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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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riss eine starke Kraft mich herum. Mir blieb ein Schrei im Hals stecken, als Caleb plötzlich dicht vor mir stand, was mich gleichzeitig beruhigte und in Panik versetzte.
    Caleb hielt mich fest, bis er meine volle Aufmerksamkeit hatte. »Sam. Warum rennst du weg?«
    Er besaß die Unverfrorenheit, wütend auszusehen, als seien Leichen etwas ganz Alltägliches und als sei ich bloß ein bisschen verkrampft.
    Angesichts meiner wachsenden Hysterie erwiderte ich seinen wütenden Blick ganz direkt. »Hast du sie umgebracht?«
    »Nein«, antwortete er bestimmt.
    Wortlos bewertete und verurteilte ich ihn. Mein Gesichtsausdruck war kalt und gefühllos wie Stein.
    »Nicht jede Frau mit Herzproblemen ist meine Schuld. Ich war es nicht. Ich würde nie jemandem wehtun.« Seine Aufrichtigkeit weckte in mir das Verlangen, ihm zu glauben, aber die Beweise gegen ihn türmten sich bis zum Himmel.
    »Und woher kannte sie dann deine Augenfarbe?«, fragte ich.
    Er fuhr zurück. »Was?«
    »Ihre letzten Worte waren was mit violetten Augen. Wer hat hier denn sonst noch violette Augen, Caleb ?«, beschuldigte ich ihn.
    »Keine Ahnung, aber ich war es nicht. Sam, ich … «
    »Lass mich los.« Ich versuchte, mich loszuwinden, aber der eiserne Griff um meine Arme lockerte sich nicht. Ich ging zu Plan B über und wollte ihm das Knie in den Schritt rammen, aber er verhinderte jeden Versuch. Dann fuhr ich die Krallen aus, und er hatte große Mühe, sie von seinen Augen fernzuhalten.
    »Nicht, bevor du mir zuhörst. Ich brauche keine Frauen, um satt zu werden. In der ganzen Zeit, die ich mit dir verbracht habe, habe ich da einmal von dir getrunken?«
    »Und was ist mit der im Buchladen und mit den anderen? Und mit Garrett? Du bist außer Kontrolle, Caleb, und ich kann nicht in deiner Nähe sein.«
    »Das war ein Unfall«, behauptete er und hielt mich immer noch fest. Er hätte mir ohne Weiteres wehtun können, aber er hinderte mich nur am Weglaufen.
    Als ich einsah, dass es keinen Sinn hatte, hörte ich auf, mich zu wehren. »Davon passieren aber ganz schön viele in letzter Zeit. Und woher weiß Nadine von den Anfällen? Was meinte sie damit, dass sie es sich nicht leisten kann, dass sie dich erwischen?«
    Er tat sich sichtlich schwer mit einer Antwort und ließ den Blick über den Parkplatz schweifen auf der Suche nach einer Ausrede oder vielleicht einem Fluchtweg. Er bemühte sich, ruhig zu atmen und rang um Fassung, bevor er sagte: »Sam, nachdem du nun weißt, wer ich bin, und nach allem, was ich dir erzählt habe, ist da die Vorstellung wirklich so schockierend, dass ich vielleicht nicht der Einzige bin?«

15
    I ch brauchte eine Weile, um die Antwort zu begreifen, und dann erstickte ich fast daran.
    Sobald ich wieder klar denken konnte, fand ich meine Stimme wieder. »Du willst mir erzählen, Nadine ist auch so ein fühlendes Wesen?«
    »Nein, aber der Geist in ihr«, berichtigte er. »Sie ist auch ein Cambion – die weibliche Art, von der ich dir erzählt habe.«
    Ich starrte ihn nur an. »Bist du sicher, dass ihr nicht verwandt seid?«
    Er schüttelte den Kopf und ließ mich endlich los. »Unsere Familien sind beide sehr alt, aber sie kommt aus einem älteren Stammbaum. Ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit ich fünfzehn war, also habe ich nach ihr gesucht und herausgefunden, dass sie an der Ostküste studiert. Ich dachte mir, es wäre gut, wenigstens einen zu kennen in einer neuen Stadt, darum bin ich hergezogen. Wie sich herausstellte, suchten wir beide einen Ort, an dem wir unter dem Radar bleiben konnten.«
    »In Williamsburg?«, fragte ich ungläubig.
    »Warum nicht? Ist doch eine schöne Stadt. Ruhig und friedlich«, argumentierte er.
    »Na ja, jedenfalls bevor ihr aufgetaucht seid.« Ich fuhr mir mit einer Hand übers Gesicht in der Hoffnung, das würde meine wirren Gedanken wegwischen. Caleb hatte mir gesagt, dass er und Nadine sich nahestanden, aber es war mir nie in den Sinn gekommen, dass sie auch ein Cambion war. Sie schien so normal. Mehr oder weniger.
    Da ich nicht die volle Verantwortung dafür übernehmen wollte, dass mir das entgangen war, fuhr ich Caleb an: »Warum hast du mir das nicht früher gesagt?«
    »Ich kann doch keine fremden Geheimnisse verraten.«
    Ich trat entgeistert einen Schritt zurück. »Was? Hat sie gedroht, dich zu töten oder so?«
    »Sie muss niemanden bedrohen«, spottete er, doch es klang schwach und wenig überzeugend.
    Ich sah, wie er den Blick abwandte. Das tat er oft, wenn Nadine in der Nähe

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