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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zog sie ein zutiefst gekränktes Gesicht. »Was das heißen soll? Dass ich lüge?«
    »Nein, so hab ich ’s nicht gemeint.«
    »Ich keine Lügnerin bin. Ich versuche Gutes tun, sonst nichts.«
    »Ich unterstelle doch gar nicht…«
    Adelphia unterbrach ihn. »Ich nichts mehr sage. Schluss mit Lügen!«
    Alex musste an einer Ampel halten. Adelphia riss die Wagentür auf, stieg aus und stapfte davon.
    »Adelphia«, rief Alex ihr nach.
    »Lass sie sich erst mal abregen«, empfahl Kate. »Sie hat sich bald wieder beruhigt.«
    »Dafür bleibt mir keine Zeit. Ich fliege morgen früh ab.«
    »Und ich habe ab morgen Urlaub.«
    »Was? Seit wann denn das?«
    »Nach dem gestrigen Abend hatte ich das Gefühl, Urlaub zu brauchen, also habe ich mir eine Woche frei genommen. Vielleicht sehen wir uns in Brennan. Wie ich höre, soll da richtig was abgehen.«
    »Wahrscheinlich ist es eine Kuhweide, auf der zufällig ein späterer Präsident geboren wurde.«
    »Und möglicherweise finde ich die Zeit, mir genauer anzusehen, was Mr. Stone und seine Freunde eigentlich treiben.«
    Beunruhigt sah Alex sie an. »Kate, ich halte das für keinen guten Einfall.«
    »Oder ich kann versuchen, die Typen zu finden, die uns beseitigen wollten. Ich richte mich nach dir.«
    In gespielter Verzweiflung warf Alex die Hände hoch. »Also gut, also gut. Sieh Oliver und seinen Freunden auf die Finger. Das dürfte wohl das kleinere Übel sein, verdammt.«
    »Jawohl, Sir.« Kate tippte sich wie bei einem militärischen Gruß an die Schläfe.

KAPITEL 48

    Die Secret-Service-Vorausgruppe landete um sieben Uhr morgens in Pittsburgh, und aus den Flugzeugen rollte das Äquivalent einer kleinen Armee, um schnurstracks nach Brennan zu fahren. Jedes Jahr reiste der Präsident hunderte Male, und jedes Mal musste der Secret Service einige Tage vorher mit einer umfangreichen Truppe an dem vorgesehenen Bestimmungsort zur Stelle sein, an dem die Agenten dann gemeinschaftlich Tausende Stunden investierten, um zu gewährleisten, dass der Aufenthalt des Präsidenten, was die Sicherheit betraf, ohne besondere Vorkommnisse verlief.
    Im derzeitigen Wahlkampf hatte der Präsident zahlreiche Reisen geplant; er wollte fast pausenlos von einem Bundesstaat zum nächsten fliegen, sodass bereits mehrere Vorausgruppen unterwegs waren – ein Umstand, der an die Personalstärke des Secret Service erhöhte Anforderungen stellte. Unter normalen Umständen hatte eine Vorausgruppe für ihre Vorarbeit eine volle Woche Zeit, doch in Anbetracht der vielen Auftritte, die Präsident Brennan auf dieser Wahlkampftour plante, musste der Secret Service Prioritäten setzen. Für Veranstaltungen, denen man einen geringen Risikofaktor beimaß, legte man eine kürzere Vorbereitungsfrist fest. Bei höherer Risikoeinstufung konnte sich die Vorausgruppe für die Vorbereitungen mindestens eine Woche Zeit nehmen. Aus verschiedenen Gründen hatte man den Event in Brennan, Pennsylvania, als weitgehend ungefährlich eingeschätzt. Für Alex Ford und den Rest der Vorausgruppe hatte das allerdings nur eine Konsequenz: Sie mussten die Arbeit einer Woche binnen weniger Tage bewältigen.
    Der Secret Service quartierte sich in Brennans größtem Hotel ein und nahm eine ganze Etage in Beschlag. Zu Ehren des Präsidenten war das Hotel erst kürzlich nach Brennans Vornamen in Sir James Hotel umbenannt worden. Das entlockte den Agenten der Vorausgruppe ungefähr zehn Minuten lang allerlei ironische Seitenhiebe, bis ihre Vorgesetzten in Hörweite kamen. Ein Zimmer baute man in ein Kommunikationszentrum um; dafür wurden sämtliche Möbel entfernt, und man untersuchte die Räumlichkeit mit aller Sorgfalt auf Wanzen. Von nun an gab es dort bis zur Abreise des Secret Service keinen Zimmerservice und keine Putztätigkeit mehr.
    Am Nachmittag besprach sich der Secret Service mit Angehörigen der örtlichen Schutzpolizei. In Alex’ Anwesenheit wies der Chef der Vorausgruppe die Polizeikader in die Lage ein, während Informationsmappen verteilt wurden.
    »Denken Sie immer daran«, ermahnte er die Polizisten. »In einem anderen Saal dieser Ortschaft, vielleicht gar nicht weit von hier, könnte eine andere Gruppe von Menschen sitzen, die das genaue Gegenteil von dem erreichen will, was wir erreichen wollen.«
    Alex hatte solche Sprüche schon oft gehört. Und als er unauffällig durch den Saal blickte, konnte er sich nicht vorstellen, dass allzu viele andere sie für bare Münze nahmen. Dennoch wollte Alex schon aufgrund seiner

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