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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gefahren, und von dort zum Weißen Haus?«
    »Genau. Einer von denen hat mit amtlicher Demonstrationsgenehmigung ein Zelt im Lafayette Park stehen. Dem Secret Service zufolge heißt er Stone, Oliver Stone. Das ist ja wohl ein Witz.«
    »Dem Kerl ist immerhin aufgefallen, dass ihr ihn beschattet«, schnauzte Seagraves. »Also wäre ich mir nicht so sicher, dass er eine Witzfigur ist. Außerdem passt es mir nicht, dass ihr eure Ausweise herumzeigt, vor allem nicht dem Secret Service.«
    »Wir haben in der Klemme gesteckt und hatten keine Wahl«, erwiderte sein Gesprächspartner. »Aber wir sind ja von der Agency.«
    »Nur seid ihr diese Nacht nicht im Dienst«, entgegnete Seagraves schroff.
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Nichts. Erst möchte ich mich eingehender über Mr. Stone informieren. Ihr hört von mir.« Seagraves beendete das Telefonat.
    Ein Mann, der sich Oliver Stone nannte, hatte also gegenüber vom Weißen Haus ein Zelt stehen … er konnte Experten beim Beschatten ertappen und war im Haus eines Mannes gewesen, den er, Seagraves, hatte liquidieren lassen.
    Er sah ein neues Unwetter heraufziehen.

 
    KAPITEL I 6

KAPITEL I 6
    In Newark war es kalt und regnerisch, als das Flugzeug landete. Annabelle hatte jetzt braunes Haar und kirschrote Lippen; sie trug eine elegante Brille, modische Kleidung und Schuhe mit Plateauabsätzen. Ihre drei Begleiter hatten Zweiteiler ohne Schlips an. Sie verließen den Flugplatz getrennt. Dann fuhren sie nach Süden und trafen sich in einer Hotelsuite in Atlantic City.
    Nach so vielen Jahren wieder in dieser Stadt zu sein rief bei Annabelle innere Anspannung hervor. Das letzte Mal war sie dem Tod nur haarscharf entgangen. Aber gerade diese Anspannung konnte sie dieses Mal wirklich das Leben kosten. Egal was geschah – sie musste sich auf ihre Nerven verlassen können. Fast zwanzig Jahre lang hatte sie sich auf dieses Projekt vorbereitet. Sie hatte nicht die Absicht, all den Aufwand und ihr Leben zu verschleudern.
    In der vergangenen Woche hatte sie das mit den falschen Schecks erbeutete Geld von den Firmenkonten abgezogen und die Summe mitsamt der Beute aus den Geldautomaten auf ein Konto in Übersee überwiesen, für das die US-Bankvorschriften keinerlei Belang hatten. Bei 3 Millionen Dollar Startkapital brannten die Männer jetzt darauf, Annabelles Plan für »das ganz große Ding« zu erfahren.
    Aber noch war sie nicht bereit, mit ihren Absichten herauszurücken. Den ersten Tag in Atlantic City verbrachte sie zum größten Teil mit Spaziergängen durch die Stadt, Stippvisiten in Spielkasinos und Gesprächen mit Namenlosen. Die Männer vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen und Tratschen. Leo und Freddy erzählten Tony von ihren früheren Abzockereien – Geschichten, die dermaßen ausgeschmückt und geschönt waren, wie es nur bei alten Erinnerungen der Fall sein konnte.
    Schließlich rief Annabelle ihre Truppe zusammen.
    »Mein Plan sieht vor«, erklärte sie den Männern, »aus unseren drei Millionen binnen kurzer Zeit sehr viel mehr zu machen.«
    »Ich mag deinen Arbeitsstil, Annabelle«, sagte Leo.
    »Genauer gesagt, aus unseren 3 Millionen sollen mindestens 33 Millionen werden. Ich kassiere dreizehneinhalb, den Rest teilt ihr euch durch drei. Das wären sechseinhalb Millionen pro Nase. Hat irgendwer ein Problem damit?«
    Eine volle Minute lang saßen die Männer entgeistert da. Endlich gab Leo eine ironische Antwort für alle. »Ja, allerdings. Das Problem ist, dass wir es kaum verkraften können.«
    Zur Warnung hob Annabelle eine Hand. »Falls der Plan schiefgeht, können wir vom Startgeld einiges verlieren, aber nicht alles. Ist jeder mit dieser Idee grundsätzlich einverstanden? Ihr müsst euch darüber klar sein, dass die Summe, um die es hier geht, natürlich nicht ohne ein gewisses Risiko abgezockt werden kann.«
    »Mit anderen Worten – derjenige, den wir abzocken, wird uns bis in alle Ewigkeit auf den Fersen sein«, sagte Leo und steckte sich eine Zigarette an. »Okay. Jetzt ist es wohl an der Zeit, dass du uns verrätst, wer es ist.«
    Annabelle lehnte sich zurück und schob die Hände in die Taschen. Sie nahm den Blick nicht von Leos Gesicht.
    »Ist es sooo schlimm?«, fragte er nervös.
    »Wir knöpfen uns Jerry Bagger und das Kasino Pompeji vor«, teilte Annabelle den Männern mit.
    »Ach du Scheiße!«, rief Leo, wobei ihm die Zigarette aus dem Mund fiel. Sie brannte ihm ein Loch ins Hosenbein. Wütend rieb er an dem Brandfleck und deutete mit

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