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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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näherten sich, und ihm antwortete – ebenfalls auf Farsi – Achmeds Stimme.
    »Was willst du, Adnan?«
    »Mit dir reden.«
    »Ich bin beschäftigt.«
    »Es müsste alles fertig sein, Achmed. Gibt es ein Problem?«
    Die Tür wurde geöffnet, und Achmed sah ihn mit finsteren Blicken an. »Ich habe keine Probleme«, erwiderte Achmed. Er trat beiseite und ließ Adnan in die Autowerkstatt.
    »Ich halte es für sinnvoll, noch einmal alles durchzusprechen«, sagte Adnan und ließ sich neben der Werkbank auf einem Stuhl nieder. Sein Blick erfasste das Fahrzeug, das am folgenden Tag eine so wichtige Rolle spielen sollte. Er nickte. »Es sieht gut aus, Achmed. Du hast vorzügliche Arbeit geleistet.«
    »Der morgige Tag wird zeigen, ob wir vorzügliche Arbeit geleistet haben oder nicht«, antwortete Achmed. Er und Adnan brauchten zwanzig Minuten, um sich abermals genau über die ihnen zugeteilten Aufgaben zu verständigen. »Um uns mache ich mir keine Sorgen«, äußerte Achmed verdrossen. »Beunruhigt bin ich nur wegen der Frau. Wer ist sie? Welches Training hat sie absolviert?«
    »Das geht uns nichts an«, meinte Adnan. »Sie wurde auserwählt, also wird sie ihre Aufgabe gut erfüllen.«
    »Frauen taugen nur zum Gebären, Kochen und Hausputz.«
    »Du lebst in der Vergangenheit, mein Freund«, hielt Adnan ihm vor.
    »Die moslemische Vergangenheit war glorreich. Wir hatten von allem das Beste.«
    »Die Welt hat uns überholt, Achmed. Um wieder Größe zu erringen, müssen wir Moslems mit der Welt gehen, ihr zeigen, wozu wir fähig sind. Und wir sind zu großen Dingen imstande.«
    Achmed spie auf den Fußboden. » Das ist meine Haltung zur Welt. Sie soll uns in Ruhe lassen.«
    »Wenn der morgige Tag vorbei ist, werden wir sehen, wer recht hat.«
    Langsam schüttelte Achmed den Kopf. »Du bist zu leichtgläubig. Du vertraust zu sehr diesem Amerikaner, der uns befehligt.«
    »Er mag Amerikaner sein, aber er ist mutig und weiß, was er tut.« Adnan musterte den Iraner streng.
    »Ich kenne meine Aufgabe«, sagte Achmed nach kurzem Schweigen.
    »Ja, du wirst sie ausführen«, sagte Adnan, stand auf und wandte sich zum Gehen. »Und ich will dabei sein und darauf achten.«
    »Bildest du dir ein, ich bräuchte einen Iraker, um mir auf den rechten Weg zu helfen?«, ereiferte sich Achmed.
    »Morgen sind wir keine Iraker, Iraner oder Afghanen«, äußerte Adnan. »Wir sind Moslems, die Gott die Treue halten.«
    »Zweifle nicht an meiner Gläubigkeit, Adnan«, warnte Achmed ihn mit bedrohlicher Stimme.
    »Ich zweifle nicht. Nur Gott hat das Recht, die Seele seiner Anhänger zu prüfen.« Adnan ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. »Wir sehen uns morgen, Achmed.«
    »Wir sehen uns im Paradies«, verhieß Achmed.

KAPITEL 51

    Air Force One landete um 13 Uhr auf dem Pittsburgh International Airport. Der übrige Flugverkehr war vollständig umgeleitet worden, und so würde es wieder sein, wenn Air Force One später abflog. Die lange Fahrzeugkolonne stand zur Abfahrt bereit. Für den Autokorso des Präsidenten galt eine grundlegende Regel, die man nur auf eigenes Risiko ignorierte: Sobald sich im Ungetüm das Gesäß des Präsidenten auf das Sitzpolster senkte, fuhr die Kolonne los. Wer dann nicht seinen Platz in einem der anderen Wagen belegt hatte, blieb schlicht und einfach zurück.
    Die Straße, die der Autokorso des Präsidenten nach Brennan nehmen sollte, war längst vom Secret Service gesperrt und abgeriegelt worden, und etliche Autofahrer saßen schlecht gelaunt in ihren Wagen und sahen irgendwann das Ungetüm und die restlichen 26 Fahrzeuge vorüberrollen. In der Präsidentenlimousine saßen Brennan, seine Gattin, die Wahlkampfleiterin, der Gouverneur von Pennsylvania und Carter Gray.
    Als der Autokorso auf den Festplatz fuhr, hatten sich dort schon über 10000 Zuschauer versammelt, die Fähnchen und Schilder schwangen, um ihre Solidarität mit dem Heimatort und dessen Namenspatron zu bekunden. Außerhalb der Umzäunung standen Fahrzeuge regionaler und überregionaler Berichterstatter, und zu den tadellos frisierten Moderatoren und Moderatorinnen hatten sich erheblich jüngere und coolere, aber ebenso makellos frisierte Nachrichtenhäppchen-Quasselstrippen der mehr auf hip getrimmten Kabelsender gesellt. Gemeinsam gedachten sie der Nation und der Welt das Ereignis zu übertragen, wenn auch mit unterschiedlichen Ansätzen; die jüngeren Sprecher nahmen zu der ganzen Veranstaltung eine habituell zynischere Haltung ein, wie

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