Callista 02 - Der Todesstern
Gesicht an. Callista wußte, daß sie mit ihrem verfilzten malzblonden Haar und ihren grauen, blutunterlaufenen Augen kaum besser aussah als er, aber jetzt rötete Hoffnung Lukes fahle Haut. »Vielleicht gelingt es mir, mit Hilfe der Macht zu navigieren«, sagte er. »Zumindest könnte ich so eine Kollision mit einem großen Asteroiden verhindern – aber ich weiß nicht, wohin wir uns wenden sollen.«
»Ich wünschte, ich könnte dir helfen«, seufzte Callista.
»Aber ich kann nicht. Ich kann nicht, und ich habe Angst, es auch nur zu versuchen.«
»Du hast dich mit deinem Lichtschwert tapfer gegen die Schneeungeheuer geschlagen«, antwortete Luke aufmunternd, »und ich habe, ganz anders als auf Dagobah, nichts von der dunklen Seite in dir gespürt.«
»Nein«, flüsterte Callista. »Ich habe mich ihr nicht geöffnet.« Aber sie wußte, daß die dunkle Seite wie eine Kreatur mit schwarzen Schwingen am Rande ihres Bewußtseins lauerte und nur darauf wartete, entfesselt zu werden. Sie hatte widerstanden – aber, oh, die Versuchung war groß gewesen… Mit einem Funkenschauer und dem beißenden Geruch durchgebrannter Schaltkreise versagte das Lebenserhaltungssystem. Luke und Callista zerlegten in rasender Eile einige Computer, die für den Schiffsbetrieb nicht unbedingt erforderlich waren, und versuchten, das System zu reparieren. »Es arbeitet nur mit zehn Prozent Leistung«, sagte Luke. »Das wird uns nicht viel nützen.«
Callista fröstelte. Die Temperatur in der Kabine war bereits gesunken. »Wir kommen hier nicht lebend raus, nicht wahr?« sagte sie mit gefaßter, brutaler Offenheit.
Luke starrte sie einen langen Augenblick an und rang sich dann ein Lächeln ab. »Ich sehe im Moment auch keinen Ausweg«, räumte er ein. »Aber das bedeutet nur, daß wir uns etwas einfallen lassen müssen.« Luke und Callista untersuchten die von den Wampas zerfetzten Raumanzüge. Einer ließ sich behelfsmäßig flicken. Aber nur einer.
Binnen einer Stunde wurde die Atmosphäre merklich dünner, und als die Kälte des Weltraums durch die Hülle drang, reichte ihre Körperwärme nicht mehr aus, um die Temperatur in der Kabine zu halten. Luke fuhr mit den Fingern über die groben Flicken des reparierten Raumanzugs und ergriff Callistas Hand. »Du mußt ihn jetzt anziehen, Callista.«
»Ich lasse nicht zu, daß du dich für mich opferst«, protestierte sie. »Du hast es auch nicht erlaubt, als ich es auf Palpatines Auge für dich tun wollte.«
Luke legte ihre Hand an seine Wange. »Ich habe nicht die Absicht, mich zu opfern. Ich kann mich in eine tiefe Jedi-Trance versetzen und meinen Metabolismus verlangsamen – praktisch eine Art Winterschlaf. Dann warten wir – und hoffen.«
Callista musterte widerstrebend den geflickten Anzug, blickte dann in seine klaren blauen Augen und wünschte, seine Gedanken und Gefühle lesen zu können.
»Vielleicht kann ich in der Macht eine Gedankenbotschaft aussenden«, sagte er, »ich bezweifle, daß irgend jemand sie verstehen wird, aber es ist einen Versuch wert.«
Callista zog langsam das dicke Gewebe des Raumanzugs über ihre langen Beine. »Ja«, sagte sie resigniert, »einen Versuch ist es wert.« Bevor sie den Helm aufsetzte, küßte sie Luke. »Dir wird doch nichts zustoßen, oder?«
Er lächelte matt. »Nicht, solange du auf mich aufpaßt.«
Luke schloß die blauen Augen, entspannte sich und versetzte sich mit Hilfe seiner Jedi-Techniken in eine tiefe Trance, die ihn vom Rest des Universums trennte.
Callista sehnte sich danach, ihm zu folgen, aber sie hatte ihre Fähigkeiten in der Macht verloren und war nicht in der Lage, sich auch nur ansatzweise in eine so tiefe Trance zu versetzen.
Sie betrachtete Luke, und die Liebe, die sie zu ihm empfand, war so stark, daß es schmerzte. Sie schloß die Augen und tastete mit ihren Sinnen nach der Macht, doch alles, was sie in ihrem Bewußtsein fand, waren die dunklen Schatten und ihre Verlockungen…
Ergib dich der dunklen Seite!
… auch wenn dies bedeutete, sich den bösen Kräften auszuliefern.
»Nein«, flüsterte sie, obwohl sie wußte, daß Luke sie nicht hören konnte. Sie floh vor der dunklen Alternative, und die Tatsache, daß die hartnäckigen Schatten diesmal viel leichter den Weg zu ihr gefunden hatten, machte ihr angst.
In der stillen Kabine wurde es kälter und kälter. Sie schmiegte sich an Luke, wollte ihm ganz nah sein und mit ihrem Körper vor der grimmigen Kälte schützen.
Er war steif wie eine Statue. Die
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