Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
Vom Netzwerk:
drängte Michael.
    »Mach was noch mal? Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Komm schon, Caleb, du schaffst das. Komm schon.«
    »Lass mich durch!«, rief ich, als Hadens Arm sich um meine Taille legte und mich zwischen sie zog. Ich sah auf Caleb hinunter und suchte nach der Sensation, aber er lag so bewegungslos da wie zuvor.
    »Guckt hin, da«, sagte Michael.
    Wir blickten auf die Stelle, auf die er zeigte, und schnappten nach Luft. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, und Tränen kullerten über meine Wangen. Meine Brust zog sich vor unbändiger Freude zusammen. Nicht einmal das Energietrinken brachte so viel Befriedigung wie dieses kleine Zeichen der Hoffnung.
    Ich unterdrückte einen Schluchzer und beugte mich hinunter, um jeden einzelnen der Finger zu küssen, die unter meinen Lippen zuckten.

14
    C aleb bewegte seine Hand.
    Für jeden anderen wäre das kein Grund gewesen, wie von der Tarantel gestochen herumzurennen und es von allen Dächern zu schreien, aber das hielt mich nicht davon ab, Rad schlagend den Flur hinunterzuwirbeln. Wieder verhörten mich die Brüder wegen meines seltsamen Verhaltens, aber nicht mal ihr Misstrauen konnte mir die gute Laune verderben. Als die Besuchszeit vorüber war, ging ich Olivenöl kaufen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Aber zuerst musste ich mir ein Siegeseis gönnen.
    Das Ereignis schrie nach der göttlichen Dreifaltigkeit: Eiscreme, Sirup und Schlagsahne. Trotz des kalten Wetters reichte die Schlange einmal um den Parkplatz der kleinen Eisbude, aber für den Moment, in dem meine Zunge in das süße Nirvana eintauchte, hatte sich das Warten schon gelohnt. Nachdem ich diesen Punkt abgehakt hatte, setzte ich meine Mission fort.
    Ich fuhr zu dem piekfeinen Supermarkt am anderen Ende der Stadt statt zum siffigen Laden bei mir um die Ecke, und stellte erleichtert fest, dass man hier die Fleischtheke nicht schon vom Parkplatz aus riechen konnte. Während ich meinen Eisrest schlürfte, schob ich einen quietschenden Einkaufswagen zwischen den Gewürzregalen hindurch. Haden hatte gesagt, es müsse rein und unraffiniert sein, also steuerte ich die Bioabteilung an. In diesem Bereich war ich eine Fremde, und all der umweltfreundliche Biokram, der nach gar nichts schmeckte, machte mich ganz kribbelig.
    Die ganze Abteilung unterschied sich deutlich von den übrigen. Ich sah zwei Männer mit gepuderten Perücken und Strümpfen, die vor einem Regal standen und Tofupreise verglichen. Egal, wie oft ich die Schauspieler in ihren historischen Kostümen sah, ich brauchte immer eine Sekunde, bis ich den anfänglichen Schock überwunden hatte und sich der surreale Eindruck abschwächte. Sie steckten nicht in den üblichen Farmarbeiter- oder Politikerkostümen, sondern stellten vornehme Leute aus früherer Zeit dar, mit sackartigen Reithosen, einem schwarzen Dreispitz und passender Weste mit Messingknöpfen.
    Von altertümlicher Sprache war allerdings nichts zu hören, als die beiden die Köpfe zusammensteckten und sich zankten wie ein altes Ehepaar. Als sie mich mit dem Gesichtsausdruck eines verirrten Waisenkindes dort stehen sahen, erbarmten sie sich meiner. Unter ausuferndem Gebrauch von Kosenamen wie »Schätzchen« und »Süße« zeigten sie mir das richtige Regal und boten Informationen über Bioessen und alternatives Leben an.
    »Oh, das ist gut, schmeckt super auf Knoblauchbrot«, kommentierte der Kleinere von beiden, während er sein Halstuch lockerte.
    »Nein, sie hat gesagt, sie sucht reines Öl – ohne Zusätze. Stell das zurück. Hm, mal sehen. Die sind alle ziemlich gut, aber wenn du ein bisschen was investieren willst, würde ich das hier empfehlen.« Der Größere mit der Schleife im Zopf griff nach oben und zog eine kleine, dekorative Flasche aus dem obersten Regal. Sie war nicht größer als ein Salzstreuer, was nur bedeuten konnte, dass sie weit außerhalb meines Budgets lag.
    »Das ist Dio Bellucci, der Lamborghini unter den Olivenölen. Alle berühmten Köche benutzen das.« Er drehte die Flasche um, damit ich das Etikett sehen konnte.
    Als ich das Preisschild am Regal erspähte, fiel ich fast in Ohnmacht. »Vierzig Mücken! Für das bisschen?«
    Der Zopfmann stemmte die Hände in die Hüften. »Was erwartest du? Dio Bellucci hat nun mal seinen Preis.«
    »Hat der Name was Besonderes zu bedeuten?«
    Der Kleinere erbleichte, schnappte nach Luft und hielt sich die Hand vor den Mund. »Das ist eine der bekanntesten Firmen der Welt. Ihre Produkte werden in einem Kloster in

Weitere Kostenlose Bücher