo?« Nachdem Mara ihm ein zweites Mal ins Gesicht geblickt hatte, verflog ihr Sarkasmus, war gleich darauf geradeso dahin wie das gestrige Make-up.
    »Leia ist verschwunden. Sie hat sich am Nachmittag zum hiesigen AdministratCenter auf den Weg gemacht, aber eben habe ich die Information erhalten, daß sie dort nie angekommen ist. Sie ist zusammen mit R2 fortgegangen… Er hat letzte Nacht durchgedreht und uns umzubringen versucht, deshalb hatten wir ihm ein Hemmbolzen verpaßt. Aber Leia hat den Hemmbolzen entfernt und R2 mitgenommen…«
    Dazu merkte Mara einen für eine Dame absolut ungehörigen Kommentar an. Hinter ihrer Schulter zeigte sich ein sorgsam herausgeputzter Lando Calrissian, gekämmt und im elegantesten dunklen Abendanzug.
    »Worum geht's?«
    Luke erzählte es ihm. »Im Moment warten wir auf Jevax' Anruf«, erklärte er zum Schluß. »Leia hatte erwähnt, daß sie außerdem im städtischen Reparaturzentrum vorsprechen wollte, also hat sie R2 vielleicht mitgenommen, um ihn überprüfen zu lassen. Inzwischen ist's aber schon dunkel, und in letzter Zeit sind zu viele merkwürdige Sachen vorgefallen.«
    »Wieso hast du dich nach Nubblyk erkundigt?« fragte Mara. »Wer hat behauptet, ich hätte es auf ihn abgesehen gehabt? Ich habe damals nicht mehr als rund zwölf Stunden dort auf der Eiskugel zugebracht. Mir stand viel zuwenig Zeit zur Verfügung, würde ich sagen, um Nubblyk in einem seiner Drecklöcher aufzuspüren.«
    »Ihm ist gesagt worden, die Hand des Imperators streckte sich nach ihm aus«, antwortete Solo. »Die Hand des Imperators sei auf dem Planeten, deswegen müßte er abhauen, ehe sie ihn erwischte. Nubblyk ist vor ungefähr sieben Jahren von der Bildfläche verschwunden – kurz nach dem Zeitpunkt, als du nach eigener Behauptung Belsavis eine Stippvisite abgestattet hast. Ich dachte mir, du könntest zurückgekehrt sein und…«
    Allein der veränderte Ausdruck in Maras Augen bewog Han zum Schweigen.
    Einen Moment lang schwieg auch Mara, obwohl man ihr sogar im Darstellungsmedium des Subraumholos die Wut ansah, so wie man von weitem die Druckwelle einer thermonuklearen Explosion spüren konnte.
    »So ein Reptil«, sagte sie. Ihre Stimme hatte einen täuschend normalen, ganz gelassenen Klang. Ihre Augen starrten geradeaus, wohl ohne etwas zu sehen, plötzlich erfüllt mit bitterem, mörderischem Haß. »Dieser Sohn eines Schlammkriechers…«
    »Was?« Betroffen schrak Lando zurück, entfernte sich fast aus dem Holobereich. »Wen meinst du?«
    »Er hatte mir immer eingeredet, ich sei die einzige«, erklärte Mara, sprach unvermindert in dem ruhigen Plauderton, »die einzige Hand des Imperators… Die Waffe seiner Wahl, nannte er mich, wenn er statt eines Schwertes ein Skalpell brauchte… Seine vertrauenswürdigste Dienerin.«
    Die roten Lippen ihres Munds hatten einen harten Ausdruck, sie spiegelten den beherrschten Zorn von jemandem wider, dessen verlorene, einstige Position nicht nur der ganze Stolz gewesen war, sondern sogar der ausschließliche Sinn des Lebens.
    »Dieser verlogene, parasitäre, verstunkene, blutsaugerische, hundsgemeine Sabbergreis… Er hatte eine zweite Hand!« Ihre Stimme sank zu einem fürchterlichen Flüstern herab. »Die ganze Zeit hindurch hatte er eine zweite Hand.«
    Sie hatte ihren Platz nicht verlassen, doch die Wut, die sie ausstrahlte, glich dem Luftdruckabfall vor einem Gewitter. Obwohl ihr Zorn einem Toten galt, beruhigte es Han, daß mehrere hundert Parsecs sie trennten, daß sie sich in verschiedenen Sonnensystemen befanden.
    »Angelogen hat er mich! Belogen und betrogen! Seine

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