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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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vergessen können, um sie nicht aufschreiben zu müssen. Es sind Zahlen oder Buchstaben, oder auch beides.«
    »Warum überlässt jemand Caleb Schlüssel und Code für die Panzertür, aber nicht für diesen Wandtresor?«, fragte Milton.
    »Vielleicht dachte er, Caleb kann sich die Lösung zusammenreimen«, vermutete Reuben.
    Stone nickte. »Da könnte was dran sein. Was meinst du, Caleb? Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit dem Lesesaal der Raritätenabteilung.«
    »Wieso?«, fragte Milton.
    »Weil hier sozusagen DeHavens privater Raritätenlesesaal war.«
    Caleb zog ein nachdenkliches Gesicht. »Jonathan hat jeden Tag den Lesesaal aufgeschlossen, immer eine Stunde bevor sonst jemand kam. Er hatte dafür spezielle Schlüssel, musste allerdings zum Öffnen auch einen ganz bestimmten Code eintippen. Aber den kenne ich nicht.«
    »Dann ist die Lösung vielleicht so einfach, dass man sie praktisch vor der Nase hat.«
    Plötzlich schnippte Caleb mit den Fingern. »Na klar! Ich habe sie jeden Tag vor der Nase!« Er tippte auf dem Tastenfeld des kleinen Tresors einen Code ein, und mit einem Klicken öffnete sich die Tür.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Stone.
    »Ich habe ›LJ 239‹ eingegeben. Das ist die Beschriftung auf der Tür zum Lesesaal der Raritätenabteilung. Ich sehe sie täglich, wenn ich meinen Dienst antrete.«
    In dem Wandtresor lag nur ein Gegenstand. Behutsam zog Caleb die Kiste heraus und entfernte langsam den Deckel. »Das Ding ist ja in ziemlich miesem Zustand«, sagte Reuben.
    Tatsächlich war der Buchumschlag schwarz und zerfleddert, und die Bindung zerbröselte. Mit aller Vorsicht klappte Caleb das Buch auf und drehte ein Blatt um; dann ein zweites und drittes.
    Unvermittelt schnappte er nach Luft. »Ach du lieber Gott!«
    »Was ist?«, fragte Stone.
    Caleb bebten die Hände. Er antwortete stockend und mit zitternder Stimme: »Ich glaube … ich meine … ich würde sagen, das hier ist ein Bay Psalm Book. Eine Erstausgabe.«
    »Ist es selten?«, wollte Stone wissen.
    Aus großen Augen schaute Caleb ihn an. »Es ist das älteste erhaltene Druckerzeugnis der Vereinigten Staaten, Oliver! Auf der ganzen Welt existieren lediglich elf Psalm Books, und davon sind nur fünf vollständig. Sie werden nie auf dem Markt gehandelt. Die Kongressbibliothek hat ein Exemplar, das uns vor Jahrzehnten geschenkt wurde. Einen Ankauf hätten wir uns wahrscheinlich nicht erlauben können.«
    »Wie ist dann Jonathan DeHaven an so ein Exemplar gelangt?«, wunderte sich Stone.
    Voller Ehrfurcht legte Caleb das Buch zurück in die Kiste und schloss den Deckel. Er stellte die Kiste wieder in den Tresor und klappte die Tür zu. »Keine Ahnung. Das letzte Mal kam ein Psalm Book vor über sechzig Jahren auf den Markt und wurde für einen Rekordpreis verkauft … nach heutigem Geld mehrere Millionen Dollar. Das Exemplar wird jetzt in Yale aufbewahrt.« Er schüttelte den Kopf. »Für einen Büchersammler ist dieser Fund so ähnlich wie für den Kunstsammler, der auf einen verschollenen Rembrandt oder Goya stößt.«
    »Also, wenn’s auf der ganzen Welt bloß elf Exemplare von dem Schinken gibt«, meinte Milton, »muss ja leicht rauszufinden sein, wo sie stecken. Ich kann ja mal bei Google nachgucken.«
    Caleb warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Während Milton jede Neuerung im Bereich der Computer willkommen hieß, blieb Caleb ein ausgesprochener Technikfeind.
    »Nach einem Psalm Book kann man nicht einfach googeln, Milton. Außerdem befinden die Werke sich allesamt in Einrichtungen wie Harvard, Yale und der Kongressbibliothek, soviel ich weiß.«
    »Bist du sicher, dass es ein Original ist?«, fragte Stone.
    »Das Psalm Book hat noch mehrere spätere Auflagen erlebt, aber ich bin mir nahezu sicher, dass dies hier die Ausgabe von 1640 ist«, erklärte Caleb beinahe atemlos. »So steht es auf dem Titelblatt. Darüber hinaus weist der Band bestimmte Merkmale auf, die mir von unserem Original bekannt sind.«
    »Was ist das überhaupt für ein Schmöker?«, fragte Reuben. »Ich konnte den Text kaum entziffern.«
    »Es ist ein Gesangbuch, das die Puritaner von einer Pastorenkommission zusammenstellen ließen, um eine Quelle täglicher religiöser Erbauung zu haben. Damals waren die Druckverfahren noch reichlich primitiv, und die alte Schreibweise und die früheren Lettern erschweren das Lesen zusätzlich.«
    »Aber wie kommt das Buch hierher, wenn doch alle Psalm Books bei irgendwelchen Institutionen liegen?«, gab

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