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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Schlauchs in eines der Zuckerwasserfässer. Danach konnte er mitansehen, wie zuerst der Schlauch zwischen Faß und Pumpe vom Flüssigkeitdruck schwoll, danach der Verbindungsschlauch zwischen der kleinen und der großen Pumpe.
     
    »Da habt ihr euren Saft, Jungs.« Callista meinte die in der Bordsektion über dem Großpumpenraum wohnenden Sandleute.
    Insgesamt pumpten sie beinahe hundert Liter greulich süßen Zuckerwassers in den Wasservorrat der Sandleute.
    »Laß nur«, sagte Luke, als Nichos sich an der Tür noch einmal umwandte, um die Pumpe mitzunehmen oder die Kanister wegzuräumen. »Wir brauchen den Krempel nicht mehr.«
    »Ach so«, antwortete Nichos, besann sich darauf, daß das ganze Schiff mitsamt allem, was sich an Bord befand, spätestens morgen nur noch ionisiertes Gas sein sollte. Wie zur Mißbilligung schüttelte er den Kopf. »Vielleicht ist mir wirklich etwas zuviel Ordnungssinn einprogrammiert.«
    Im nächsten Moment blickte er zur Seite und Cray an, hatte erkannt, daß sein Scherz als Kritik mißverstanden werden konnte; oder als Hinweis darauf, daß er tatsächlich aus einer Kompilation von Computerprogrammen bestand. Aber Cray rang sich zu einem Lächeln durch, und zum erstenmal seit einer ganzen Weile erwiderte sie wieder seinen Blick.
    »Ahnte ich's doch, daß ich die Teile aus dem SP-80-Putz-droiden hätte weglassen sollen.«
    Einige Sekunden lang sahen sie sich an, beide leicht verdutzt und sich im unklaren, wie sie mit ihrer Feststellung, ihn programmiert zu haben, umgehen sollten, dem Eingeständnis, daß er ein Droide war… Aber dann ergriff sie Nichos' Hand.
    »Ob sie es uns übelnehmen, wenn wir ihre Party sprengen?« raunte Callista, als die Gruppe das obere Ende des Aufgangs erreichte. Aus dem Fährenhangar, den die Sandleute zum Hauptquartier erwählt hatten, tönte furchtbarer Krawall: Geheul, Johlen sowie hier und da das Klappern von umhergeworfenen Waffen – Keulen? Gewehren? – oder Geräten. Ab und zu fingen sie alle miteinander zu jaulen an, verfielen in haarsträubendes, auf- und abschwellendes Heulen, das zuletzt in wüstem Gekreische endete.
    »Am vorteilhaftesten wird's sein, wir sitzen die Sache aus.« Luke lehnte sich rücklings an die Wand. Er merkte, daß er vor sich hinschlotterte, ihm Schweiß die Wangen und Schläfen hinabrann. Er hatte wirklich die Absicht, sich hinzusetzen; allerdings befürchtete er, dann wahrscheinlich nie wieder aufstehen zu können. Mit quälender Deutlichkeit war er sich Callistas Nähe bewußt; sie war ihm so nah, als wäre sie lediglich zeitweilig unsichtbar geworden und würde in Kürze wieder sichtbar sein…
    Er verscheuchte den Gedanken.
    Triv hockte sich hin und lauschte, sprang jedoch bald auf; er hatte seinen Blaster immerzu in der Hand. Einen Meter entfernt hielt 3PO im Korridor Wache, die Audiosensoren auf höchste Leistungsfähigkeit justiert. Cray und Nichos standen verlegen beisammen, als wüßten sie nicht, was sie sagen sollten.
    »Wirst du auch bestimmt wieder gesund, Luke?« fragte Cray. Luke nickte.
    »Voraussichtlich dauert's da oben nicht mehr lang.«
    »Von ein paar Tiefsee-Cy'een-Herdentreibern wären diese Jungs unter den Tisch gesoffen worden«, kommentierte Callista, »ehe sie gewußt hätten, wo's lang geht.«
    Neues Gejohle.
    »Vielleicht ist das der Grund, warum sie damals den Wirt umgebracht haben.«
    Der Lärm schwoll ab. Ein paarmal hörte man noch abgehacktes Gebrumme und Gegröle. Dann schloß sich Stille an. Irgendwer schrie seinen inzwischen besinnungslos volltrunkenen Stammesgenossen eine Meinung über etwas zu; als letztes erscholl ein Scheppern, als hätte jemand ein Trinkgefäß aus Metall fallen gelassen.
    »Jetzt ist's soweit«, stellte Luke fest. »Vorwärts! Die Zeit ist knapp. 3PO, du holst die Talz.«
    »Sofort, Master Luke.« Klirrenden Schritts entfernte der Droide sich rasch ins Finstere.
    Bewußtlose Sandleute bedeckten den Boden des Fährenhangars wie ein Teppich. Überall war Zuckerwasser verschüttet worden, hatte die sandbraunen Gewänder und Kopfwickel getränkt. Mehrere Sandleute wiesen in der Kleidung dunkle, widerlich riechende Flecken auf, möglicherweise von Blut oder anderen Körperflüssigkeiten.
    Eine kleine, viereckige Wartungsklappe an einer Wand war in solchem Maße zerschrammt und verbeult, als hätten Irre darauf eingedroschen. Keulen und Speere, die ringsum verstreut lagen, gestatteten die Schlußfolgerung, daß irgend jemand auf die Idee verfallen sein mußte, die

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