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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sich leicht absehen ließ.
    Alex Ford hatte seinen Platz nahe des Podiums, rückte aber zur Seite und hinter die Absperrung, als der Autokorso langsam aufs Gelände rollte. Flüchtig verkrampfte er sich, als er im Publikum Kate, Adelphia und den so genannten Camel Club erspähte, die sich langsam nach vorn schoben. Kate winkte, um zu zeigen, dass sie ihn gesehen hatte. Alex winkte nicht zurück, nickte nur kaum merklich; dann konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung, um etwaige Schwierigkeiten möglichst früh im Voraus zu erkennen, was in einer so großen Menschenmenge aber nahezu unmöglich war. Doch an sämtlichen Personeneingängen waren Magnetometer installiert worden, was dem Secret Service zusätzliche Sicherheit gab. Flüchtig schaute Alex hinüber zur Baumgrenze, wo die Scharfschützen postiert waren, doch sehen konnte er sie natürlich nicht. Wenn es darauf ankommt, schießt bloß nicht daneben, Jungs , dachte er.
    Nachdem der Präsident aus dem Wagen gestiegen war, umringte die A-Team-Schutzmannschaft ihn von allen Seiten, umgab ihn mit einem Wall aus Kevlar und Fleisch. Alle diese Agenten waren Alex bekannt; sie bildeten eine felsenfest verlässliche Spezialgruppe.
    Der Präsident stieg auf das Podium und schüttelte die Hände einiger bedeutender Einheimischer, während seine Ehefrau, der Gouverneur, die Wahlkampfleiterin und Gray im Hintergrund des Podiums Platz nahmen. Eine Minute später setzte sich auch Brennan.
    Die Feierlichkeit fing pünktlich an. Zuerst hielten der Bürgermeister und ein paar andere örtliche Würdenträger Ansprachen, versuchten sich in Lobeshymnen über ihre Kleinstadt und den Präsidenten zu überbieten. Danach schwadronierte der Gouverneur länger, als die Planung ihm eigentlich gestattete, sodass der Stabschef die Stirn runzelte und mit dem Fuß wippte. Air Force One sollte die nächste Landung in Los Angeles einlegen, wo es Wahlkampfspenden einzustreichen galt, und so ein Vorhaben war – zumindest aus ihrer Sicht – wesentlich wichtiger als die zwar ehrenvolle, jedoch belanglose Tatsache, dass diese ehrgeizige kleine Stadt sich den Namen des Präsidenten zulegen wollte.
    Alex’ Blick schweifte ununterbrochen durch die Menschenmasse. In der ersten Reihe hinter der Absperrung bemerkte er eine Anzahl von Militärangehörigen. Den Uniformen nach zählte die Mehrheit zur regulären Armee. Einigen fehlten Arme oder Beine, wahrscheinlich infolge des im Nahen Osten geleisteten Kriegsdienstes. Auch ein paar Nationalgardisten waren anwesend; einem fehlte die linke Hand, an deren Stelle sich nun ein Haken befand. Beim Anblick dieser Versehrten empfand Alex Mitgefühl. Bestimmt kam Brennan später, wenn er seine Rede gehalten hatte, zu ihnen, um ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. In dieser Hinsicht hatte er sich stets von seiner besten Seite gezeigt.
    Während seiner ständigen Beobachtung der vielen tausend Gesichter fielen Alex auch etliche Personen auf, deren Äußeres auf eine Herkunft aus dem Nahen Osten hindeutete. Gekleidet waren sie wie alle anderen Zuschauer. Sie trugen Schilder und Buttons, auf denen sie zu Brennans Wiederwahl aufriefen, und auch sonst wirkten sie so stolz, patriotisch und gut gelaunt wie das restliche Publikum. Alex konnte nicht ahnen, dass eine gewisse Anzahl dieser Leute weder fröhlich gestimmt war, noch Stolz empfand oder gar patriotische Gefühle hegte.
    Captain Jacks Männer hatten sich in kleinen Gruppen so im Publikum verteilt, dass sie im Bereich vor dem Podium ein optimales Schussfeld überblickten. Alle hatten den Ex-Nationalgardisten mit dem Haken gesehen und behielten ihn im Auge. Das vereinfachte alles, denn der Mann stand beharrlich an der Absperrung und erwartete den Händedruck des Präsidenten.
    Alle warteten auf James Brennan.
    Ungefähr um den Zeitpunkt, als Air Force One in Pittsburgh einflog, startete von einem Helikopterdeck in New York City ein schnittiger schwarzer Hubschrauber und nahm südlichen Kurs. Neben dem Piloten saß ein zweiter Mann in Fliegerkombination. Auf einem der hinteren Sitzplätze hatte Tom Hemingway Platz genommen, ein tragbares Fernsehgerät auf den Knien. Gespannt verfolgte er eine Sendung. In Brennan hatte sich eine große Zuschauermenge versammelt; auf dem Festplatz herrschte dichtes Gedränge. Genau das machte Hemingway die größten Sorgen: die Zuschauermenge.
    Er blickte auf die Uhr und rief dem Piloten zu, auf Geschwindigkeit zu gehen. Der Hubschrauber jagte über Manhattan hinweg.
    Djamila

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