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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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vielleicht meine Schuld. Ich habe Haden etwas von meiner Energie gegeben. Vielleicht hast du das gemerkt. Tut mir leid.«
    Mia steckte den Kopf herein. »Ich muss los. Ich bring dir nachher deinen Rucksack vorbei. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.«
    Ich winkte ihr nickend zu und konzentrierte mich dann wieder auf den Anruf. »Das nächste Mal warnst du mich aber lieber vor. Wie viel hast du ihm gegeben?«
    »Anscheinend etwas zu viel, aber er hat große Schmerzen. Ich wollte nicht, dass es sich auf dich auswirkt. Du reagierst plötzlich so empfindlich auf mich, ich muss in Zukunft vorsichtiger sein. Das ist interessant.« Es wurde still in der Leitung, und ich spürte eine Bewegung auf meiner Haut. Etwas strich mir an der Hüfte entlang. Ich wusste, dass es seine Finger waren.
    »Hör auf, das kitzelt«, protestierte ich und kämpfte gegen ein Lächeln an.
    »Soll es auch. Ich will herausfinden, wie das funktioniert. Anscheinend kannst du mich spüren, wenn wir beide aneinander denken. Ich glaube, die einzige Ausnahme sind Schmerzen und Übelkeit. Das kommt ungebeten. Davon abgesehen, kann ich durch Konzentration fühlen, was du fühlst. Alles.«
    »Alles? Also, wenn ich was Verdorbenes esse oder zu viel Kaffee trinke oder auf einer Party betrunken bin, dann wird dir auch schlecht?«, fragte ich.
    »Yep.«
    Ich rieb mir die Stirn und fragte: »Und wenn ich mich einer Schönheitsoperation unterziehe oder eine neue Niere bekomme, spürst du dann das Skalpell? Blutest du dann auch?«
    »Wahrscheinlich. Vielleicht muss ich dann auch ins Krankenhaus, aber ich fühle keine Schmerzen, wenn du keine fühlst.«
    »Na gut, aber was ist, wenn wir irgendwann mal Kinder haben? Spürst du dann auch die Tritte im Bauch, und ist dir dann auch morgens schlecht? Ooh, und was ist mit den Wehen?«
    »Äh, Sam? Darüber will ich jetzt nicht reden. Können wir erst mal den Abschlussball hinter uns bringen?«, spottete er, eindeutig verstört von der Vorstellung, dass wir fruchtbar waren und uns mehren konnten. »Wir haben noch genug Zeit, das alles zu begreifen. Es wird nicht einfach, aber das war es ja nie mit uns.«
    »Da hast du recht.« Ich lächelte wieder. Das war eine neue Dimension in unserer Beziehung, die wir erkunden mussten. Ein Teil von mir bedauerte, dass wir nicht gewartet hatten, dass wir noch nicht bereit waren, mit dem umzugehen, was zu dieser Verbindung gehörte. Aber das Gefühl, so allumfassend zu jemandem zu gehören, machte die Zweifel etwas leichter.
    Erinnerungen an die Stunden in seinem Zimmer waren mir schon den ganzen Tag durch den Kopf geschossen, und jetzt war es nicht anders. Allein der Gedanke an ihn und gewisse Teile von ihm machten mich schon wieder schwindelig, also versuchte ich, das Thema zu wechseln. »Wie geht es Haden?«
    »Er ist ziemlich wirr. Redet dauernd von Mom.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ooh, das ist nicht gut. So nützt er uns im Moment gar nichts. Bist du sicher, dass Michael die Kombination nicht kennt?«
    »Ja. Haden hat sich darum gekümmert. Er ist der Verantwortungsbewusstere von beiden.« Er kicherte. »Er sagte nur, es sei ein sechsstelliger Code. Das könnte alles bedeuten.«
    Durch den Spalt im Vorhang sah ich einen dunkelhaarigen Jungen vor Mrs Lafayes Schreibtisch stehen. Er drehte mir den Rücken zu, daher konnte ich nicht erkennen, wer es war. Er murmelte ihr etwas zu, und sie stand auf. Die Hose raschelte wieder, und dann schloss sich die Tür zum Krankenzimmer mit einem resoluten Klicken.
    »Sam, bist du noch dran?«, fragte Caleb.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, mich zu konzentrieren. »Ja, ich bin noch da. Was hast du gerade gesagt?«
    »Ruiz hat ein paar Wachen vor Hadens Zimmer gestellt. Wenigstens müssen wir uns keine Sorgen darum machen, dass Tobias sich an uns ranschleicht.«
    »Gut. Hör zu, ich fahre kurz zu Hause vorbei, dann komme ich  … «
    Ein schwerer dunkelgrüner Gegenstand flog durch den Vorhang. Erst als er über den Boden rutschte und an die Wand knallte, erkannte ich meinen Bücherrucksack. Jemand musste ihn für mich aus dem Kursraum geholt haben, aber dieser Jemand musste doch nicht so rüde damit umgehen. Der Vorhang wurde mit einem Ruck zurückgerissen, und ich blickte auf, um zu schauen, wer der aggressive Lieferant war.
    Ich wich zurück und starrte zu dem Jungen vor mir hoch. »Dougie? Was machst du denn hier?«
    Er lächelte strahlend, wie er es immer tat, wenn wir den neusten Klatsch und Tratsch austauschten. Aber er war nicht

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