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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Hand aus, an der mein Rucksack baumelte. »Vergiss den nicht.«
    Ich entriss ihm den Rucksack und stürmte aus dem Zimmer. Ich bereute es, überhaupt hergekommen zu sein.

5
    S iebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig!« Ich brach auf dem Boden zusammen und starrte asthmatisch pfeifend an die Decke. Meine Bauchmuskeln brannten und krampften, mein verschwitztes T-S hirt klebte mir am Körper, ich roch widerlich, aber ich fühlte mich großartig. Sport war ein wunderbares Ventil für Aggressionen, und nichts war besser geeignet als Tae Bo. Ich boxte und kickte über eine Stunde lang und stellte mir dabei vor, wie meine Faust nicht in die Luft schoss, sondern in Calebs Gesicht.
    Die kleine Show in seinem Zimmer hatte mich richtig wütend gemacht, und auf der Heimfahrt hatte ich geflucht wie ein Droschkenkutscher. Jede Wiederholung des Zwischenfalls vor meinem inneren Auge machte mich noch wütender, aber ich konnte nicht so recht sagen, warum. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder rollte ich mich zusammen und heulte die ganze Nacht, oder ich steckte die Energie in etwas Konstruktives, also entschied ich mich für ein spätabendliches Work-out.
    Außerdem hatte Mia mit ihrem kleinen Seitenhieb auf meine Rettungsringe einen wunden Punkt getroffen. Mein Schulpsychologe würde sagen, sie hatte nur ihre Gefühle ausgelebt, aber die Wahrheit kam oft in Momenten der Wut ans Licht. Wie dem auch sei, es war an der Zeit, vom Esstisch aufzustehen und wieder fit zu werden. Nur weil ich ein übernatürlicher Männermagnet war, durfte ich mich noch lange nicht gehen lassen. Schließlich hatte ich einen Freund, für den ich hübsch aussehen wollte. Zumindest hatte ich das gedacht.
    Ich öffnete das Fenster zum Lüften, denn in meinem Zimmer müffelte es inzwischen wie in einer alten Sportsocke. Während ich mich zum Duschen auszog, wurde es dunkel um mich. Der Strom fiel aus und mit ihm all die schwachen elektrischen Hintergrundgeräusche. Ich konnte die Straßenlaternen draußen sehen, also war nur unser Haus betroffen. Normalerweise wäre ich vor Angst gestorben, aber da das schon zum dritten Mal heute Abend passierte, war ich nur sauer.
    Ich riss die Tür auf und schrie in den Flur: »Mom!«
    »Tut mir leid, Schatz! Eine Sekunde!«, rief sie von unten.
    Ich schlüpfte hastig in meine Kleidung, tastete mich an der Wand entlang und verließ mich auf meine Erinnerung und die Gewohnheit, um nach unten zu finden. »Was machst du da?«, fragte ich.
    »Ich versuche bloß, diese Lichterkette zum Leuchten zu bringen. Eine der Birnen ist kaputt, und jetzt funktioniert das ganze Ding nicht.« Mom stand an der Eingangstür mit einer Lichterkette und einem Fernglas in der Hand.
    Ich stöhnte und ging zur Tür. Sie war also im dritten Stadium des Weihnachtswahns angelangt.
    Phase drei: der Vorgarten.
    Mom machte keine halben Sachen. Wenn etwas also blinkte, piepte oder glitzerte, stand es wahrscheinlich in unserem Garten und blendete die Vorbeifahrenden. Da sie sich dieses Jahr etwas Dezenteres vorgenommen hatte, musste sie sich einschränken, und das machte sie verrückt. Dass sie von der Idee des perfekten Weihnachtsfestes besessen war, kam aber mir und meiner heißen Dusche in die Quere, und das ging einfach gar nicht. »Mom, du musst damit aufhören. Mach dich mal locker.«
    »Psst!« Sie trat auf die Veranda und ließ die Wärme aus dem Haus entweichen, um die Nachbarn auf der anderen Straßenseite auszuspionieren. Mit dem Fernglas vor den Augen, machte sie sich ein Bild von der Konkurrenz. »Sieh sie dir an. Die finden sich ja so toll mit ihren Halogenlichtern und der Surroundanlage.«
    Ich folgte ihrem Blick in den Garten gegenüber. Er war immer perfekt gepflegt und blieb das ganze Jahr über grün, und ich musste zugeben, dass ihre Deko ziemlich beeindruckend war. Das Jesuskind und seine Leute standen auf dem Rasen und wurden aus dem Krippeninneren sanft erleuchtet. Ein Paar zwei Meter fünfzig große Engel bewachten die Szene. Ihre Heiligenscheine blinkten im Takt zu Stille Nacht . »Die Cunninghams haben dieses Jahr auch ein neues Motto«, bemerkte ich.
    »Eine Krippe. Wie originell«, höhnte Mom. »Ganz plötzlich beschließen sie, was Neues zu machen. Haben die unser Telefon abgehört oder was?« Sie sah wieder durchs Fernglas. »Sie werden nicht gewinnen. Nicht dieses Jahr. Oh, verdammt, ich glaube, sie hat mich gesehen! Duck dich, Schätzchen!« Mom tauchte hinter dem Verandageländer ab.
    Ich weigerte mich, sie in ihrem Wahn auch

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