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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ihrem Versteck neben der Landstraße ein Auto kommen sahen, griff Milton zum Handy, um Reuben anzurufen. Doch egal, welche Tasten er drückte, er hörte keinen Rufton. Er warf einen Blick auf das Handy, und ihm wurde flau.
    Befremdet musterte Caleb ihn, während die Scheinwerferkegel näher kamen.
    »Nun ruf sie doch schon an!«
    »Ich krieg keine Verbindung.«
    »Was?«
    »Ich bekomme keine Verbindung zustande. Wir sind offenbar in einem Funkloch. Ich kann sie nicht erreichen.«
    Caleb deutete auf das Auto. »In der Karre sitzt wahrscheinlich ein Mörder.«
    »Ich kann’s nicht ändern.«
    »Verdammtes technisches Scheißspielzeug!«, wetterte Caleb. »Wenn man es am nötigsten braucht, taugt es nichts.« Der Wagen bog von der Landstraße ab und fuhr auf Reinkes Haus zu. »Das ist Tyler Reinkes Kiste«, sagte Caleb. »Ich hab sie erkannt.«
    »Ich weiß, ich auch.« Milton drohte wieder einmal in Panik zu geraten. »Was sollen wir nun anfangen?«
    Caleb ließ den Motor an. »Jedenfalls lasse ich nicht zu, dass Oliver und Reuben abgemurkst werden, während wir hier sitzen und uns über nutzlose technische Scheiße ärgern. Halt dich fest!«
    Milton klammerte sich an den Haltegriff, als Caleb aufs Gaspedal trat und der Malibu vorwärtsschoss. Mit kreischenden Reifen jagte der Wagen auf die Landstraße. In einem Höllentempo folgte Caleb dem anderen Wagen. Während der Malibu die Landstraße entlangschleuderte, drückte Caleb auf die Hupe. Was er Stone über diese Hupe gesagt hatte, war kein Scherz gewesen: Sie war ohrenbetäubend laut und klang wie eine Mischung aus Luftschutzsirene und Zugsignal.
    Reinke blickte über die Schulter, als der Malibu in rasender Fahrt heranjagte und mit gellender Hupe überholte. »Das sind mal wieder bekloppte Teenies, die Spritztouren durch die Pampa machen«, brummte er Peters zu. »Kommt hier andauernd vor.«
    In Reinkes Haus stürzten Stone und Reuben ans Schlafzimmerfenster, als sie Calebs Gehupe hörten, und sahen auf der Zufahrt Autoscheinwerfer.
    »Ach du Schande, das ist Reinke«, rief Reuben.
    »Und sein Komplize«, sagte Stone, als die beiden Männer aus dem Wagen stiegen. Dann sah er auf der Landstraße den Malibu vorübersausen. »Ich hatte doch gesagt, sie sollen uns anrufen , nicht wie die gesengten Säue durch die Landschaft jagen«, fügte er gereizt hinzu. Sie stürmten hinunter. In letzter Sekunde grapschte Stone nach Reubens Hemd und hielt ihn fest, ehe er in den Erfassungsbereich des an der vorderen Haustür installierten Infrarot-Bewegungsmelders laufen konnte. Auf dem Fußboden setzten sie die Flucht kriechend fort, während Reinke die Haustür aufsperrte. Sie hatten die Küche erreicht, als die Tür aufschwang und die Alarmanlage zu piepsen begann. Reinke tippte den Code ein, und das Piepen verstummte.
    »Alles klar«, raunte Stone. »Die Anlage ist abgeschaltet, wir können uns durch die Hintertür verziehen.«
    Reuben bewegte sich, so leise er konnte. Unterdessen tappten Schritte durchs Haus. Stone und Reuben schlüpften ins Freie, schlossen die Tür und bogen um die Hausecke.
    Und liefen Warren Peters in die Arme, der eine Mülltonne hinter das Haus rollte.
    »Was zum…« Weiter kam Peters nicht, denn Reubens Faust traf den NIC-Mitarbeiter mit solcher Wucht, dass der sich überschlug. Reuben und Stone flitzten zum Kradgespann und saßen auf. Reuben warf den Motor an, als plötzlich Reinke, der den Lärm gehört hatte, aus dem Haus gestürmt kam.
    Er sah Stone und Reuben, rannte auf sie zu und schob unterwegs die Hand unters Jackett. Er hatte freies Schussfeld. Womit er nicht rechnete, war ein rostiger Malibu, der auf zwei Reifen auf ihn zuschlingerte, an dessen Steuer ein aufgebrachter Antiquar saß und auf dessen Beifahrersitz ein zwangskrankes Genie hockte, das in panischem Entsetzen an den Fingern abzählte.
    »Heilige Mutter Gottes!«, rief Milton, als Reinke über die Windschutzscheibe rollte, übers Fahrzeugdach rutschte und hinter dem Heck auf den Rasen segelte. Dann setzte Milton das ritualisierte Abzählen fort.
    Inzwischen hatte Peters sich aufgerappelt. Doch schon hatte Caleb – dessen Körper und Geist anscheinend ein jugendlicher Dämon begeistert in Besitz genommen hatte – den Rückwärtsgang eingelegt. Nun trat er den Gashebel bis zum Bodenblech durch. Der Malibu schoss mit röhrendem Motor rückwärts, und die Räder spritzten den Kies der Zufahrt umher, als ratterte ein Maschinengewehr.
    Peters schrie auf, als der Wagen heranjaulte. Er

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