Callista 02 - Der Todesstern
andere Bedrohung zu lenken, damit die Hutts ungestört an ihrem Geheimprojekt arbeiten konnten. Doch selbst wenn Durga Hintergedanken hatte – das mußte nicht bedeuten, daß es keine imperiale Verschwörung gab.
»Wissen Sie, welche Pläne sie verfolgen?« fragte Leia. »Hat das Imperium eine neue Strategie entwickelt?«
Der Informationshändler wackelte mit dem Kopf. »Die verstreuten imperialen Flotten haben sich vereinigt. Ein derartiger militärischer Aufmarsch deutet mit Sicherheit darauf hin, daß sie einen Großangriff auf die Neue Republik planen, meinen Sie nicht auch? Das Angriffsziel ist nicht bekannt, also erübrigen sich Nachfragen, oder?«
Der Informationshändler richtete seine Augentraube auf Korrda. »Kann ich jetzt gehen? Ich habe eine Menge Arbeit zu erledigen – Sie sehen doch, wie beschäftigt ich bin, oder nicht?«
»Warten Sie!« mischte sich Han ein. »Ich muß wissen, wer dieser neue imperiale Commander ist.«
Der Informationshändler rumpelte in der Tiefe seiner Schale. »Oh, das ist alles? Warum fragen Sie mich nicht nach der Anzahl der Sandkörner an den Stränden von Pil-Diller? Warum bitten Sie mich nicht, die Blätter in den Wäldern von Ithor zu zählen, hm?«
Korrda schlug wieder mit seinem knorrigen Stock gegen die Muschelschale. »Halt die Klappe und beantworte die Frage!«
»Schon gut, schon gut, ich wollte gerade damit anfangen, nicht wahr?« sagte der Informationshändler und glitt zurück in die Muschel, in der es geraume Zeit polterte, bis er endlich wieder den Kopf aus der Öffnung schob. »Daala«, sagte die Kreatur. »Der kommandierende Admiral der imperialen Streitkräfte heißt Daala, in Ordnung? Aber das ist alles – ich habe getan, was ich konnte, oder? Da ich keine weiteren Informationen habe, wünsche ich eine gute Nacht!«
Mit diesen Worten verschwand der fleischige Kopf wieder in der Schale. Leia und Han sahen sich verblüfft an. Damit hatte Leia nicht gerechnet.
Han blinzelte ungläubig. »Aber wie ist das möglich?« murmelte er. »Daala ist… tot.«
Leia suchte seinen Blick und entschied, daß er im Moment lieber keine Erklärung hören wollte. »Offenbar ist sie noch am Leben«, sagte sie. »Das gibt den Dingen eine völlig neue Wendung – nicht wahr?«
KERNSYSTEME
35
Unter Admiral Daalas Aufsicht verwandelten sich die Überreste des Imperiums in eine Maschine, eine gewaltige, gut geölte, autarke Maschine, die zur Höchstleistung angetrieben wurde.
Zahnräder drehten sich; Komponenten fügten sich ineinander; Rüstungsfabriken verarbeiteten Rohstoffe zu neuen Waffen: TIE-Jäger, Kanonenboote, AT-STs und strukturelle Komponenten für neu zu konstruierende Todessterne. Hypertriebwerke wurden massenproduziert, Dutzende von Schiffen gebaut; Waffenkerne wurden mit Tibannagas geladen. Ehemals unterdrückten Arbeitern – selbst Nichtmenschen und Frauen – wurde Verantwortung übertragen, und sie durften für den Ruhm des Imperiums schuften.
Daala schwelgte in den Berichten, die sie laufend erhielt. Mit ihrem großen schwarzen Schiff, der Night Hammer , flog sie von System zu System, nahm Treueschwüre entgegen, stärkte die Moral der Truppe, trieb Subjekte, die schon viel zu lange nachlässig waren, zur Arbeit an und zog die Maschen des imperialen Netzes immer enger.
Begleitet von der ehrfurchtgebietenden, rotgekleideten imperialen Ehrengarde, hielt sie in Rüstungsbetrieben und Raumwerften anfeuernde Reden und trat so oft wie möglich in der Öffentlichkeit in Erscheinung, damit alle die charismatische Führerin sehen konnten, die entschlossen war, endlich etwas gegen den Feind zu unternehmen, und die ihren Gefolgsleuten wieder Hoffnung auf die Zukunft gab.
Sie wanderte durch den Einsatzraum der Night Hammer , ihr privates strategisches Planungszentrum, das so groß war wie das gesamte Kommandodeck eines Sternzerstörers der Victory-Klasse. Daala bewunderte durch die Sichtluke das glitzernde Sternenmeer im Herzen der Galaxis und die Gasschleier, die das Licht der Sternhaufen brachen.
Der riesige Einsatzraum war unvergleichlich, fast einschüchternd. Sie hätte einen intimeren Raum zum Nachdenken vorgezogen, aber in ihrer Position konnte sie es sich nicht leisten, ein kleineres Schiff als den Supersternzerstörer zu kommandieren. Der Einsatzraum verfügte über eigene Schlafquartiere, Kombüsen und sogar Rettungskapsein für den Fall, daß das Kriegsschiff von einer Katastrophe ereilt wurde. Obwohl die Night Hammer gigantisch war,
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