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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Haus geworfen, wie Beldorion mich verjagt hatte. Seitdem habe ich viele Male versucht, mein altes Lichtschwert wieder in meinen Besitz zu bringen. Sehen Sie.« Mit einer Bewegung von schlichter Unschuld schob sie das Kleid von ihrer rechten Schulter und zeigte ihm zwischen zahllosen Drochbissen einen schrecklichen Bluterguß an ihrem Oberarm.
    »Wenn wir zu der Höhle gehen, um Ihre Callista zu finden, werden wir verwundbar sein«, fuhr sie fort. »Ashgads Bedienstete sind unbarmherzig, um so mehr, da sie keine Menschen mehr sind, sondern nur noch Droiden, die wie Menschen aussehen. Und wegen eben dieser Verletzung verfüge ich nicht mehr über die Kraft, Ashgads Haus zu betreten und mir das Lichtschwert selbst zu holen. Ich weiß nicht einmal mehr, ob es hier oder in dem Haus liegt, das er in der Wüste am Fuß der Blitzberge hat. Ich würde gern um Callistas und Ihretwillen mit Ihnen gehen und Ihnen zeigen, wo sie ist, aber ich wage es nicht.«
    Sie atmete tief ein und schob sich dann mit beiden Händen die schmutzige Haarmähne aus dem Gesicht. »Ich wage es nicht.«
    Beim Anblick der Blutergüsse an ihrem Arm erfüllte Luke brennender Zorn, gerechte Wut darüber, daß jemand dieser sanften, schönen Frau ein Leid zufügen konnte, Wut, in die sich die Sorge mischte, daß sie – wer auch immer sie waren – ihren gegen Taselda gerichteten Zorn an Callista auslassen würden, falls sie die Frauen wehrlos in die Hand bekamen. »Wo in Ashgads Haus könnte Ihr Lichtschwert denn liegen?« fragte er. Seine hohen, glitzernden weißen Mauern schoben sich wieder vor sein inneres Auge, Mauern, die voller Hochmut aus der Mitte der kleinen Hütten der Oldtimer aufragten.
    »Unter der Küche befindet sich eine Schatzkammer.« Tränen der Dankbarkeit standen in Taseldas Indigoaugen. »Man gelangt durch den Küchenhof hinein, hier.« Sie drehte sich um und machte sich an einem kleinen Tisch zu schaffen, und als sie zurückkam, reichte sie ihm ein Blatt groben, erkennbar auf dem Planeten hergestellten Papiers, das ein mit Tinte gezeichneter Plan des Hauses bedeckte.
    Luke nahm das Blatt bereitwillig entgegen. Er verspürte ein Gefühl heiterer Schwerelosigkeit, so als prasselten feurige Funken in seinem Blutstrom. Er grinste wie ein kleiner Junge. »Ich komme zurück. Bis zum Abend haben wir die Stadt verlassen.«
    »Sie hat gesagt, ich könne Ihnen vertrauen, Owen«, sagte Taselda leise. »Ich habe das Leuchten in ihren Augen gesehen, als sie Ihren Namen aussprach. Ich glaube, Sie brauchen vor dem, was Sie finden werden, keine Angst zu haben.«
    Callista. Lukes ganzer Körper schien zu singen, als er über die primitiv gepflasterten Straßen der Oldtimer-Ortschaft lief. Mag die Welt auch Finsternis senden, die Liebenden finden sich, wenn alle Reisen enden.
    Ich habe sie gefunden. Ich habe sie gefunden. Ich habe sie gefunden. Ich habe das Leuchten in ihren Augen gesehen…
    Seine Schritte wurden langsamer. Er blieb stehen.
    …als sie Ihren Namen aussprach.
    Aber Callista hatte doch nicht wissen können, daß er sich Owen Lars nennen würde.
    Er blieb stehen und bemerkte, daß er sich zwischen den fast identischen weißen Häusern verlaufen hatte.
    Und dann dachte er ganz ruhig: Da war etwas in dem Wein.
    Luke war nie ein großer Trinker gewesen, und als er angefangen hatte, die Macht zu studieren und zu begreifen, hatte er den Alkohol ganz aufgegeben. Er behinderte ihn einfach in seiner Konzentration. Obwohl Taseldas Wein nicht wie anderer Wein war, überraschte es ihn dennoch, daß er so viel davon getrunken hatte. Als er seine Konzentration nach innen auf seinen Stoffwechsel richtete, um einen Teil des Alkohols aus seinem Kreislauf zu filtern, wurde ihm bewußt, daß da noch etwas anderes war.
    Ein synthetischer Stimmungsverstärker, dachte er. Er stützte sich mit einer Hand an einer Mauer ab und schloß die Augen. Prvodin oder Pryodase oder vielleicht Algarin – Medikamente, die einen freundlich und entgegenkommend stimmten. Leia hatte ihm einmal erzählt, daß es unter den Aristokraten von Coruscant einmal als schick gegolten hatte, vor Abendveranstaltungen Pryodase als Gegenmittel gegen die herrschende Versessenheit auf Duelle einzunehmen. Und bei Arbeitskämpfen oder Scheidungsauseinandersetzungen wurde häufig der Vorwurf erhoben, die eine oder die andere Seite hätte der Gegenseite das Mittel vor den Verhandlungen in den Kaffein geträufelt.
    Es war harmlos und machte nicht süchtig. Nur unvorsichtig machte es und

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