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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Tod zu sprechen. Und das ist Oliver, verkleidet als deutscher Gelehrter.«
    »Putzig«, sagte Annabelle voller Bewunderung. »Er zieht den Auftritt sehr gut durch.«
    Sie sahen sich weitere Aufnahmen an. Caleb deutete auf den Bildschirm. »Da habe ich die Mitteilung erhalten, die Verwaltung aufzusuchen, und dort habe ich dann erfahren, dass ich Jonathans literarischer Nachlassverwalter werden soll.« Er schaute aufmerksamer hin. »Bin ich wirklich so rundlich?« Er presste eine Hand auf den Bauch.
    »Von wem kam die Mitteilung?«
    »Von Kevin Philips.« Annabelle beobachtete, wie Caleb stolperte und seine Brille zerbrach. »Für gewöhnlich bin ich nicht so tapsig«, beteuerte Caleb. »Zum Glück hat Jewell English mir ihre Brille geliehen, sonst hätte ich den Wisch nicht lesen können.«
    »Ja, aber warum hat sie die Brille vertauscht?«
    »Was?«
    »Sie hat die Brille, die sie trug, gegen eine Brille aus ihrer Handtasche gewechselt.« Annabelle spulte zurück.
    »Sehen Sie? Das ist ein ganz aalglatter Trick. Sie wäre eine ausgezeichnete Betrügerin … Ich will sagen, sie hat sehr flinke, feinfühlige Finger.«
    Überrascht sah Caleb, dass Jewell English die Brille unter dem Handteller verbarg und blitzartig eine andere aus der Handtasche zog. Diese zweite Brille reichte sie ihm dann. »Ich versteh’s auch nicht, aber vielleicht war die eine ihre Lieblingsbrille. Mit der, die sie mir gegeben hat, kam ich jedenfalls zurecht, ich konnte die Nachricht lesen.«
    »Wer ist diese Jewell English?«
    »Eine alte Dame, ein Buchfan, sie sitzt regelmäßig im Lesesaal.«
    »Und sie bewegt die Hände wie eine Blackjack-Spielerin in Vegas«, konstatierte Annabelle. »Ich frage mich, wieso«, fügte sie versonnen hinzu.

 
    KAPITEL 50
     
    Stone saß in seinem Friedhofsgärtnerhäuschen und dachte über die Unterredung mit Marilyn Behan nach. Wenn sie über gewisse Sachverhalte die Wahrheit gesagt hatte – und Stone sah keinen Grund, weshalb er dieser verbitterten Frau das Gegenteil unterstellen sollte hatte er sich geirrt. Weder war Jonathan DeHaven von Cornelius Behan beseitigt worden noch Bob Bradley. Vielmehr war Behan auf die Methode aufmerksam geworden, mit der man den glücklosen Bibliothekar liquidiert hatte, und darin wiederum hatten die Mörder einen Anlass gesehen, auch Behan zu beseitigen.
    Wer sonst also könnte von DeHavens Tod irgendeinen Vorteil erlangt haben? Oder von Bradleys Tod? Stone erkannte, dass er dringend doch noch die Zusammenhänge ergründen musste.
    »Oliver?« Stone hob den Kopf. Auf der Schwelle stand Milton. »Ich habe angeklopft«, sagte Milton, »aber nichts hat sich gerührt.«
    »Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken.«
    Wie gewohnt hatte Milton sein Notebook und eine schmale Aktentasche dabei. Er setzte beides auf dem Tisch ab und entnahm der Aktentasche einen Schnellhefter. »Hier steht, was ich über Bradleys Mitarbeiter recherchiert habe.«
    Stone nahm die Unterlagen zur Hand und las sie aufmerksam durch. Zahlreiche Dokumentationen befassten sich mit Bradleys politischer Karriere, auch mit dem Vorsitz des Geheimdienstausschusses, den er im Auftrag des Abgeordnetenhauses jahrelang innegehabt hatte.
    »Bradley war ein überaus fähiger Politiker«, sagte Milton, »und er hat im Bereich des Geheimdienstwesens viele nützliche Reformen durchgesetzt.«
    »Die ihn vielleicht das Leben gekostet haben«, bemerkte Stone. »Schöne Belohnung.«
    Er sah sich die Personaldaten und Fotos der Untergebenen an, die Bradley in seinem Abgeordnetenbüro und im Geheimdienstausschuss gehabt hatte. Kaum war er fertig, trafen Annabelle und Caleb ein. Stone erzählte ihnen und Milton von seiner Unterhaltung mit Marilyn Behan.
    »Tja, dann müssen wir die Theorie, dass Behan etwas mit Jonathans Tod zu tun hatte, wohl verwerfen«, sagte Caleb.
    »Sieht so aus«, stimmte Stone zu. »Und was habt ihr beim Anschauen der Videos festgestellt?«
    »Tja, unsere ursprüngliche Erwartung, irgendwen aufkreuzen zu sehen, der sich verdächtig benimmt, hat sich nicht erfüllt. Aber wir sind auf etwas anderes gestoßen, das sehr wichtig sein könnte.« Annabelle erklärte, welchen Schummeltrick Jewell English bei Caleb angewandt hatte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Stone erstaunt.
    »Vertrauen Sie mir, ich habe diese Bewegung schon eine Million Mal gesehen.«
    Und wohl auch genauso oft ausgeführt, dachte Stone. Er sah Caleb an. »Was weißt du über diese Frau?«
    »Nur, dass sie eine ältere Witwe ist, regelmäßige

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