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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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ähnelte: sanft, ein wenig schrullig und amüsiert über die Eigenarten der Menschen. Er fragte sich, an wen ihn diese Frau erinnerte. Ein wenig an Tante Beru, ein wenig auch an Leia – und an eine weitere Person, an eine Frau, die nur in ganz schwachen Umrissen in den tiefsten Tiefen seiner Erinnerung existierte. Seine Mutter?
    Die tiefe Empfindung von Wärme, die großzügige Freundlichkeit und das Behagen grenzenloser, selbstloser Liebe erinnerten ihn an sie.
    »Wo ist sie?« fragte er und spürte, daß diese Frau alles wußte und verstand. »Können Sie mich zu ihr führen?« Der Wein fühlte sich jetzt süß auf seiner Zunge an, vielschichtig mit zarten Untertönen, die ihm erst jetzt bewußt wurden. Er nahm einen langen Schluck, und sie schenkte ihm nach. Er war ein Labsal für seine Müdigkeit, ebenso wie ihr Lächeln. Und gleich ihrem Lächeln ließ er ihn nach mehr dürsten.
    »Selbstverständlich. Ich habe auf Sie gewartet, seit sie Ihren Namen ausgesprochen hat.« Sie streckte die Hände aus und griff nach den seinen. »In den Bergen gibt es eine Höhle, nicht sehr weit von hier. Die Macht ist dort stark. Das ist eine der Stellen, an denen die Bodenblitze entstehen. Ich habe sie zum Meditieren dorthin geschickt. Ich bringe Sie hin, denn ohne Anleitung ist die Höhle unmöglich zu finden.«
    Sie stand auf und atmete tief ein, wie um Kraft zu schöpfen, zog ihr ausgefranstes Romexkleid enger um sich und sah sich in den Winkeln des Zimmers nach ihren Schuhen um. Luke stellte wie aus weiter Ferne fest, daß ihre Füße schmutzig waren und ihre Zehennägel verwachsen und ungepflegt wie gelbe Klauen. Der Ekel, der in ihm aufstieg, wurde sofort von der Erinnerung an Yoda verdrängt, der auch, gelinde gesagt, wenig anziehend gewesen war, und dann von Ärger über sich selbst.
    Wie konnte er so über Taselda denken?
    Und als er sie wieder ansah, wirkten ihre Füße plötzlich überhaupt nicht mehr schmutzig.
    Er stand ebenfalls auf und stellte sein Glas auf den Tischrand. Zu seiner Überraschung hätte er den Rand beinahe verfehlt. Das mußte an der schwachen Beleuchtung im Raum liegen, dachte er, denn der Wein, den sie ihm gegeben hatte, hatte in seinem Kopf eher Klarheit geschaffen, als ihn zu benebeln. So klar, wie ihm schien, wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    »Haben Sie einen Gleiter?« fragte sie, und er nickte.
    »Ich muß ihn reparieren lassen, aber das läßt sich an einem Tag erledigen.« Ihm ging durch den Kopf, daß er kein Geld dafür besaß – er hatte vorgehabt, das Fahrzeug zu verkaufen und das Geld zu verwenden, um den Planeten gemeinsam mit Callista zu verlassen. Aber jetzt schien ihm das unwichtig. Allein der Gedanke mit Callista ließ sein Herz schneller schlagen.
    »Und Waffen?«
    Er tippte an den Blaster und das Lichtschwert an seiner Hüfte.
    Taseldas Blick verfinsterte sich. »Das ist nicht genug«, sagte sie leise. »Wir werden warten müssen.« Sie runzelte die Stirn.
    »Warten?« Luke verspürte ein Aufwallen von Panik. Callista konnte zu Schaden kommen, wenn er nicht bald zu ihr ging. Am Ende trafen sie bei ihrem Versteck ein, und sie war wieder verschwunden oder gar tot. Es war unerträglich, ihr so nahe zu sein. »Was gibt es denn für Probleme?«
    Taselda schüttelte den Kopf, als wolle sie ihn nicht mit ihren Sorgen belasten, und wandte sich dann ab. Ein Droch verschwand unter ihrem Kragen. »Es ist nichts.«
    »Kann ich helfen?«
    »Das würde ich nie von Ihnen verlangen«, erklärte sie. »Es ist einzig und allein meine Sache.«
    »Sagen Sie es mir.« Die Welt würde düster und schrecklich sein, wenn er ihr nicht half. Er würde Callista dann vielleicht niemals finden, und irgendwie war es plötzlich wichtig für ihn, daß diese Frau sich an keinen anderen als ihn um Hilfe wandte. »Bitte.«
    Ihr Lächeln wirkte scheu, beinahe verlegen. »Es ist lange her, daß ich einen Fürsprecher hatte. Ihre Callista hat großes Glück, Owen.« Wieder sahen ihre blauen Augen ihn an, und ihre Finger tippten vertraulich an seine Brust. »Es ist eine alte Geschichte – und eine lange Geschichte, mein Freund. Als ich auf diese Welt kam – oh, das ist jetzt viele Jahre her –, hatte ich lediglich vor, den kleinen Auftrag zu erledigen, den die Jedi-Meister mir erteilt hatten, dann wollte ich weiterziehen. Aber als ich sah, wie diese Leute hier leben, wie sie sich unablässig um Pump- und Holzrechte stritten und darüber, wer auf welchem Stück Land das Recht hatte, welches Getreide zu

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