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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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lassen. Sie hatte wahrlich Unterwäsche, die respektabler war als dieses Kleid. Außerdem schlüpfte sie in bequemere Schuhe. »R2, hast du uns, während wir oben in Pletts Zitadelle waren, öffentliche Allgemeininformationen verschafft?«
    Gehorsam walzte der Astromechdroide zu dem kleinen Computersystem, das in einer Ecke stand, und stöpselte sich ein. Sofort fing der Drucker zu rattern an. Han durchmaß das Zimmer und begutachtete das Ergebnis. »Exportzahlen der letzten Woche aus allen sieben großen Packwerken«, sagte er mit ernstem Nicken. »Hmmmm… Oho, Krankenstandsziffern des Personals… Gesamttreibstoffverbrauch aller in der vergangenen Woche gelandeten Raumschiffe… Es wird immer besser. Mann, das ist ja heiß! Reparaturkosten mechanischer Obstpflückeinheiten innerhalb von zehn Jahren amortisiert. Leia, ich weiß nicht, ob mein Herz diese aufregenden, absolut umwerfenden Neuigkeiten verkraftet…«
     
    Mit dem Handrücken tatschte sie gegen seinen Oberarm. »Verspotte mir bloß nicht unseren R2… Eine sehr gründliche Auflistung, R2, du hast gute Arbeit geleistet. So wie immer.«
    Der Droide piepte. Draußen vor der Reihe wandhoher Schlafzimmerfenster und der schmalen Steinterrasse war es mittlerweile dunkel geworden; die Laternen zwischen den Obstplantagen glommen inmitten des Nebels als verwaschene Leuchtpunkte. Das Haus zählte zu den wenigen Bauten in Plawal, die noch zum überwiegenden Teil aus den ursprünglichen Mauern bestanden; nur die Küche und das halbe Wohnzimmer waren aus Fertigbauteilen ergänzt worden. Allerdings hatte man das Haus in den letzten paar Jahren umgebaut, die alten Schlüssellochfenster durch moderne Kristallplexscheiben ersetzt und mit Stahlrolläden versehen, um den Schein der Pflanzungslaternen fernzuhalten. Zudem verfügte es über eine einigermaßen taugliche Art von Klimaanlage; auf jeden Fall war die Luft besser als in der Rauchende-Düsen-Bar. Eine Modernisierung, dachte sich Leia, die auf einem Planeten, dessen durchschnittliche Oberflächentemperatur bei minus fünfzig Grad lag, geradezu ironisch anmutete.
    Wie die meisten Gebäude der Altstadt stand auch dieses Haus auf einer kleinen Warmwasserquelle, und obschon man sie umgeleitet hatte, um die Obstgärten zu erwärmen, stieg dann und wann aus dem Kellerboden ein Dampfwölkchen herauf. Mit einer plötzlich Anwandlung des Widerwillens fragte sich Leia, ob da unten womöglich Kretch nisteten.
    Auf dem Weg zur Tür verhielt sie. »Kommst du hier klar?«
    »Ich habe vor, Mara Jade zu kontaktieren. Vielleicht weiß sie, wo die Schmugglerlandeplätze gelegen haben. Und möglicherweise kann sie mir etwas darüber erzählen, warum Nubblyk der Schleimige Slyte sich verdünnisiert hat.« Auffällig tat er so, als durchsuchte er seine Taschen. »Und ich entsinne mich genau, daß ich in einer Bar ein Empfehlungskärtchen mit einer Nummer eingesteckt habe, unter der man Tänzerinnen zu sich bestellen kann.«
    »Laß sie bloß das Konfetti aufkehren, bevor sie gehen.«
    Nochmals küßten sie sich, dann schritt Leia die Rampe hinunter auf die Straße. R2-D2 folgte ihr auf den Fersen. Im Freien herrschte völlige Dunkelheit. Unter den Brücklein jagten Pittins und Mooklas nach Fröschen. Die Welt duftete nach Wachsen und Gedeihen, Gras und Früchten; nach anhand exakter Berechnung speziell gezüchtetem Obst allerdings, um den Bewohnern des hiesigen Senkungsgrabens, den Bürgern dieses Planeten, auf den galaktischen Märkten zu Konkurrenzfähigkeit und letztendlich zu Wohlstand zu verhelfen. Im Dunkeln zwischen den Bäumen flimmerten Leuchtinsekten wie die Kerzlein von Elfen.
    Ein Paradies, dachte Leia.
    Solange man nicht über die Kretch in den Kellern Bescheid wußte.
    Solange man nicht Drub McKumb mit gellender Stimme Euch alle töten kreischen gehört hatte. Euch alle töten…
    Sie sammeln sich…
    Solange man nicht wußte, daß gelegentlich Personen, die angeblich völlig grundlosen Gerüchten über Stollen unter Pletts Zitadelle nachgingen, spurlos verschwanden.
    Auf einem Marktplatz zwischen glattwandigen, weißen Fertigbauten und der düsteren Schattenhaftigkeit alter Steinmauern rollten Straßenhändler und Verkäufer im Beisein der letzten vereinzelten Laufkundschaft des Tages ihre Markisen ein, packten ihr Warensortiment zusammen.
    Man hatte das AdministratCenter auf der ersten der flachen Felsstufen oberhalb der Stadt erbaut; man konnte nur seine Lichter sehen, die einer verschwommenen Galaxis inmitten der

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