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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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ansah. »Er spricht oft von dir. Normalerweise beklagt er sich, aber seine Augen glänzen vor Verlangen. Er liebt das Kämpferische in dir.«
    Wow! Nicht leicht, sich so viele Dinge auf einmal anzuhören. Ich war noch nicht bereit, in diesen Spiegel zu schauen, also lenkte ich die Unterhaltung in eine andere Richtung. »Sein Geist mag also willensstarke Frauen?«
    »Nein, das ist es nicht. Frauen werfen sich Caleb ständig an den Hals. Wenn es einer unter Hunderten mal egal ist, ob er lebt oder stirbt, dann ist das ganz erfrischend. Seine menschliche Seite fühlt sich zu dir hingezogen, du faszinierst ihn. Irgendwann wird sein Geist dich erkennen und akzeptieren.«
    Da machte ich mir allerdings keine großen Hoffnungen.
    »Ich kann darüber im Moment nicht nachdenken. Das ist alles neu für mich, und erst mal muss ich dafür sorgen, dass meine Mom wieder in Ordnung kommt.«
    »Das verstehe ich, aber wer von uns weiß, bleibt bei uns. Wir haben Schwierigkeiten loszulassen, daher auch das Problem mit Mr Ross.« Nadine holte tief Luft. »Seine Frau zu verlieren, hat ihn wahnsinnig gemacht. Wir lieben sehr, sehr innig, weil wir es nicht oft tun. Wir können es uns nicht leisten.«
    »Caleb hat dasselbe von mir behauptet.«
    »Vielleicht seid ihr beide füreinander bestimmt.«
    Ich sah sie scharf an. »Können wir uns bitte auf Mr Ross konzentrieren statt aufs Verkuppeln?«
    »Ich sage nur, was ich sehe. Caleb benimmt sich sonst nie so bei einer Frau. In den letzten Jahren war er geradezu unnahbar.«
    »Das will ich meinen. Sein Dad ist ein Killer. Wenn ein Tier lahmt oder krank ist, ist es am besten, es einzuschläfern«, schwadronierte ich.
    »Du klingst wie Caleb. Kennst du den wahren Grund, warum er in den Staaten ist? Um von seinem Vater wegzukommen und der Versuchung zu entgehen, ihn zu töten. Er war entschlossen, das zu tun, was seine Brüder nicht konnten. Caleb hat mir erzählt, dass er zweimal versucht hat, Mr Ross umzubringen: einmal mit Gift, und dann wollte er ihn im Schlaf erschießen.«
    Die Antwort war ein Schlag ins Gesicht. Das klang nicht nach dem Caleb, den ich kannte. »Echt? Was ist passiert?«
    »Offensichtlich hat es nicht geklappt. Caleb sagt, er war nahe dran, aber er konnte es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Unsere Geister sind mit ihrer Quelle verbunden. Ihr Instinkt ist die Selbsterhaltung. Ein Geist wird sich nicht selbst verletzen, und er erlaubt es uns auch nicht.«
    »Also hat Caleb ihn nicht getötet, weil Capone immer noch dicke mit Big Daddys Geist ist.«
    Nadines Lippen zuckten, als sie gegen den Drang zu lachen ankämpfte.
    »Du hast eine komische Art, die Dinge zusammenzufassen«, sagte sie. »Aber ja, das ist das Problem. Je stärker die Verbindung zu einem Geist ist, desto weniger können wir seine Quelle verletzen. Caleb ist seinem Geist nicht nahe. Er hat ihn jahrelang ignoriert und nicht auf unsere Ratschläge gehört. Seine Entfremdung ist Segen und Fluch zugleich. Ich habe gehört, dass er Mr Ross ins Bein geschossen hat. Caleb schießt übrigens ausgezeichnet. Hast du seine Armbrust gesehen?«
    Nadine prahlte, als wäre ein schießwütiger Freund etwas ganz Alltägliches. Aber wenigstens erklärte das Mr Ross’ Hinken.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich, um das Gespräch wieder auf unser akutes Problem zu lenken.
    »Du kannst mir sagen, ob du Caleb liebst oder nicht.«
    Ich blickte sie finster an. »Oh, dann willst du mich jetzt also in die Zange nehmen?«
    »Besser ich als Calebs Brüder. Die können sich nicht so gut benehmen.« Sie sah mich einen Augenblick an und wiederholte ihre Frage. »Liebst du ihn?«
    »Wenn ja, erkenne ich es nicht. Ich habe keinen Vergleich. Ich hege tiefe Gefühle, aber das könnte alles heißen. Außerdem schleppt er genug Ballast mit sich herum, um ein Kreuzfahrtschiff zu versenken. Wie könnte ich jemals darüber hinwegkommen?«
    Nadine nickte. »Verstehst du jetzt, warum wir nicht so unbekümmert lieben können wie andere? Nur eine starke Person kann uns so lieben, wie wir sind, und wenn wir diese Person finden, können wir sie unmöglich wieder gehen lassen. Ich kenne die Trauer um eine verlorene Liebe, diesen Schmerz wünsche ich niemandem. Wenn du dir also nicht sicher bist, musst du es jetzt beenden, bevor es zu spät ist, bevor sein Geist sich daran gewöhnt hat, in deiner Nähe zu sein.«
    »Das klingt unheimlich.«
    »Muss es nicht sein, wenn du genauso empfindest. Du musst dir nur sicher sein. Um deinetwillen und auch wegen

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