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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Wir haben unsere Stadt nach unseren Bedürfnissen geformt, und so soll es auch bleiben. Alles ist numeriert und katalogisiert, und Khomm ist eine stabile, geordnete Welt. Unsere Bürger sind glücklich und zufrieden.«
    »Ich verstehe«, sagte Kyp und rang sich ein Lächeln ab. Seine dunklen Augen huschten zu Dorsk 81, der so froh wirkte, wieder zu Hause zu sein.
    Während die Stehplattform vorbeischwebte, lehnten sich andere Nichtmenschen aus den Fenstern und winkten ihnen zu. Schließlich landete Kaell 116 vor einem Gebäude, das genau wie alle anderen aussah. Der Stadtführer setzte sie ab und sauste nach einem knappen Abschiedsgruß davon.
    Dorsk 81 lief aufgeregt zu dem Gebäude und blickte an der Steinfassade hinauf, als hätte er so etwas noch nie zuvor gesehen. »Dies ist mein Zuhause!« rief er. Kyp folgte dem geklonten Nichtmenschen, der im Laufschritt die drei Treppenabsätze zu seiner Wohnung hinaufstürmte.
    Der hell erleuchtete Korridor war eine endlose Folge identischer Türen, wie die Myriaden Reflexionen eines Spiegelkabinetts. Als sich Dorsk 81 näherte, sprang eine der Türen auf.
    Zwei Gestalten kamen heraus; auf ihren glatten Gesichtern lag ein breites Grinsen. Für einen Moment hatte Kyp das Gefühl, in einen Mahlstrom verschiedener Zeitlinien geraten zu sein und Bilder derselben Person in verschiedenen Stadien ihres Lebens zu sehen. Die beiden sahen genau wie Dorsk 81 aus, nur daß der eine älter und faltiger, der andere jünger und etwas kleiner war.
    Alle drei umarmten sich und sprachen miteinander. Kyp trat zurück. Er kam sich plötzlich überflüssig vor – aber es störte ihn nicht. Wehmütig beobachtete er die Begrüßung und mußte daran denken, wie glücklich er und seine Eltern und sein Bruder Zeth auf seiner Heimatwelt Deyer gewesen waren… aber das Imperium hatte die Kolonie zerstört, und Kyp hatte seine Angehörigen seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen.
    Nach der kurzen, aber herzlichen Begrüßung bedeutete Dorsk 81 Kyp mit einem Wink, ihm in seine Wohnung zu folgen. »Das ist mein Freund Kyp Durron, ebenfalls ein Jedi-Ritter. Dies« – er wandte sich seinem älteren Selbst zu – »ist Dorsk 80, mein Vorfahre, und hier« – er berührte die Schulter des jüngeren Klons – »ist Dorsk 82, mein Nachfahre.«
    Der Anblick der genetisch identischen Kopien verwirrte Kyp, aber er hatte in der Galaxis schon viele seltsame Dinge gesehen. Er blickte sich in der Wohnung der Dorsk-Familie um; sie war normal eingerichtet und hatte mehrere Zimmer. »Wo sind Ihre Frauen?« fragte er.
    Alle drei Klone starrten ihn verdutzt an, und schließlich lachte Dorsk 81 kurz auf. Die Haut auf seiner Stirn furchte sich. »Kyp, hier gibt es keine Frauen . Die Bewohner Khomms sind geschlechtslos. Deshalb haben wir die Klonfabriken gebaut. Auf diesem Planeten gibt es schon seit Jahrtausenden keine Geschlechter mehr.«
    Kyp kicherte verlegen. »Nun, ich dachte nur… äh, offenbar habe ich mich geirrt.«
    »Wir alle machen Fehler«, sagte der ältere, Dorsk 80, und warf Dorsk 81 einen kurzen, bedeutungsvollen Blick zu. Kyp bemerkte es, aber sein Freund gab vor, es nicht zu sehen.
     
    Später richtete Dorsk 81 in ihrem kleinen Gästezimmer ein Bett her, und Kyp nutzte den Moment des Alleinseins, um eine Frage zu stellen, die ihn schon seit längerem beschäftigte.
    »Dorsk 81«, sagte er. »Jetzt, da ich gesehen habe, wie…« – er suchte nach dem richtigen Wort – »wie stabil und unveränderlich deine Welt ist, verstehe ich nicht, warum du als Jedi-Wächter bleiben willst. Was willst du hier tun?«
    In Dorsks gelben Augen flackerte plötzlich Panik. »Ich weiß es nicht!« flüsterte er mit heiserer Stimme. »Ich weiß es nicht…« Er wiederholte die Worte, floh dann aus dem Zimmer und ließ Kyp allein.
    Kyp konnte lange Zeit nicht einschlafen. Er sah aus dem Fenster in eine Nacht, die vom Licht einer Milliarde Sterne erhellt war. Khomm lag in der Nähe des galaktischen Zentrums mit seinen gefürchteten Kernsystemen, wo sich die Überlebenden des Imperiums versteckten. Die Sterne bildeten eine gleißende Insel im Weltraum.
    Kyp blickte zu den Kernsystemen hinauf. Er fürchtete sich vor dem, was sich in ihnen verbergen mochte, aber gleichzeitig wollte er unbedingt herausfinden, was ihn dort erwartete.
     
    Am nächsten Morgen zeigte ihnen Dorsk 82 seine Arbeit in der Klonfabrik. Die Fabrik war höher als die anderen Gebäude und in einem anderen Baustil errichtet: das einzige ungewöhnliche

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