Callista 03 - Planet des Zwielichts
Kanonenboot. Du kannst die Kanonen in den Kopfjäger einbauen. Das ist genug Feuerkraft, um ihn vom Himmel zu holen.«
»Das Haus wird bewacht sein…«
»Die Synthdroiden sind weg. Tot. Ich habe sie ausgeschaltet, ehe ich geflohen bin, und ich glaube nicht, daß Ashgad Zeit hatte, sie wieder ans Netz zu schalten. Komm!«
Luke rannte zu dem Chariot zurück. Tante Gin und Arvid hatten bereits angefangen, die Anti-Tavs von den zwei Schwebeplattformen zu reißen, mit denen die Rationalisten die Turmkrone erreicht hatten, und befestigten sie jetzt hastig an den Seitenwänden des Gleiters.
Erst als der Mobquet hinter der Brüstung verschwunden war, öffnete sich die verbeulte Metalltür der Turmtreppe, und Callista trat heraus.
»Liegeus?« Sie streckte dem Philosophen die Hand entgegen. Die Kopfhörer eines uralten Interkomsystems hingen ihr um den Hals. »Hier unten gibt es Werkzeug.«
»Das wird uns genau soviel nützen wie diese albernen Pfeile«, erklärte Tante Gin, die mit ihrem Werkzeugkasten angerannt kam. Sie hielt Liegeus den rostigen Kasten hin. »Da, nehmen Sie das, Junge. Ich habe keine zehn Jahre auf diesem kahlen Felsbrocken verbracht, um mir mein Werkzeug von diesen Gaunern von Loronar wegnehmen zu lassen.«
Sie stieg die Treppe ins Innere des Turms hinunter. Liegeus blieb kurz stehen und musterte Callistas Gesicht. Er verglich ihre hageren, müden Züge mit denen der Frau, die Taseldas Sklavin gewesen war, der Frau, die Beldorion gefangengenommen hatte. »Ich bin froh, Sie gesund zu sehen nach all den, äh, Unannehmlichkeiten«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ich schulde Ihnen Dank dafür, daß Sie mir die Augen für das geöffnet haben, was Ashgad getan hat, obwohl ich nie gedacht hätte, daß ich einmal so wütend sein könnte, um das zu sagen. Sie hatten recht.«
Callista schüttelte den Kopf. »Sie hatten Angst um Ihr Leben«, sagte sie. »All Ihr Wissen hätte Ihnen schaden können, und wahrscheinlich hat es das auch. Ich bin nur froh, daß Sie Leia helfen konnten.«
»Nachdem ich Ihnen nicht geholfen habe?« Sein Blick sprach Bände, ließ tiefe Scham und Verlegenheit erkennen, und Callista lächelte.
»Ich kann mir selbst helfen. Die meisten Frauen können das.«
»Als ob ich das nicht wüßte. Ihr junger Mann sucht Sie.«
Callista nickte und schloß kurz die Augen. »Ich weiß.«
»Ganz ehrlich, Madam Admiral, das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.« 3PO vollführte eine seiner besten menschlichen Gesten, spreizte die Arme, die Handflächen nach vorn gedreht, exakt in Winkel und Position, um damit freundliche Hilflosigkeit auszudrücken, uneingeschränkte Bereitschaft, mit nichts, was er wußte, hinter dem Berg zu halten.
Doch sein digitalisiertes Wahrnehmungsvermögen für menschliche Körpersprache zeigte ihm an, daß Daala ihm kein Wort glaubte.
Als sie langsam und ziemlich schroff antwortete, verriet ihre Stimme davon jedoch nichts: »Mein Titel lautet Admiral, Droide, nicht Madam Admiral. Ich bin… ich war Offizier in der imperialen Flotte und insoweit allen anderen gleichgestellt, die diesen Rang bekleidet haben, und deshalb wirst du mich auch so ansprechen.«
Ihre Augen waren wie Asche – ausgebrannt, erschöpft, besiegt. 3PO konnte sich nicht erinnern, in einem menschlichen Gesicht je so viel Bitterkeit und solche Verwüstung gesehen zu haben.
»Es gab einmal eine Zeit, da hätten Tarkin und ich das Imperium gemeinsam regieren können«, fuhr sie langsam fort. »Aber wenn ich jetzt darauf zurückblicke, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, warum. Ich suche jetzt nur noch einen Ort, wo ich ungestört den Rest meines Lebens verbringen kann. Ich dachte, ich hätte mit Pedducis Chorios einen solchen Ort gefunden, eine Welt in einem neutralen Sektor mit zugänglichen örtlichen Behörden, fern von den Belästigungen durch jene hirnlosen Irren, die sich immer noch alle Mühe geben, die letzten Reste des besten Regierungssystems, das diese Galaxis jemals gekannt hat, in Stücke zu reißen und in den Dreck zu treten. Ich will damit nichts mehr zu tun haben, damit nicht und auch mit diesen Irren nicht.«
Ihre Hände ruhten reglos auf den Armlehnen ihres Sessels, die Knie berührten einander beinahe, und man konnte deutlich die Gelenke und die harten Muskelpakete unter der einfachen, enganliegenden Hose erkennen. 3POs umfangreiche Datenbänke enthielten eine Fülle höchst beunruhigender Informationen über diese Frau: eine der brillantesten Befehlshaberinnen in
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