Callista 02 - Der Todesstern
hinweg mürrisch jeden Entwicklungsschritt beäugte. Lemelisk ignorierte die kritischen Kommentare des Generals, obwohl er ihm am liebsten »versehentlich« den Ellbogen in den Magen gerammt hätte.
»Wie Sie wissen, bestand der Originalentwurf aus einer riesigen Kugel«, sagte Lemelisk, »die als Basis für den Superlaser diente. Durch die zahllosen Aufbauten, die Decks und die Außenhülle konnte sie auch als Garnison für eine der größten Armeen des Imperiums benutzt werden.«
Durga lag auf seiner Schwebesänfte, schöpfte mit einer Hand eine blaue, gelatineartige Substanz aus einer Schüssel und schlürfte sie mit seinen breiten, muskulösen Lippen und der langen Zunge. »Hm, hm«, machte er, »das wissen wir alles.«
Lemelisk fuhr fort: »Aber Sie wissen nicht, daß all das reine Platzverschwendung war. Sie brauchen keine Wohnquartiere für eine Million Besatzungsmitglieder. Sie brauchen keine TIE-Jäger-Hangars, Versorgungsschiffe, Dutzende von Landebuchten – Ihnen geht es allein um die Waffe.«
Lemelisks Magen knurrte. Er wünschte, etwas gegessen zu haben, obwohl er diesmal wenigstens daran gedacht hatte, sich zu rasieren. Er rieb sich die Stoppeln an seinem Kinn… oder war das gestern gewesen? Er blinzelte und räusperte sich dann. Auf dem Holoprojektor rief er seine modifizierten Pläne ab und deutete auf den neuen Entwurf.
»Wie Sie sehen können, habe ich die Außenhülle verkleinert, gleichzeitig aber auch den Energieausstoß erhöht. Im ursprünglichen Todessternentwurf bildete der Superlaser die Achse der Kugel. Für jeden Feuerstoß wurde die gesamte Energie des Reaktorkerns benötigt.
Hier habe ich den Superlaser genommen« – das Hologramm zeigte das Gewirr aus Fokuslinsen und Hochenergieverstärkern – »und ihn in eine zylindrische Hülle gesteckt. Ihre neue Waffe besteht allein aus dem Superlaser in einer gepanzerten Hülle, die mit den entsprechenden Navigations- und Triebwerkssystemen und einem kleinen äußeren Ring aus Wohnquartieren ausgerüstet ist. Trotz der reduzierten Einrichtungen könnte die Station Hunderte von Hutts mit ihrem persönlichen Gefolge beherbergen.«
»Aber wo ist das Fokusauge des Lasers?« fragte Sulamar. Er faltete die Hände hinter seinem Rücken und beugte sich nach vorn. Lemelisk wollte schon die günstige Gelegenheit nutzen und ihm einen heftigen Rippenstoß versetzen, aber da trat der General zur Seite, um den Entwurf aus einem anderen Blickwinkel zu begutachten.
Lemelisk seufzte und antwortete: »Achten Sie auf die Spitze des Zylinders! Ich habe das Fokusauge versetzt, so daß der Strahl direkt aus der Spitze kommt; der Feuerstoß wird durch den ganzen gestreckten Superlaser geschickt und dabei energetisch verstärkt, was jedem Schuß eine größere Zerstörungskraft verleiht.«
Die Pläne veränderten sich und zeigten eine Simulation der fertigen Waffe, einen schwarzen, gepanzerten Zylinder, der im Weltraum rotierte. Nachdem die Animation gestartet worden war, feuerte die neue Waffe, und aus einem Ende der Röhre schoß ein blendender Strahl.
General Sulamar nickte beifällig. »Es erinnert mich an eine dieser alten Jedi-Waffen – das Lichtschwert«, kommentierte er.
Lemelisk lächelte. Er war überrascht, daß der blasierte imperiale General die Ähnlichkeit erkannte. »Ja«, bestätigte er, »jetzt verstehen Sie bestimmt, warum ich dieser Waffe den Kodenamen Darksaber -Projekt gegeben habe.«
Durga kicherte vor Vergnügen. »Ein guter Name, Ingenieur.«
Sulamar stand steif da und überdachte die Folgen. Sein Gesicht verriet plötzlich Erregung und Vorfreude. »Mit einer derartigen Waffe werden wir unbesiegbar sein.« Er lächelte Durga wölfisch an. »Wir können Schutzgelder erpressen, Steuern eintreiben – was immer wir wollen. Wir können ganze Systeme als Geisel nehmen. Niemand wird uns dann noch aufhalten können.«
Durga grinste mit seinen riesigen Lippen und schlürfte eine weitere Handvoll der schmierigen blauen Gelatine. »Wir können die Herren der Galaxis werden!«
Bevel Lemelisk schaltete die Animation aus und löschte die leuchtenden Pläne. »Ja, Lord Durga – wahrscheinlich können Sie das.«
MULAKO CORPORATION URWASSERQUELLE
15
Luke Skywalker hoffte inbrünstig, daß er im Hyperraum die Zeit und die Ruhe fand, sich selbst zu erforschen und wieder jenes Gefühl des Einsseins mit Callista zu erleben.
Er lehnte sich im Pilotensitz der ungekennzeichneten Raumjacht zurück, mit der sie von Coruscant aufgebrochen
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