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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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ausprobieren. Verlassen Sie sich darauf – sobald Sie das langweilt und Sie aufhören, sich die Kombination aufzuschreiben, schaffen Sie es, und dann wissen Sie nicht, welche Kombination es war.«
    Leia registrierte ihre Versuche mühsam. Sie benutzte dazu eine weitere Haarnadel, mit der sie die Werte in das weiche Knopfholz einer Schublade ihrer Kommode kratzte. Etwa um halb zwei Uhr nachmittags, soweit sie die Zeit nach dem Einfallwinkel des Sonnenlichts bestimmen konnte, öffnete sich das Schloß.
    Mit einem Gefühl, als habe ihr jemand plötzlich und völlig unerwartet einen Schlag versetzt, der ihr den Atem raubte, trat sie einen Schritt zurück, schloß die Tür und öffnete das Schloß gleich darauf wieder mit einem leisen Klicken. Sie mußte sich darauf verlassen können, daß es sich öffnen ließ, wenn sie es brauchte – daß sie ihren Erfolg nicht nur einem Zufall zu verdanken hatte.
    Doch das Schloß öffnete sich auch beim zweiten Mal. Leia schob das umgebaute Kom in die Tasche. Die Wahrscheinlichkeit, Dzym über den Weg zu laufen, war nicht ganz so groß wie die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich innerhalb von weniger als zehn Minuten wieder Zugang zu ihrem Zimmer würde verschaffen müssen – denn solange würde sie brauchen, um den Strahl von »Kom« auf »Mikron« umzuschalten. Sie tastete nach ihrem Lichtschwert, das sie sich unter dem Hemd um den Leib gebunden hatte, und trat in die Halle hinaus.

13. Kapitel
     
    Luke hatte es ihr immer wieder gesagt, beinahe jedesmal, wenn sie die Staatsgeschäfte eine Weile beiseite geschoben und mit den Schülern ihres Bruders trainiert hatte: Die Augen sind die trügerischsten aller Sinnesorgane, weil man ihnen am leichtesten traut. Als Leia jetzt am Fuße der Treppe angelangt war, schloß sie die Augen, zwang sich, langsamer zu atmen und lauschte voller Hingabe auf das Haus, das sie umgab. Sie griff mit ihrem Bewußtsein hinaus, wie Luke es sie gelehrt hatte, und tastete nach dem Fluß und der Bewegung der Macht.
    Sie war überall, ein Singen, ausgedehnt und körperlos wie das Licht. Ein Ozean aus Helligkeit, hatte Beldorion gesagt, völlig anders als alles, was sie bisher auf Yavin oder auf Coruscant erlebt hatte… oder an irgendeinem anderen Ort. Stark und furchteinflößend, als stünde etwas Riesengroßes dicht hinter ihr und beobachtete sie mit bekümmerter Weisheit.
    Gibt es einen Grund, sich davor zu fürchten? dachte Leia und unterdrückte ihre Angst. Eine Minute verstrich. Zwei Minuten. Jetzt konnte sie hinter dem tiefen, gewaltigen Summen die wahren Geräusche ausmachen, die das Haus um sie erfüllten.
    Beldorions belegte Stimme drang aus seinen Räumen in der Nähe: »Wundervoll, ganz wundervoll! Und all das aus belanglosen kleinen Gletmücken!«
    Das schroffe, nasale Pfeifen eines Kubaz: »Sie sehen, Master, man muß nur die richtige Lösung finden.« Das war bestimmt der Koch, dachte Leia. Der unwürdige Nachfolger des großen, beklagten Zubindi Ebsuk. »Normalerweise würden Gletmücken natürlich nie mit den Exkrementen einer Lösung von Halles d’main in Berührung kommen – ihre Welten befinden sich nicht einmal im selben Sektor! Aber zufälligerweise sind die in Halles d’main enthaltenen Hormone eine exakte Ergänzung der teleologischen Systeme der Gletmücken…«
    Und dahinter ein Fiepen, winzige protestierende Stimmen. Leia schauderte.
    Von Dzym konnte sie nichts hören. Erzeugte er überhaupt ein Geräusch, wenn er sich bewegte? An den rauhen Verputz der Wand gepreßt, ignorierte sie den plötzlichen Stich eines Drochbisses am Knöchel und tastete mit ihrem Bewußtsein weiter, tiefer in das Haus hinaus. Irgendwo gab es ein Vibrieren, ein gleichmäßiges Dröhnen wie von schweren Maschinen. Natürlich, der Generator des Hauses. Liegeus hatte gesagt, Dzym sei zu »dieser Art des Denkens« nicht fähig, könne sich nicht in den Haushaltscomputer einklinken und die Nummern der Sicherheitsschlösser ermitteln.
    Leia fragte sich, wie es um die Sicherheitsvorkehrungen im Haus bestellt sein mochte.
    Ob es nun an dem Hutt-Geruch lag, an dem Ekel über die Drochs oder einfach daran, daß sie überreizt war, jedenfalls empfand sie eine leichte Benommenheit, als sie schließlich die düsteren, mit Vorhängen verhängten Quartiere des Hutts hinter sich gelassen und eine Tür erreicht hatte, die offensichtlich in Seti Ashgads Teil des Hauses führte, in den langen, von der Sonne überfluteten Raum, der auf die Terrasse unter ihrem eigenen

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