Callista 02 - Der Todesstern
waren. Er seufzte still und glücklich darüber, endlich mit Callista allein zu sein; keine Verpflichtungen, keine Sorgen und keine Mission – außer der, ihre Fähigkeiten in der Macht zurückzugewinnen. Callista saß neben ihm, und als er sie ansah, erwiderte sie seinen Blick aus undurchdringlichen grauen Augen. Unsichtbare Türen hatten sich geschlossen, so daß er Callista nur noch so sah, wie sie auch von anderen gesehen wurde, ohne die zusätzlichen Eigenschaften und Mysterien der Macht.
Sie lächelte, und er wollte sie küssen. Ihr kurzgeschnittenes blondes Haar wies Spuren eines dunkleren Malzbraun auf, das ihr etwas Wildes verlieh.
»Ich habe für uns einen besonderen Ort ausgesucht«, erklärte Luke. »Einen wundervollen Ort. Ich glaube, es wird dir dort gefallen.«
Callista zuckte die Schultern. »Du bist der Jedi-Meister. Führe mich, und ich werde dir folgen.« Luke zog seine Augenbrauen hoch. »Das klingt nicht wie die Callista, in die ich mich verliebt habe.« Sie ergriff seine Hand. »Dann suchen wir sie eben und holen sie zurück.«
Das Schiff folgte seinem vorprogrammierten Hyperraumkurs. Luke stand auf und streckte seine Hand aus. Callista trat zu ihm. Sie war groß, langbeinig und attraktiv. Luke umfaßte sanft ihre Wangen und hielt Callistas Gesicht in seinen Händen, während er ihr tief in die Augen schaute.
Sie erwiderte offen seinen Blick. »Willst du mich mit der Macht erforschen?«
Luke schüttelte leicht den Kopf, ohne seine Augen von ihr zu wenden. »Nein«, erwiderte er. »Ich will dich nur anschauen.«
Aber der Zauber des Augenblicks war vorbei. Er nahm ihre Hand und führte sie in den Aufenthaltsraum hinter der Pilotenkanzel. »Versuchen wir ein paar Dinge«, schlug er vor, »ein paar Lernmethoden, die bei den anderen Jedi-Schülern funktioniert haben.«
»Aber die haben wir doch schon alle ausprobiert«, protestierte Callista frustriert.
»Nicht auf diese Weise«, antwortete er. »Du unterscheidest dich von meinen anderen Schülern – abgesehen von der Tatsache, daß ich dich liebe«, fügte er mit einem ironischen Lächeln hinzu. »Du bist bereits eine ausgebildete Jedi-Ritterin. Du kennst die Techniken… du kannst sie nur nicht mehr einsetzen. Aber es gibt etwas, das du immer noch kannst.«
»Was?« fragte Callista verwirrt.
Er trat an den Wandschrank, in dem er seinen persönlichen Besitz aufbewahrte, und nahm zwei Zylinder heraus. Einen davon warf er Callista zu, die ihn geschickt aus der Luft fing. »Versuchen wir’s mit einem kleinen Lichtschwertduell«, sagte er. »Das wird dich dazu bringen, wieder wie eine Jedi zu denken und zu handeln. Vielleicht ist es ein Anfang.« Er aktivierte seine Waffe, und die grüne Energieklinge erschien.
Callista starrte unentschlossen ihr eigenes Lichtschwert an.
Luke lächelte ermutigend. »Komm schon, schließlich verlange ich nicht von dir, Blasterblitze mit geschlossenen Augen abzuwehren. Beobachte mich, versuche, meine Schläge vorherzusehen! Du brauchst die Macht dafür nicht – vertrau einfach auf deine Augen und deine Reflexe.«
Callista holte tief Luft. Ihre Augen funkelten entschlossen, und sie zündete ihre eigene Waffe. Das Sirren beider Klingen erfüllte den kleinen Aufenthaltsraum. Callistas Lichtschwert leuchtete wie Topas im satten Sonnengelb, und sie sah an ihrer schimmernden Klinge entlang zu Luke. »Du weißt, daß es gefährlich ist«, sagte sie.
Sie kreuzten die Klingen, und Energieentladungen knisterten. Seine Miene wurde ernst. »Ich weiß, daß es gefährlich ist, Callista – aber wir müssen dieses Risiko eingehen. Vielleicht stoßen wir auf etwas, das dich zu uns zurückbringen kann.«
Er wich zurück und führte seine Klinge. Sie parierte den Hieb und konzentrierte sich auf den Kampf. »Es sind tödliche Waffen«, erklärte Luke, »aber sie sind auch perfekt geeignet, deine Fähigkeiten zu testen.« Callista nahm die Herausforderung mit einem verschmitzten Lächeln an und holte aus. Luke mußte blitzschnell reagieren, um ihre Hiebe abzuwehren. Er lachte und griff entschlossen an, aber Callista parierte jeden seiner Ausfälle.
Das Duell mit Callista stellte auch für Luke eine große Herausforderung dar, denn bei jedem anderen Gegner hätte er die Macht einsetzen können, um dessen Gefühle zu erspüren und die subtilen Veränderungen zu erkennen, die jeder Parade, jedem überraschenden Ausfall, jedem hinterlistigen Trick vorausgingen. Aber Callista war für ihn auf beunruhigende Weise
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