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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Feuchtigkeit seiner kaum merkbaren Atemzüge schlug sich als Reif auf seinen Wangen nieder. Verzweifelt wünschte sie sich, seine Gedanken spüren und ihm bei seinem lautlosen Hilferuf helfen zu können – aber Lukes Bewußtsein blieb ihr verschlossen.
    Das manövrierunfähige Schiff trieb mit minimalen Schilden und versagendem Lebenserhaltungssystem durch den äußeren Rand des Asteroidengürtels, während Callista allein in der Dunkelheit saß.
     
    In der konturenlosen Machthülle, die Luke Skywalker um sich und sein Bewußtsein gelegt hatte, preßte er seine Gedanken zu einem Projektil zusammen, einem stummen Hilferuf, der Raum und Zeit durcheilte. Seine Worte wanderten durch die Fasern der Macht, die alles im Kosmos miteinander verknüpften.
    Er erinnerte sich, wie er hoch über den Wolken an der Unterseite von Cloud City an der Antennenkonstruktion gehangen und sich voller Todesangst festgeklammert hatte. Er hatte damals einen ähnlichen Ruf hinausgeschickt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Wahrheit über seine Schwester gekannt und nicht gewußt hatte, daß es eine Verbindung zwischen ihnen gab. Aber Luke hatte genau gewußt, wen er um Hilfe bitten mußte.
    »Leia!« rief er und schickte seinen stummen Schrei aus den äußersten Randbereichen des Asteroidengürtels hinaus in den Weltraum. »Leia… Leia…«

39
     
    Erschöpft von den Anstrengungen und der nervlichen Belastung der diplomatischen Mission in Durgas Festung – und nicht zuletzt von der aufwühlenden Neuigkeit, daß Admiral Daala noch am Leben war und einen weiteren Angriff auf die Neue Republik vorbereitete –, saß Leia in ihrem bequemen Sitz an Bord der Diplomatenfähre. Han steuerte das Schiff und ließ Nal Hutta hinter sich zurück, wobei er einen großen Bogen um den Schmugglermond machte und Kurs auf den offenen Weltraum nahm, wo Ackbars Flotte wartete.
    Han hatte sein steifes diplomatisches Gewand erleichtert gegen seine vertraute alte Kleidung ausgetauscht: schwarze Weste, weißes Hemd und eine dunkle Hose, die schon bessere Zeiten gesehen hatte. Leia wünschte, sie hätte ebenfalls bequeme Kleidung mitgenommen, aber sie hatte vergessen, welche einzupacken, als sie die Vorbereitungen für ihren Überraschungsbesuch auf der Hutt-Heimatwelt getroffen hatte.
    Neben ihr saß 3-PO und rasselte fröhlich eine Liste der zahlreichen Verpflichtungen herunter, die Leia auf Coruscant erwarteten. Einige hatte sie völlig vergessen, andere verdrängt, und an manche wollte sie gar nicht erst erinnert werden. Während 3-PO mit sichtlicher Begeisterung in den Trivialitäten der Regierungsarbeit schwelgte, döste Leia vor sich hin. Die sanften Vibrationen des Diplomatenschiffes entspannten ihre müden Glieder wie eine elektronische Massage. Ihre Gedanken schweiften ab. Ihre Atemzüge wurden regelmäßig…
    Und plötzlich bohrte sich ein Gedankenspeer in ihr Bewußtsein. Leia richtete sich kerzengerade auf. Sie schauderte unwillkürlich, und eine Gänsehaut überlief sie. Ihre großen braunen Augen blinzelten, und sie keuchte. Wieder bohrte sich der Gedanke wie eine Kugel aus Eis in ihr Bewußtsein.
    Leia…
    Leia!
    »Luke?« flüsterte sie.
    3-PO, der noch immer seine Liste herunterrasselte, bemerkte endlich, daß etwas nicht stimmte. »Prinzessin, ist alles in Ordnung?«
    Han drehte sich mit sorgenvollem Gesicht in seinem Pilotensitz zu ihr um. »Heh, Leia – was ist los?«
    Leia fröstelte und kniff die Augen zusammen. Sie strich sich mit den Fingerspitzen über die Stirn… die Stimme hallte weiter in ihrem Schädel, ein ferner Hilferuf, der vage um Rettung flehte.
    Leia!
    »Es ist Luke«, sagte sie. »Er steckt in Schwierigkeiten.«
    »Weißt du, wo er ist?« fragte Han. In seinem Gesicht zeichneten sich Fragen ab, die er jedoch nicht laut aussprach. In ihren gemeinsamen Jahren hatte Han gelernt, die Geheimnisse der Jedi zu akzeptieren, auch wenn er sie niemals verstehen würde. Er hielt die Macht nicht länger für eine »Hokuspokus-Religion«, begriff sie aber noch immer nicht.
    »Nein«, sagte sie. Lukes ätherische Stimme sank in ihrem Hinterkopf zu einem Flüstern herab, das weiter um Hilfe bat. »Aber ich glaube, ich kann ihn aufspüren, wenn ich mich konzentriere. Wir müssen…«
    »Heh, sieh mal da!« Han deutete aus dem Cockpit, während sie sich der Flotte der Neuen Republik näherten. Wedges Eskortfregatte Yavaris hing wie eine zerklüftete Monstrosität vor ihnen im Weltraum. An einer der Andockbuchten hatte ein

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