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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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tun hatte. Ein flüchtiger Blick aus dem Augenwinkel genügte, und schon gehörte sie ihm.
    Er kniete sich vor sie und löste die Handtücher aus ihrer Umklammerung. »Geh ruhig, wenn du willst, Sam. Ich weiß, wie du bist, wenn das geschieht«, warnte er mich über die Schulter. »Ich hatte schon bestellt, bevor du vorbeikamst. Ich hatte dich nicht erwartet.«
    Ich rutschte unbehaglich auf meinem Platz herum. Diese Art von Zimmerservice wurde ganz sicher nicht in der Hotelbroschüre erwähnt. Ich fühlte mich sehr unwohl in meiner Haut, und es war wenig hilfreich, dass Caleb diese arme Frau als Menüpunkt auf einer Speisekarte betrachtete.
    »Äh, Caleb, kann ich mal eine Sekunde mit dir reden?« Ich stand auf und marschierte in den kleinen Küchenbereich. Caleb folgte mir leise fluchend.
    Als wir in der Küche ungestört waren, fuhr ich ihn mit geballten Fäusten an. »Hast du den Verstand verloren? Ruiz hat gesagt, das darfst du nicht.«
    Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, eindeutig verärgert, dass ich seine Mahlzeit unterbrochen hatte. »Ruiz ist nicht hier, und ich kann mich nicht zu Tode hungern. Das würde nur noch mehr Probleme verursachen, auf die wir alle nicht gefasst sind. Das solltest du doch am besten wissen.«
    »Gut, dann  … « Ich schüttelte meine Jacke ab und schob die Pulloverärmel hoch. »Trink von mir. Das ist sicherer.«
    Sein Blick wanderte von oben bis unten über meinen Körper, doch er erwog die Möglichkeit nur eine Sekunde lang, bevor er wegsah. »Nein, ist es nicht. Ich hätte dich gestern Abend nicht von mir trinken lassen sollen. Versteh das nicht falsch. Capone will, dass du seine Gefährtin wirst, und ich will das auch. Wenn ich einmal anfange, werde ich nicht mehr aufhören können, und ich will nicht riskieren, bei dir zu weit zu gehen. Wir gehen die Verbindung zu unseren eigenen Bedingungen ein und nicht zu denen von jemand anderem.«
    »Und bis es so weit ist, gehst du einfach auf das Reinigungspersonal los«, hielt ich dagegen.
    Caleb seufzte gereizt. »Mit Fremden ist das anders. Ich bin nicht mit ihnen verbunden. Ich habe keine emotionale Bindung zu ihnen, und keine führt mich in Versuchung wie du. Sie ist nicht die erste Spenderin heute, und sie wird nicht die letzte sein. Ich weiß, was ich tue.«
    Es gab noch mehr Frauen? Ging’s noch? »Hör mal, ich verstehe ja, dass du Hunger hast, aber  – «
    »Ich kann dich nicht haben, Sam, nicht so, wie ich es brauche, also muss ich mich mit der nächstbesten Lösung zufriedengeben. Im Moment reicht das.«
    Ich verschränkte die Arme über der Brust und wich nicht von der Stelle. »Schön. Dann bleibe ich eben hier und passe auf, dass du es nicht übertreibst.«
    »Wie du willst, aber ich spüre einen ernsthaften Mangel an Vertrauen in dieser Beziehung«, sagte er mit einem spöttischen Grinsen, bevor er die Küche verließ. Er kehrte zum Sofa zurück, wo das brave Zimmermädchen wie befohlen wartete.
    Er setzte sich neben sie und zog sie sanft an sich. Unter beruhigendem Flüstern griff er der Frau in den Nacken, und sie legte ihren Kopf erwartungsvoll und bereitwillig nach hinten. Diese Reaktion kannte ich gut. Ich hatte jedes Mal eine Gänsehaut bekommen, wenn er mich ansah, wenn er mich näher zu sich lockte. Ich erinnerte mich an die Wärme seines Mundes, der über meine Haut tanzte und nippende Küsse auf meinen Hals setzte.
    Ich hätte mir das nicht ansehen sollen. Es war auf vielerlei Art falsch und zwang mich, die Dynamik unserer schicksalhaften Verbindung noch mal zu überdenken. Würden wir zu einem dieser komischen Swingerpärchen werden, die bei Dinnerpartys die Partner tauschten? Ich hätte das unterbrechen, Caleb den Kopf waschen und der Frau sagen sollen, sie möge um ihr Leben rennen, aber meine Füße waren wie festgewachsen.
    Außerdem sah es wirklich köstlich aus, als würde ich jemandem zuschauen, der einen saftigen Burger mit allen Extras verspeiste und mich nicht einmal abbeißen ließ. Ich kam gerade vom Abendessen mit meinem Vater, aber Lilith wälzte und wand sich in mir, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen.
    Das Zimmermädchen erwiderte den Kuss, bog den Rücken durch und legte den Kopf nach hinten wie die Heldin auf dem Cover eines Liebesromans. Sie verkrallte sich in sein Hemd und sein Haar in dem verzweifelten Versuch, ihm noch näher zu kommen. Ihre Lippen teilten sich, und ein silbriger Lichtfaden verschwand in seinem Mund. In dem Augenblick, als er ihn einatmete, traf ein

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